Reife Komposterde ist nicht nur nährstoffreich und damit der ideale Pflanzendünger, sondern verbessert zudem die Bodenstruktur und erhöht die Kapazität, Wasser zu speichern. Dabei ist es ganz einfach, die eigenen Garten- und Küchenabfälle zu wertvollem Humus umzuwandeln, beachtet man einige Tipps beim Pflegen des Komposthaufens.

Standort für den Komposthaufen

Da ein Komposthaufen nicht austrocknen sollte, eignet sich ein schattiger, windgeschützter Ort am besten. Hier fühlen sich Mikroorganismen ganz besonders wohl, die Kompostierung der Grünabfälle geht besonders schnell voran.

Gleichzeitig ist es praktisch, wenn der Standort des Komposthaufens nicht allzu weit von der Küche entfernt ist, um dort anfallende Abfälle schnell entsorgen zu können. Allerdings ist ein Kompost nicht unbedingt ein Blickfang für das Auge und riecht unter Umständen unangenehm, sodass eine versteckte Ecke - möglichst ohne direkte Angrenzung zum Nachbargrundstück - geeignet ist.

Da Mikroorganismen aus der Erde in den Kompost gelangen müssen, darf die Fläche, auf der der Kompost steht, nicht gepflastert oder asphaltiert, sondern muss gegenüber dem Erdreich durchlässig sein.

Das Gestell

Für den Komposthaufen gibt es fertige Gestelle aus Holz oder Draht im Baumarkt, doch kann man den Kasten auch einfach selbst bauen. Wichtig ist dabei nur, dass die Seitenwände nicht geschlossen sind, um eine ausreichende Luftzirkulation zu ermöglichen. So sind bei Konstruktionen aus Holzlatten ausreichende Abstände sicherzustellen.

Material für den Komposthaufen

Grundsätzlich ist fast jeglicher Grünschnitt aus dem Garten für den Kompost geeignet.

  • Große Zweige und Äste am besten vorher mit dem Häcksler zerkleinern, damit der Zersetzungsprozess schneller geht.
  • Grünschnitt vom Rasenmähen etwas abtrocknen lassen, damit sich kein Schimmel im feuchten Gras bildet. Auch darauf achten, dass der Grünschnitt schichtweise mit anderen Materialien eingefüllt wird.
  • Asche vom Grill ist ein hervorragender Dünger und für den Kompost bestens geeignet.
  • Mist aus dem Stall oder von den eigenen Haustieren ist auf dem Kompost ebenfalls hervorragend aufgehoben.
  • Fisch- und Fleischreste haben auf dem Kompost nichts zu suchen. Sie locken Ratten an und begünstigen den Wuchs von Maden.
  • Zitrusfrüchte und deren Schalen eignen sich ebenso wenig wie Bananen für die Kompostierung. Die heimische Flora ist nicht für deren Zersetzungsprozesse ausgelegt.
  • Obst- und Gemüsereste sind nur in rohem Zustand für den Kompost geeignet.
  • Auch Eierschalen, Teebeutel und Zeitungspapier können auf dem Komposthaufen entsorgt werden.
  • Kranke und verfaulte Pflanzen sollten hingegen eher in der Biotonne entsorgt werden, da sich die Sporen unter Umständen später auf gesunde Pflanzen übertragen können.
  • Gleiches gilt auch für Unkraut mit Samenständen. Sie sind auf dem Kompost ebenfalls nicht empfehlenswert, will man nicht die Samen später im kompletten Garten verteilen.
  • Der Laubanteil eines Komposthaufens sollte nicht wesentlich mehr als 20 Prozent betragen. Auch ist das Laub von Eichen, Platanen oder Walnüssen nur bedingt geeignet, da es lange zur Zersetzung braucht. Das vorherige Zerkleinern, etwa mit dem Rasenmäher, beschleunigt den Kompostierungsprozess auch schwer kompostierbarer Blätter jedoch.

Kompost schichten

Die untere Schicht beim Ansetzen eines Komposthaufens besteht im Idealfall aus kleinen Ästen und Zweigen, die für eine ausreichende Belüftung sorgen. Darüber folgt eine Schicht mit Pflanzenabfällen, bevor eine Lage Gartenerde folgt. Mit dieser beginnt der Verrottungsprozess. 

Der Kompostierungsprozess

Bis das Material im Garten als natürlicher Dünger zum Einsatz kommen kann, bedarf es eines Kompostierungsprozesses, der je nach Größe des Haufens zwischen vier und neun Monaten anhält. Ist der Humus nach vier Monaten schon verwendbar, dauert es bis zu seiner Reife meist etwas länger. Auch ein zu trockener Haufen benötigt länger, umgekehrt droht ein zu feuchter Haufen zu schimmeln.

Kompostbeschleuniger aus dem Handel verkürzt die Wartezeit bis zum reifen Kompost etwas. Auch das Untermischen von bereits vorhandenen Kompostmaterial beschleunigt den Prozess, indem wichtige Mikroorganismen beigemengt werden, die sich sonst erst ansiedeln müssen.
Auch das Umsetzen des Komposthaufens, bei dem die Schichten durchmischt werden, beschleunigt den Zersetzungsprozess. Das geht natürlich am einfachsten, wenn man direkt zwei Gefäße zur Verfügung hat. Alternativ kann man den halbfertigen Kompost auch auf dem Boden lagern.

Weist der Kompost eine krümelige Struktur wie Erde auf und riecht das Material ähnlich wie ein feuchter Waldboden, ist der Kompost reif und bereit für seinen Einsatz im Garten. Je m² reichen dabei bereits 2-3 Liter reifen Komposts aus.

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass Kompost nicht länger als ein Jahr lagert.

Der eigene Kompost im Garten ersetzt fast jeden Dünger für das Beet. Ist der Standort richtig gewählt und beachtet man einige grundlegende Tipps zur Kompostschichtung steht dem kostenlosen Naturdünger nichts mehr im Wege.