Unkraut hat die Eigenschaft, die eigentlichen Gräser, die den Rasen als sattgrünen Teppich erscheinen lassen, mit der Zeit zu verdrängen. Was ursprünglich mit einigen Gänseblümchen, Klee oder dem einen oder anderen Löwenzahn begonnen hat, führt über kurz oder lang zu einem lückenhaften Rasen, der sich immer mehr zu einer Kraut-Wiese verwandelt.
Moos wiederum behindert die Belüftung der Rasenpflanzen und schränkt damit das optimale Wachstum ein. Vor allem nach der nass-kalten Jahreszeit hat sich oft ein flächiger Teppich ausgebreitet, der zu Beginn des Rasenjahres erst einmal beseitigt werden will.
In beiden Fällen sind oftmals Fehler in der Rasenanlage oder -pflege eine Hauptursache für ein unkontrolliertes Wachstum. Natürlich lassen sich Unkraut und Moos immer wieder entfernen. Sinnvoller erscheint es jedoch, die eigentliche Ursache zu ermitteln und so dauerhaft Ruhe vor dieser lästigen Aufgabe zu haben.

 

Mögliche Ursachen für Unkraut im Rasen


Die Bildung von Unkraut und Moos im Rasen kann unterschiedliche Ursachen haben. Diese gilt es zu erkennen und zu beheben, um langfristigen Wuchs zu vermeiden.

Nährstoffmangel


Mehrheitlich liegt der Ausbreitung von Unkraut ein Nährstoffmangel zugrunde. Rasenpflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf, der für gewöhnlich durch das regelmäßige Düngen gestillt wird. Fehlt es hier an einer ausreichenden Deckung, bilden sich erste Lücken im Rasen, die dann durch gut angepasste Unkrautarten besetzt werden. Vor allem Klee hat hier gute Chancen, da die Pflanze mithilfe von Knöllchenbakterien ihren eigenen Stickstoff bildet und sich so bevorzugt ausbreiten kann.


Abhilfe schafft hier das gelegentliche Düngen des Rasens mit einem kaliumhaltigen Dünger, der die Widerstandsfähigkeit der Gräser steigert. Optimal ist hier ein organischer Dünger, der auch über einen Eisenanteil verfügt. Die langsame Nährstoffabgabe des organischen Düngers fördert dabei das Breitenwachstum, das auf ganz natürliche Weise verhindert, dass sich Unkraut weiter ausbreiten kann.

Zu trockener Rasen


Ähnliches gilt für eine zu geringe Bewässerung. Vor allem im Hochsommer schwächst diese die Rasenpflanzen, sodass einige von ihnen absterben und ebenfalls den Platz für Unkräuter freimachen, die mit nur wenig Wasser auskommen.

Saurer und schwerer Boden


Bei der Moosbildung sind oft auch schwere und verdichtete Böden in Verbindung mit Staunässe eine Ursache für das Wachstum. Auch zu viel Schatten fördert die Ausbreitung von Moos, was oft unter Bäumen zu beobachten ist. Ist der Boden zu sauer, wirkt sich das ebenfalls positiv für das Moos aus.

Eine Bestimmung des pH-Wertes gibt Aufschluss über den Boden. Liegt dieser unter 5 oder 6 empfiehlt sich gegebenenfalls das Kalken, um den Wert zu erhöhen. Staunässe kann man durch die Bodenbelüftung begegnen. Die durch den Aerifizierer gestanzten Löcher verfüllt man im Optimalfall mit Sand, was schon nach wenigen Jahren zu einer langfristigen Steigerung der Bodendurchlässigkeit führt. Weniger effektiv aber dennoch hilfreich ist das Verteilen von Sand, ohne vorher den Bodenbelüfter genutzt zu haben. 

Unkrautwuchs bei der Rasenneuanlage vorbeugen


Schon bei der Anlage einer Rasenfläche kann man den späteren Wuchs von Unkraut positiv oder negativ beeinflussen. Billig-Saatmischungen sind oft bereits ab Werk von Unkräutern durchzogen. Die Rasensamen selbst sind teilweise aus Futtergras hergestellt, das schnell in die Höhe schießt, ein Wachstum in die Breite allerdings ausbleibt. So haben Unkräuter ausreichend Platz, um die Lücken zu füllen.

