Schädlinge, Rasenkrankheiten oder ein harter Winter setzen dem Rasen zu. Auch Moos und Unkraut stören das Bild eines tadellosen Rasens. Das Mittel der Wahl ist eine Nachsaat auf kahlen und angegriffenen Rasenflächen. Mit einem qualitativ hochwertigen Saatgut und einer ausreichenden Nährstoffversorgung der keimenden Rasensamen ist die Reparatur des Rasens ein Kinderspiel. Wenngleich das Frühjahr der beste Zeitpunkt ist, um den Rasen zu reparieren, hat man Zeit bis September, um Rasen nachzusäen.

Vorbereitung des Bodens für die Nachsaat

Vor dem Ausbringen des neuen Saatguts mäht man den Rasen möglich kurz. Anschließend werden Moos und der Rasenschnitt entfernt. Zusätzliches Vertikutieren in Längs- und Querrichtung sorgt dafür, dass auch die letzten Wurzelunkräuter und Moosreste beseitigt werden. Auch wird der bestehende Rasen in seiner Konkurrenzkraft geschwächt, sodass sich die neuen Keimlinge besser durchsetzen können. Gleichzeitig hat das Saatgut so einen engeren Bodenkontakt und keimt später besser.

Ein möglicher, jedoch nicht zwingend notwendiger Zwischenschritt nach dem Vertikutieren ist das Aerifizieren, um den Boden zusätzlich zu belüften. Die Löcher werden anschließend mit einem feinkörnigen Quarzsand geschlossen. Damit ist auch direkt einer weiteren Verdichtung des Bodens entgegen gewirkt.

Ausbringen der Rasensamen

Um langanhaltende Freude an dem neuen Rasen zu haben, ist selbstverständlich zunächst die Auswahl des geeigneten Saatgutes von Bedeutung. Nicht jeder Rasensamen erfüllt die gleichen Ansprüche und Anforderungen, d. h. beispielsweise, dass Zierrasen der hohen Belastung einer Spielwiese nicht standhält, umgekehrt die Halme eines Spielrasens zu grob für eine Zierwiese sind. Am besten geeignet ist dieselbe Rasenmischung des bereits bestehenden Rasens, sofern man sich hier einen kleinen Vorrat aufbewahrt hat.

Das Aussäen führt man am besten bei einer feucht-warmen Witterung durch, wobei die Mindesttemperatur konstante 8-10 Grad betragen sollte. Die Rasenamen werden dazu in einen Behälter gefüllt und gut durchgemischt, da sich die Samen im Beutel häufig absetzen. Mit der Hand oder dem Streuwagen verteilt man anschließend etwa 20 g Saatgut je m² Rasenfläche. 

Die Einarbeitung der Samen erfolgt anschließend entweder mit einem Rasenrechen, einem erneuten, sehr flachen Vertikutieren oder durch Beregnung. Entscheidend ist letztlich der Bodenkontakt, damit die Samen gut keimen können.

Bewässerung

In den folgenden Wochen sind die Rasensamen vor dem Austrocknen gefährdet. Auch haben sie noch keinerlei Wurzeln ausgebildet, über die sie Nährstoffe aufnehmen können. Entsprechend ist in der ersten Zeit eine ausreichende Bewässerung erforderlich, die mehrmals täglich stattfinden sollte. Wenngleich man schon nach 4-7 Tagen die ersten Grashalme sprießen sieht, setzt man das Gießen etwa 3-4 Wochen lang fort, bis der erste Schnitt erfolgt, damit auch später keimende Gräser gedeihen können.

Mähen und düngen der Nachsaat

Schon 4 Wochen nach der Aussaat ist der neue Rasen auf eine Höhe von 10 cm angewachsen und damit bereit für das erste Mähen. Bei der ersten Mahd schneidet man die Halme auf eine Länge von ca. 5-6 cm zurück, später reguliert man die Länge auf 6-7 cm in Schattenlagen und 3-4 cm in der Sonne.

Nach der ersten Mahd empfiehlt sich ein Düngen des Rasens, um die Triebbildung zu unterstützen und damit die Dichte des Graswuchses zu fördern. Von einer gleichzeitigen Düngung bereits bei der Aussaat rücken Experten inzwischen zunehmend ab, da sich durch die Nährstoffbeigabe schwächere Wurzeln entwickeln. Für das Düngen empfiehlt sich ein spezieller biologischer Rasendünger auf pflanzlicher Basis.

Rollrasen als Alternative zur Nachsaat

Anstatt den Rasen durch Rasensamen zu reparieren, lassen sich beschädigte Flächen auch einfach mithilfe eines Rollrasens sanieren. Dazu mäht und vertikutiert man die Fläche anfangs ebenfalls oder trägt den Boden ab und ebnet diesen ein. Anschließend verlegt man den Rollrasen möglichst lückenlos (jedoch auch ohne zu überlappen). Bewässerung, Mähen und Düngen gestalten sich anschließend analog zu einem klassischen Rasen.

Viele Hobbygärtner scheuen die Mühe, einen beschädigten Rasen nachzusäen, weil sie aufwändige Reparaturarbeiten befürchten. Beachtet man nur wenige Schritte, ist ein dichter, sattgrüner Traumrasen ein Kinderspiel und die Nachsaat über das Vertikutieren und Mähen hinaus kaum mit einem Mehraufwand verbunden.