Der pH-Wert des Bodens setzt sich aus dem Säure- und Basengehalt zusammen. Dieser kann aufgrund verschiedener Einflussfaktoren natürlich variieren. Pflanzen sind an ihren ursprünglichen Standorten perfekt an diesen Wert angepasst und fordern diese Bedingungen auch an anderen Standorten ein, um üppig und gesund zu wachsen.

Skala der pH-Werte

Wenngleich Botaniker gelegentlich einen pH-Wert von 5,5 als neutral voraussetzen, ist dies nicht korrekt. Tatsächlich gelten Böden mit einem pH-Wert zwischen 0 und 7 als sauer, 7 ist neutral und alle Werte zwischen 7 und 14 sind alkalisch.

Warum der pH-Wert wichtig ist

Der pH-Wert im Boden beeinflusst Bakterien, Enzyme und andere biologische Faktoren. Auch die Löslichkeit von Mineralstoffen und Spurenelementen wird durch den Wert beeinflusst. Wichtige Nährstoffe sind dabei Stickstoff (N), Schwefel (S), Kalzium (Ca), Magnesium (Mg), Phosphor (P) und Kalium (K) sowie  Spurenelemente wie Kupfer, Zink, Eisen, Bor, Mangan und Molybdän.

Zeigerpflanzen für den pH-Wert

Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an den Boden. Die meisten Pflanzen kommen mit einem Wert zwischen 5 und 6,4 gut zurecht. Basische Böden zeichnen sich vor allem durch viel Kalk aus. Diesen vertragen nicht alle Pflanzen gut, wohingegen einige Pflanzen besonders gut gedeihen. Als Zeigerpflanzen gelten z. B. also:

  • Basische Böden: Löwenzahn, Ackerwinde, Kuhschelle, Brennnessel, Acker-Rittersporn, Klatschmohn und Huflattich, Salbei, Wegwarte, Taubnessel, Ringelblume, Storchschnabel und Leberblümchen
  • Kalkreiche Böden: Wolfsmilch, Leinkraut, Hauhechel, Gänsedistel, Ehrenpreis und Sichelmöhre
  • pH-neutrale Böden: Kamille
  • saure Böden: Sauerampfer, Stiefmütterchen, Sauerklee und Schachtelhalm, Heidelbeeren und Stechpalme
  • niedrige pH-Werte: Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Besen- und Lavendelheide

Daneben lässt sich der pH-Wert des Bodens mit digitalen Geräten oder einfachen Teststreifen messen. Um hier einen aussagekräftigen Durchschnittswert zu ermitteln, sollten mehrere Bodenproben an unterschiedlichen Stellen im Garten genommen werden. Vor der Messung, die stets in Bodentiefe der Pflanzen erfolgt, sollte der Boden angefeuchtet und gut durchgeknetet werden.

pH-Wert im Boden senken

Eine wirkungsvolle, seit langer Zeit praktizierte Methode, um den pH-Wert im Boden zu senken, ist Torf. Diesen arbeitet man über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen regelmäßig im Boden ein. Allerdings wird Torf in Mooren abgebaut – sensiblen Ökosystemen mit bedeutenden Lebensräumen für Flora und Fauna, die durch die Torfgewinnung schrittweise zerstört werden. Damit bieten sich eher nachhaltigere Alternativen anstelle von Torf an.
Kompost aus Eichenlaub kann den pH-Wert im Boden ebenfalls senken. Wer keinen eigenen Baum im Garten hat, sammelt einfach Laub in öffentlichen Parks. Das Laub setzt im Zersetzungsprozess immer mehr Säure frei, ohne allerdings einen negativen Einfluss auf den Erdboden zu haben.
Auch die Erde rund um Nadelbäume kann zu einer Absenkung des pH-Wertes im Boden beitragen. Dazu einfach die Erde rund um einen Nadelbaum ausheben und an gewünschter Stelle verteilen.

