Der regelmäßige Rasenschnitt ist nur das eine Problem. Vor allem im Frühjahr oder Herbst fällt eine nicht unerhebliche Menge an Schnittgut an, wenn Bäume, Sträucher und auch Stauden in Form gebracht werden. Doch wohin mit dem Grünschnitt, wenn die Kapazität der Biotonne längst erschöpft ist? Hier gibt es gleich mehrere nützliche Alternativen.

Den Grünschnitt kompostieren


Diese Lösung ist natürlich sehr naheliegend, wenn man einen Kompost im Garten hat. Doch funktioniert es nicht, einfach jeglichen Grünschnitt auf den Kompost zu werfen, sondern man sollte für eine gute Humusbildung einiges beachten.

  • Auf den Kompost gehören stets nur Abfälle, die nicht von Schädlingen oder Pilzen befallen sind.
  • Weiche Pflanzenteile kann man mit einer Gartenschere einfach etwas zerkleinern. Gehölze und andere Formen harten Schnittgutes schreddert man am Besten in einem Häcksler, um den Zersetzungsvorgang einigermaßen zu beschleunigen.
  • Etwas Vorsicht geboten ist beim Kompostieren von Rasenschnitt. Um hier Schimmelbefall zu vermeiden, sollte man das Schnittgut zunächst etwas trocknen und im Anschluss mit groben Abfällen oder Häckseln vermischen, um eine Belüftung zu gewährleisten.

Wer eine ungenutzte Gartenecke sein Eigen nennt, kann das Schnittgut natürlich auch einfach hier auf einen Haufen werfen und warten, bis es sich zersetzt. Der positive Effekt ist hier, dass Igel und Vögel dies als natürlich Rückzugsraum nutzen und man so direkt einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Ein Hochbeet anlegen


Hochbeete setzen sich aus einigen Schichten verschiedener Materialien wie Grünschnitt, Häckselgut, Kompost, Laub und Erde zusammen. Gerade die unteren Schichten bestehen aus jeweils ca. 20 cm Laub, Ästen und Zweigen, Häckselgut und Grasschnitt, sodass sich hier immerhin eine Rückschnittsaison verarbeiten lässt.
Das Problem ist hier natürlich: Ist das Beet einmal gebaut, erschöpft sich diese Entsorgungsvariante leider dauerhaft. 

Schnittgut als Mulch nutzen


BesitzerInnen eines Häckslers haben zudem die Möglichkeit, das Schnittgut von Bäumen und Sträuchern zu häckseln, um es anschließend als Mulch auf den Beeten zu verteilen. Mulch hat auf den Beeten gleich mehrere Vorteile:

  • Die Feuchtigkeit wird länger im Boden gespeichert, was die Bewässerungsintervalle reduziert.
  • Waldpflanzen fühlen sich mit einer Mulchschicht wohler.
  • Der Wuchs von Unkraut wird wirkungsvoll reduziert.
  • Durch die Zersetzung von Mulch gelangen neue Nährstoffe in den Boden, die als natürlicher Dünger wirken. 

Allerdings eignet sich der Mulch nicht für alle Beete gleichermaßen. Einige Stauden bevorzugen z. B. eher trockene Böden, bei lehmigen Böden droht durch eine zusätzliche Mulchschicht die Bildung von Staunässe. Damit gilt: Je schwerer der Boden, desto leichter ist letztlich die Mulchschicht. Auch bei Rosen sollte man tendenziell eher auf das Mulchen verzichten, um potenziellen Pilzbefall herabgefallener Blätter einfacher entfernen zu können.

Auch ist zu bedenken, dass die Mikrolebewesen im Boden zur Zersetzung des Mulchs Stickstoff benötigen, den sie dem Boden entziehen und der Pflanzen dann nicht mehr zur Verfügung steht. Es lohnt sich also, vor dem Mulchen Hornspäne oder andere Dünger auszubringen, um einem späteren Stickstoffmangel im Boden vorzubeugen.

Welcher Mulch eignet sich für welches Beet?

