Für viele Hobbygärtner ist die Rasenpflege das A und O auf dem Weg zu einem perfekt gepflegten Gesamtbild des Gartens. Dazu gehört unweigerlich das regelmäßige Rasenmähen. Je nach Gartengröße fällt so jede Woche eine ziemlich große Menge an Schnittgut an, das sich schnell zum Problem bei der Entsorgung entwickeln kann. Dabei gibt es durchaus mehr Verwendungsoptionen außer der Biotonne – nicht zuletzt, weil das Schnittgut eigentlich viel zu wertvoll für die Tonne ist.

Rasenschnitt kompostieren


Wer einen Kompost sein Eigen nennt, hat hier direkt die erste Möglichkeit, um zumindest Teile des anfallenden Rasenschnitts zu entsorgen. Allerdings ist hier etwas Vorsicht geboten, damit das Schnittgut nicht fault und sich auch wirklich gut zersetzt.

So empfiehlt es sich, den Rasenschnitt nicht direkt nach dem Mähen auf den Kompost zu werfen, sondern zunächst etwas auszubreiten und antrocknen zu lassen. Anschließend kann man es mit anderen groben Gartenabfällen wie Laub oder Holzhäckseln vermengen, sodass die Belüftung während des Zersetzungsprozesses gewährleistet ist. Am Ende steht dann ein sehr wertvoller Humus, der sich bestens als Dünger eignet.

Rasenschnitt als Mulch für Beete & Co. nutzen


Auch zum Mulchen der Beete eignet sich der Rasenschnitt. Unter Bäumen, Sträuchern oder im Beet verteilt, schützt der Mulch den Boden vor dem vorzeitigen Austrocknen bzw. umgekehrt auch vor dem Verschlämmen. Der Rasenschnitt zersetzt sich hier schon nach kurzer Zeit und fördert das Bodenleben. Die Bodenqualität verbessert sich dauerhaft, indem Mikroorganismen und Kleinstlebewesen zur permanenten Lockerung beitragen.

Vorsicht geboten ist lediglich bei Gräsern, die gerade Samen tragen. Diese haben auf dem Beet nichts verloren, will man sich nicht anschließend verstärkt dem Jäten der sprießenden Gräser im Beet widmen.

Mulchmäher zum Mulchen des Rasens


Nicht nur die Beete freuen sich über den Rasenschnitt. Gleiches gilt auch für den Rasen selbst. Bei der Monokultur ist es unerlässlich, den Boden in regelmäßigen Abständen zu düngen, damit die Pflanzen dauerhaft kräftig und gesund wachsen. Auch hier kann der Mulch die künstliche Düngung zumindest in weiten Teilen ersetzen, schützt den Boden ebenfalls vor dem Austrocknen und trägt zu einer Verbesserung der Bodenqualität bei. Wichtig ist hier allerdings, dass das Mähen nicht bei Regen erfolgt, damit der Schnitt nicht verklumpt.

Damit der Mulch dem Rasen nicht eher schadet als nützt, muss der Mulch extrem fein gehäckselt sein, sodass er in die Grasnarbe rieseln und sich dort zersetzen kann. Zudem dürfen wirklich nur die Halmspitzen gekappt werden, damit nicht zu viel Schnittgut auf einmal anfällt. Das erfordert natürlich ein regelmäßiges Mähen. Je nach Wetterlage, Rasensorte und Schnitthöhe ist ein wöchentlicher Schnitt hier durchaus sinnvoll.

Rasenmäher zum Mulchen


Um den Rasen zu mulchen, gibt es unterschiedliche Rasenmähertypen, die sich jeweils durch ihr Handling unterscheiden und für verschiedene Rasengrößen eignen.

Spindelmäher


Für kleine Rasenflächen eignen sich handbetriebene Spindelmäher hervorragend zum Mulchen. Die gegenläufigen Messer schneiden die Halme wie mit einer Schere sehr präzise ab und sorgen so für ein präzises und gleichmäßiges Schnittbild. Die Geräte sind wartungsarm, günstig in der Anschaffung und benötigen in der Aufbewahrung nur wenig Platz. Allerdings kostet der Handbetrieb auch Kraft, sodass die Anwendung auf maximal ca. 100-150 m² beschränkt bleibt.