Eine mineralische Lösung bietet Eisensulfat – das Salz der Schwefelsäure. Der pH-Wert des Bodens lässt sich so binnen weniger Wochen senken. Allerdings ist im Umgang mit dem Stoff Vorsicht geboten, da dieser auf der Kleidung und anderen Oberflächen unansehnliche Rostflecken hinterlässt. Weniger schnell, doch nicht minder wirksam ist Schwefel. Diesen bringt man bereits im Vorjahr in den Boden ein.

Eine Schicht aus Rindenmulch reduziert nicht nur den pH-Wert, sondern düngt gleichzeitig auch den Boden. Diese Mischung aus zerkleinertem Nadelholz kann man entweder fertig kaufen oder auch selbst herstellen. Neben dem Aufbringen einer etwa 5 cm dicken Mulchschicht sollte zusätzlich ein Stickstoffdünger zum Einsatz kommen.
Daneben eignen sich Kaffeesatz oder Traubentrester als Abfälle aus der Küche, um den pH-Wert des Bodens zu senken. Und die einfachste Lösung: Das Gießen mit Regenwasser senkt den pH-Wert des Bodens ebenfalls.

pH-Wert im Boden erhöhen

Auch für das Erhöhen des pH-Wertes im Boden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als chemische Lösungen bieten sich hier Kaliumhydroxid (nennt sich auch Ätzkali) oder Kaliumbikarbonat an. Ebenso wirkungsvoll und auf organischer Basis sind hingegen Kalk und Soda.

pH-Werte von Gartenpflanzen

Für sauren Boden eignen sich Heidelbeeren und Preiselbeeren ebenso wie Arnika, Sumpfdotterblumen und Frauenschuh. Auch Magnolien und Vogelbeeren fühlen sich auf sauren Böden besonders wohl. Doch daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer Pflanzen im Nutz- und Zierpflanzenbereich:

  • Forsythie (5,6 bis 7,5)
  • Fuchsie (6 bis 6,5)
  • Geranien (5,5 bis 6)
  • Gloriosa (6,5 bis 8)
  • Hibiskus (5 bis 6,3)
  • Hortensien (4 bis 5,5)
  • Hyazinthe (6 bis 7)
  • Jasmin (4 bis 6)
  • Kapkörbchen (6 bis 6,2)
  • Lilien (5,5 bis 7)
  • Löwenmäulchen (8 bis 9,5)
  • Magnolien (5,5 bis 6,8)
  • Rettich (5,5 bis 7)
  • Rote Rüben, Rote Bete (6 bis 7)
  • Petersilie (6 bis 7)
  • Zitronenmelisse (6 bis 7)
  • Endivie (6,5 bis 7)
  • Spinat (6,5 bis 7)
  • Blauregen (5,5 bis 6)
  • Begonie (5,5 bis 6,5)
  • Calla (4 bis 6)
  • Clematis ( 5,5 bis 7)
  • Cosmos (6,5 bis 8)
  • Dahlien (6 bis 6,5)
  • Männertreu (5 bis 6)
  • Narzisse (6 bis 7)
  • Oleander (5,5 bis 7,8)
  • Ornithogalum Dubium (6 bis 7)
  • Rhododendron (4 bis 5,5)
  • Rosen (6,5 bis 7,5)
  • Skabiosen (8 bis 10)
  • Tibouchina (5,5 bis 6,2)
  • Tulpen (6,5 bis 7)
  • Verbena (5,5 bis 6)
  • Zierpflanzen und Stauden im allgemeinen (5,5 bis 6,5)

Neben dem pH-Wert hat auch die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen einen entscheidenden Einfluss auf das Pflanzenwachstum. Hier eignen sich spezielle Düngermischungen, die auf die Bedürfnisse einzelner Pflanzen zugeschnitten sind. Besonders nachhaltig sind dabei die Produkte der Natura Bio-Reihe von WOLF-Garten. Hier gibt es beispielsweise Tomatendünger, Rhododendrondünger, Rosendünger und Gartendünger, die sich jeweils durch eine speziell auf die Pflanzen abgestimmte Nährstoffzusammensetzung auszeichnen.