  • Rindenmulch verrottet vergleichsweise langsam und ist daher ideal unter Hecken und Sträuchern oder auf Wegen geeignet.
  • Rasenschnitt hingegen kann entweder direkt auf dem Rasen verbleiben oder im Gemüsebeet ausgebracht werden. Allerdings sollte das Schnittgut frei von samentragenden Gräsern sein, da sonst ein reger Unkrautwuchs im Beet einsetzen wird.
  • Heckenschnitt eignet sich unzerkleinert unter Hecken und Beerensträuchern oder in zerkleinerter Form im Gemüsebeet.

Den Rasen mulchen


Der regelmäßige Rasenschnitt stellt nicht wenige Hobbygärtner vor massive Herausforderungen. Bei einer mittelgroßen oder großen Rasenfläche kommen schließlich nicht unerhebliche Mengen zusammen – und das etwa jede Woche. Wie wäre es also, den Rasenschnitt gar nicht erst einzusammeln, sondern einfach auf der Fläche liegenzulassen?

Das hat neben dem Vorteil, dass kein Platz für die Entsorgung benötigt wird, auch positive Effekte für den Rasen. Dieser wird mit wichtigen Nährstoffen entsorgt, was teilweise sogar das Düngen ersetzt. Die Mulchschicht verhindert ein schnelles Austrocknen des Bodens, wodurch die Bewässerungsintervalle seltener werden können. Zudem verbessert sich die Bodenqualität nachhaltig, da die Anzahl der Bodelebewesen steigt.

Damit das Mulchen gelingt, dürfen die Halme jeweils nur sehr kurz und fein sein, damit eine zügige Zersetzung gewährleistet ist. Auch darf die Belüftung nicht beeinträchtigt sein, d. h. die Mulchschicht darf nicht zu dick sein. Das bedeutet, dass der Rasen ist recht kurzen Intervallen gemäht werden muss.

Rasenmäher zum Mulchen


Um den Rasen erfolgreich zu mulchen, bieten sich verschiedene Rasenmäher an. Für kleine Gärten eignen sich mechanische Handspindelmäher, die aufgrund ihrer Schnitttechnik vor allem auf Zierrasen zu perfekten Schnittergebnissen führen.

Spezielle Mulchmäher zerkleinern das Schnittgut im Innern des Rasenmähers noch einmal fein, bevor es zurück auf den Rasen geworfen wird. Alternativ lassen sich einige Elektro- und Benzinmäher mit einem optionalen Mulchkit ausstatten und so um diese praktische Funktion ergänzen.

Die Arbeit vollkommen allein erledigt ein Rasenroboter. Die cleveren Gartenhelfer drehen unermüdlich ihre Runden, sodass das Schnittgut ohnehin sehr kurz und fein ist – perfekt für die schnelle Zersetzung.

Weitere Entsorgungsmöglichkeiten von Grünschnitt


Sind die Beete gemulcht und der Komposthaufen voll, gibt es mit dem Bauhof eine weitere Alternative zur Entsorgung. Oft ist dazu zwar ein Anhänger nötig, doch stellt dies eine legale Variante zur Beseitigung von Grünschnitt dar. Das Abladen in der freien Natur hingegen ist ebenso wenig gestattet wie das Verbrennen im Garten und wird mit empfindlichen Bußgeldern geahndet. Nur in wenigen Gemeinden gibt es Ausnahmen, in denen das gestattet ist.

Für kleinere Mengen reicht teilweise vielleicht auch die Biotonne aus, oder aber man mietet sich für den Zeitraum der Schnittarbeiten einen kleinen Container. Achtung: Hier unterscheiden die Anbieter zwischen Baumschnitt und Grünschnitt – nicht immer können beide Materialien in einem einzigen Container entsorgt werden.

 


Neben dem Kompost bietet das Mulchen eine hervorragende Möglichkeit, um auch größere Mengen Schnittgut regelmäßig zu entsorgen. Auf dem Rasen kann der Rasenschnitt einfach liegen bleiben und dient gleichzeitig als wertvoller Dünger, während sich für regelmäßige Schnittarbeiten an Hecken und Gehölzen durchaus die Anschaffung eines Häckslers lohnt. So lässt sich nicht nur wertvoller Mulch für die Beete herstellen, sondern das Volumen von Zweigen und Ästen reduziert sich maßgeblich, sodass unter Umständen auch ein Entsorgen in der Biotonne möglich ist.