Mulchmäher


Bei Mulchmähern ist im Gerät ein zweites Mähwerk verbaut, das die abgeschnittenen Halme verwirbelt und stark zerkleinert, bevor das Schnittgut wieder auf die Rasenfläche geworfen wird. Aufgrund des Motorantriebs ist der Betrieb kraftsparend und die Geräte auch für mittelgroße Flächen geeignet. Allerdings sind der Wartungsaufwand, Platzbedarf und auch die Anschaffungskosten höher als bei einem Spindelmäher. Dafür bieten viele Modelle eine praktische 3in1-Funktion, die per Hebel eine Umstellung zwischen dem Mähen und Mulchen gestattet.

Rasenmäher mit Mulchkit


Diese Variante unterscheidet sich im Prinzip kaum von einem Mulchmäher, nur dass das Mulchkit hier nicht direkt integriert ist, sondern nachträglich eingebaut werden kann, d. h. sich die Vielseitigkeit des Rasenmähers durch den Zukauf erweitert und auch hier dann eine 3in1-Funktio gegeben ist.

Mähroboter


Mähroboter sind auch für große Rasenflächen geeignet. Es gibt unterschiedliche Modelle für kleine Flächen bis hin zum Rasen mit 5.000 m². Die Geräte sind zwar teuer in der Anschaffung, doch nehmen sie dem Hobbygärtner ein Maximum an Arbeit ab. Die Messer arbeiten ebenfalls sehr präzise und sorgen für ein gleichmäßiges Schnittbild. Hinzu kommen Vorteile wie der leise Betrieb, die geringe Wartungsintensität und die niedrigen Betriebskosten. Durch die Ausstattung mit praktischen Zusatzfeatures wie dem GPS-Tracking oder der Steuerung per App steigt der Bedienkomfort weiter.

Aufsitzmäher und Rasentraktoren


Auch für Rasentraktoren und Aufsitzmäher gibt es modellabhängig optional erhältliche Mulchkits, die den Rasenschnitt vor dem Auswurf zerkleinern, sodass das Schnittgut auf der Fläche verbleiben kann. Die Geräte überzeugen vor allem durch die bequeme Bedienung auch auf sehr großen Flächen oder in Parkanlagen. Zudem sind sie extrem leistungsstark, sodass auch Arbeiten in schwierigem Terrain kaum Probleme bereiten.

Vorteile des Mulchens

 

  • verhindert das schnelle Austrocknen des Bodens
  • führt dem Boden Nährstoffe zu
  • sorgt für ein kräftiges und gesundes Rasenwachstum
  • spart Zeit und Geld durch seltenere Düngeintervalle

Rasenschnitt in der Biotonne entsorgen


Die denkbar schlechteste Option der Entsorgung von Rasenschnitt ist die Biotonne – nicht zuletzt, weil diese bereits bei einer geringen Rasengröße schnell an ihre Grenzen stößt. So können bereits bei einer Rasenfläche von 100 m² wöchentlich 30-40 Liter Rasenschnitt anfallen, sodass eine durchschnittliche kleine Tonne bereits nach zwei Wochen gefüllt ist.

Klar stellt eine größere Tonne eine Alternative dar, doch stößt auch diese schnell an ihre Grenzen – und ist zudem mit weiteren Kosten verbunden. Insgesamt ist die Biotonne also definitiv nicht die beste Lösung.

Verbrennen ist keine Option


Das Verbrennen von Grünabfällen im eigenen Garten ist ebenso verboten wie die Entsorgung in der freien Natur. Wer hierbei erwischt wird, riskiert sehr hohe Strafen. Weiß man wirklich so gar nicht, wohin man den Grünschnitt entsorgen soll, bietet sich alternativ eine Fahrt zum Wertstoffhof an.

Fazit


Für die Entsorgung des Rasenschnittes gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, die sich eventuell auch in Kombination anbieten. Gerade bei größeren Flächen ist die Kapazität von Komposthaufen und Beeten allerdings wohl schnell erschöpft, sodass das Mulchmähen eine hervorragende Option ist, um das Schnittgut direkt sinnvoll zu verwenden. Gleichzeitig spart dies Zeit und Geld, da das zusätzliche Düngen entfällt. So lohnt sich die Anschaffung eines Rasenmähers, der sich zum Mulchen eignet, in jedem Fall. WOLF-Garten hat hier direkt mehrere Varianten für verschiedene Rasengrößen im Angebot.