Obst im eigenen Garten ist eine absolute Bereicherung für die Küche. Eingelegte Früchte, Marmeladen und Chutneys schmecken auch im Winter, Säfte aus der eigenen Herstellung sind besonders lecker und gesund. Um das Obst zu verarbeiten, will es allerdings erst einmal gepflückt oder eingesammelt werden. Sowohl bei Pflück- als auch bei Fallobst gilt es, einiges zu beachten – auch, um eine optimale Lagerfähigkeit zu erzielen.

Fallobst verwerten


Fallobst, das vorzeitig von den Bäumen fällt, ist oft überreif oder von Würmern durchsetzt und eignet sich in vielen Fällen daher nicht mehr zum normalen Verzehr. Auch bei der regulären Ernte fällt sicherlich das eine oder andere Stück Obst herab. Nichtsdestotrotz ist es zu schade, das Obst einfach zu entsorgen, denn es bieten sich gleich mehrere sinnvolle Verwertungsmethoden an. In jedem Fall sollte man dabei das Fallobst getrennt vom Pflückobst einsortieren und lagern.


Fallobst als Dünger nutzen


Zum einen ist da natürlich das Kompostieren. Das Obst verrottet recht schnell und eignet sich damit sehr gut für den Komposthaufen. Da überreife Früchte allerdings auch allerlei Insekten anziehen, ist es ratsam, das Obst entweder mit einer Schicht aus Rasenschnitt zu bedecken oder einen Thermo-Komposter zu nutzen.

Eine Alternative zum Komposthaufen ist das Eingraben der Früchte direkt an den Pflanzen. So zersetzen sie sich unter der Erde und geben ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum direkt an die Pflanzen ab. Das ist natürlich etwas aufwendiger, da es durchaus sinnvoll ist, die Früchte etwas tiefer einzugraben, um zu verhindern, dass Tiere sie wieder ausgraben. Auch sollte ein Sicherheitsabstand zu den Wurzeln eingehalten werden, damit die Fäule der Früchte nicht auch die wurzeln befällt.

Fallobst als Tierfutter nutzen


Fallobst eignet sich auch dann noch als Tierfutter, wenn es für den menschlichen Verzehr nicht mehr unbedingt geeignet ist. Tiergärten oder auch Förster sind häufig sehr dankbare Abnehmer, wenn man selbst keine Tiere besitzt. Natürlich freuen sich auch Eichhörnchen und Igel über eine kleine Futterstelle im Garten.

Fallobst zu Saft machen


Für die Herstellung von leckeren Obstsäften eignen sich sehr reife Früchte ganz besonders gut, da sie ein intensives und saftiges Aroma haben. Um die vom Baum gefallenen Früchte noch nutzen zu können, sollte man sie schnell aufheben, bevor sie braune Stellen entwickeln. Diese faulen sehr schnell und machen das Obst unbrauchbar für den Verzehr. 
Frisches Fallobst lässt sich allerdings hervorragend Entsaften – bei kleineren Mengen entweder in der eigenen Küche, bei größeren bietet sich die Fahrt zu einer Mosterei oder Saftfabrik an, die diese Aufgabe gegen ein Entgelt übernehmen.

Fallobst einkochen und einlegen


Eine Alternative zum Saft ist das Einlegen oder Einkochen der Früchte. Auch hier gilt: Nur frische Früchte ohne Falldellen eignen sich, damit die Ergebnisse auch wirklich lange haltbar sind. Chutneys, Marmelade oder Mus eignen sich dabei auch jederzeit hervorragend als Mitbringsel, das gerne gesehen ist. Der eigens angesetzte Rumtopf schmeckt an kalten Wintertagen besonders lecker.

Eine schnellere Variante der Verwertung in der Küche ist bei kleineren Mengen natürlich immer auch der Obstkuchen. Was gibt es Schöneres, als den selbstgemachten Kuchen bei einer Tasse Kaffee inmitten der grünen Wohlfühloase zu genießen?

Wann sind Früchte pflückreif?


Bei der Obsternte kommt es absolut auf den richtigen Zeitpunkt an, um eine optimale Lagerfähigkeit zu erzielen. Erntet man die Früchte zu früh, schrumpeln diese nach und schmecken weniger intensiv als reife Früchte. Umgekehrt faulen Früchte, die zu spät geerntet wurden, schneller. Bei Äpfeln und Co. ist der Test sehr einfach: Lässt sich der Stiel bei einer leichten Drehung einfach vom Baum lösen, ist die Pflückreife erreicht. Danach braucht es unter Umständen allerdings noch mehrere Wochen oder Monate, bis die Früchte auch ihre perfekte Genussreife erzielt haben.

Kirschen hingegen bleiben am Baum, bis sie auch wirklich genussreif sind. Das lässt sich durch das Testen der einen oder anderen Frucht besonders einfach feststellen.

Obsternte leicht gemacht


Für die Obsternte gibt es nützliche Helfer, die die Arbeit erheblich erleichtern können. In jedem Fall empfiehlt es sich, den Rasen vor der Ernte zu mähen, was das Aufsammeln stark vereinfacht.

Spezielle Obstpflücker eignen sich besonders gut für Äpfel und Birnen. Hier schneidet ein Messer die Frucht vom Baum, die dann in einen kleinen angehängten Leinenbeutel fällt. Ist der Obstpflücker dabei wie bei den multi-star-Geräten von WOLF-Garten an einem Teleskopstiel befestigt, braucht es in vielen Fällen nicht mal eine Leiter, um die reifen Früchte auch in mehreren Metern Höhe aus den Ästen zu holen.

Mit einem Asthaken biegt man einzelne Äste herunter, sodass sich die Früchte einfach ernten lassen. Diese eignen sich für alle Obstsorten, wobei man z. B. Äpfel, die ohnehin der Saftherstellung dienen, damit auch vom Baum schütteln kann.

Spezielle Obstbaumleitern lassen sich in der Höhe verstellen und ermöglichen so eine vergleichsweise einfache Ernte in unterschiedlichen Baumgrößen.

Als besonders praktisch für das Einsammeln von Obst und Nüssen am Boden erweisen sich sogenannte Obstsammler – Körbe aus einem flexiblen Drahtgestellt, dass sich beim Überrollen der Früchte aufbiegt und diese dann einschließt. So ist ein Bücken nicht mehr nötig, die Obsternte enorm rückenschonend.

Obst einlagern


Nicht jedes Obst lässt sich über Wochen und Monate einlagern. Gerade bei Äpfeln ist das jedoch problemlos möglich. Geeignet sind hier vor allem gut belüftete Räume mit einer Temperatur zwischen 2 und 4°C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Keller oder auch der Geräteschuppen sind z. B. ideal für die Obstlagerung. Eingelagert werden sollten dabei nur Früchte ohne Druckstellen.

Wie erkennt man reifes Obst?

 

  • Reife Äpfel und Birnen erkennt man daran, dass sich der Stiel bei einer leichten Drehung einfach vom Baum löst.
  • Kirschen sind reif, wenn sie aromatisch schmecken.
  • Bei Zwetschgen und Pflaumen ist der Erntezeitpunkt etwa 2 Wochen, nachdem sie sich Blau gefärbt haben, gekommen.
  • Quitten können geerntet werden, sobald sie gelb sind. Hauptsache, die Ernte erfolgt vor dem ersten Frost.
  • Himbeeren sind reif, wenn sie sich leicht vom Baum pflücken lassen. Gleiches gilt für Johannisbeeren und Brombeeren.