 

Gartengeräte zur Bekämpfung von Unkraut und Moosen


Auch einige Gartengeräte helfen dabei, Unkraut im Garten zu bekämpfen.

Unkrautwuchs durch das richtige Rasenmähen eindämmen


Entscheidend zur Ausbreitung von Unkraut trägt auch die Schnitthöhe des Rasens bei. Ist diese sehr gering, gelangt mehr Licht an den Boden – ideale Keimbedingungen für Unkrautsamen.

Ab einer Schnitthöhe von etwa 4 cm ist die Erdoberfläche ausreichend beschattet, damit die meisten Unkräuter nicht austreiben.

Moos und Unkraut mit dem Vertikutierer entfernen


Vor allem im Frühjahr zählt das Vertikutieren zum festen Bestandteil der Rasenpflege. Durch das leichte Aufritzen der Oberfläche mit dem Vertikutierer lässt sich so nicht nur Moos entfernen, sondern auch die Ausbreitung von Weißklee und Gundermann dauerhaft eindämmen. Schwierig wird es allerdings bei Pflanzen, die mit einer Pfahlwurzel tief im Erdreich verhaftet sind.

Unkraut- und Distelstecher einsetzen


Löwenzahn, Disteln & Co. lassen sich nur schwer aus dem Rasen entfernen. Der Versuch des Ausreißens mit der Hand endet nicht selten mit dem Abreißen der Blätter, während die Wurzel in der Erde bleibt. Die Folge: Mehr oder weniger schnell wächst an der gleichen Stelle eine neue Pflanze. Um das zu verhindern und wirklich dauerhaft Ruhe zu haben, eignen sich Unkrautstecher in besonderem Maße. Metallzinken klemmen die Wurzel hier ein und ziehen sie vollständig aus dem Erdreich raus. Besonders praktisch: Dank rückenfreundlicher Stiele braucht man sich dafür nicht einmal mehr bücken.

Chemische Moos- und Unkrautvernichter


Natürlich gibt es für den Rasen auch chemische Unkrautvernichter, die teilweise direkt in Kombination mit einem Dünger erhältlich sind. Als Wirkstoff arbeiten hier spezielle Hormone, die im Unkraut ein unkontrolliertes Wachstum auslösen, durch das die Pflanze letztlich abstirbt. Da sie nur auf zweikeimblättrige Arten einwirken, bleibt die Reaktion bei Rasenpflanzen aus.

Besonders gut wirken Unkrautvernichter bei einem warmen, feuchten Boden und Pflanzen, die nicht frisch gemäht wurden. Dann ist die Blattmasse, über die ein Großteil der Wirkstoffe aufgenommen wird, besonders groß. Nach dem Aufbringen sollte es etwa für einen Zeitraum von 8 Stunden nicht regnen, sodass der Wirkstoff nicht direkt abgewaschen wird.

Eine andere Wirkungsweise bieten eisenhaltige Mittel gegenüber Moos, die zu einem Absterben durch Verätzen führen. Die schwarz gefärbte Pflanze braucht dann nur noch mit dem Rechen eingesammelt werden.

Fazit


Es lohnt sich durchaus, etwas Zeit in die Unkraut- und Moosbekämpfung zu investieren. Schon mit einem geringen Aufwand kann das Wachstum unbeliebter Pflanzen dauerhaft eingedämmt werden, was die Rasenpflege merklich vereinfacht. Besonders leicht geht die Arbeit mit einigen Gartengeräten, z. B. von WOLF-Garten von der Hand: 

Von chemischen Unkrautvernichtern sollte man weitgehend Abstand nehmen, zumal diese unter Umständen giftig für Kinder und Haustiere sein können. Nur, wenn wirklich kein anderes Mittel mehr hilft, sollte diese Lösung in Betracht gezogen werden.