Im Gegensatz zum perfekt gepflegten Garten hinter dem Haus wird der Vorgarten bei der Gartenplanung oft vernachlässigt. Die Fläche ist kaum mehr als der Weg zur Eingangstür und lädt aufgrund fehlender Gestaltung selten zum Verweilen ein. Dabei schlummert auch im Vorgarten ein erhebliches Potenzial, um auch hier ein Umfeld zu schaffen, das zum Nutzen und Entspannen einlädt.

Der Vorgarten erfüllt verschiedene Funktionen


Traditionell vermittelt ein Vorgarten ankommenden BesucherInnen einen ersten Eindruck über das, was ihn oder sie auch im Haus erwartet. Der Vorgarten erfüllt als nach außen sichtbarer Gartenbereich damit zunächst repräsentative Zwecke. Umso wichtiger, dass die Fläche einladend wirkt.

Doch dient der Vorgarten auch als Ort, an dem z. B. die Mülltonnen aufbewahrt oder Fahrräder abgestellt werden und vielleicht sogar ein Parkplatz für den eigenen Pkw vorhanden sein soll, sodass die gestalterische Planung durch einige fixe Komponenten eingeschränkt ist. 

Vorüberlegungen bei der Vorgartengestaltung


Wie bei der Gestaltung des eigentlichen Gartens hinter dem Haus ist es sinnvoll, sich auch beim Vorgarten einige Gedanken zur Planung zu machen. Das ist zunächst natürlich die Ermittlung der Fläche, aber auch die Geländeform und der Haustyp. Ermittelt werden wollen auch die Standortverhältnisse zur Auswahl geeigneter Pflanzen und die Ermittlung eventuell vorhandener örtlicher Bauvorschriften. Insgesamt kann die Checkliste am Ende wie folgt aussehen:

  • Größe der Fläche und Geländeform
  • Funktionsbereiche und deren Platzbedarf (Parkplatz / Carport, Fahrräder, Mülltonnen etc.)
  • Art des Haustyps und verwendete Materialien
  • Klima-, Licht- und Bodenverhältnisse
  • bestehende Verordnungen und Gesetze 
  • Sichtschutz oder rein optische Begrenzung?
  • ggf. Platz zum Aufhalten, Wegeführung 

Weggestaltung im Vorgarten


Optisch wirkt es stimmig und harmonisch, wenn das Material der Wege auf das Haus abgestimmt ist. Gerade Klinker, Beton oder Granit eignen sich auch als Bodenbelag für die Wege oder zur Einfassung von Beeten. Die Oberflächen sollten dabei möglichst rau sein, um auch bei Nässe rutschfest und damit Sicherheit zu bieten. Diese steigert sich natürlich durch die ausreichende Beleuchtung weiter.

Führt der Weg direkt vom Eingangstor zum Haus, fühlt er sich kurz an – der Garten wirkt gleichzeitig klein und kompakt. Wer seinen Garten optisch etwas vergrößern will, nutzt einen geschwungenen Weg, der vielleicht sogar ein Hindernis wie einen Springbrunnen umrundet, um den Garten optisch größer wirken zu lassen.

Als Breite der Wege empfiehlt sich ein Mindestmaß von 75 cm bei einläufigen Pfaden und 130 cm, wenn zwei Personen gemütlich nebeneinander laufen sollen. Sind Treppen notwendig, liegt die Stufenhöhe im Optimalfall bei nicht mehr als 15 cm. Einzelne Stufen sind dabei eher Stolperfallen, wobei sich ohnehin eine ungerade Anzahl von Stufen leichter begehen lässt.

Die Architektur des Hauses berücksichtigen


Ein Vorgarten, der gestalterisch an die Architektur des Hauses angepasst ist, wirkt besonders stimmig und hebt diese eventuell sogar zusätzlich hervor. Bei einem großen Haus können z. B. eine hohe Pergola, aber auch breite Büsche im Eingangsbereich ein Gegengewicht bilden. Bunte Staudenbeete lockern triste Reihenhausgärten auf, wohingegen zu Gründerzeithäusern sehr formale Gestaltungsstrukturen passen.

Neben den Materialien bietet es sich an, auch die Farben des Hauses bei der Auswahl der Pflanzen zu berücksichtigen. Das kann entweder ein Aufgreifen vorhandener Farbtöne von Mauerwerk, Fensterläden & Co. sein oder ein bewusstes Farbspiel mit zusätzlichen Farben.

Welche Pflanzen für den Vorgarten?


Besonders gut macht sich im Vorgarten ein Baum. Hier bietet es sich natürlich an, ein Exemplar zu wählen, dass nicht binnen weniger Jahre eine ausufernde Krone bildet, sondern sich eher durch einen zurückhaltenden Wuchs auszeichnet. Besonders spannend ist zudem eine Baumart, die sich im Wechsel der Jahreszeiten wandelt und das Gesamtbild des Hauses so immer wieder verändert.

Rasen ist natürlich vermeintlich pflegeleicht, doch auch etwas langweilig. Wer das regelmäßige Unkrautjäten scheut, kann vielleicht auch einfach ein Kiesbett mit verschiedenen Gräserarten anlegen. Das wirkt strukturiert und zieht nur wenig Arbeit nach sich.

Welche Pflanzen sich darüber hinaus für den Vorgarten eignen, hängt natürlich vom Standort ab. Wie auch im hinteren Gartenbereich entscheiden die Lichtverhältnisse (sonnig, halbschattig, schattig) und die Bodenqualität (sandig bis hin zu lehmig) über die Pflanzensorten, die sich im Vorgarten wohl fühlen. Daneben spielt auch die Art der Gestaltung eine Rolle: Zu einem Vorgarten mit klaren Strukturen passen Grünpflanzen und Buchsbäume in der Regel gut, während in das Staudenbeet vor dem Fachwerkhaus Rittersporn und Co. gut passen.

Elementar wichtig ist darüber hinaus auch die Wahl der Hecke. Hier stellt sich die Frage, ob diese als Sichtschutz dienen und damit möglichst üppig und dicht wachsen soll, oder ob der Blick in den Garten offen und freundlich wirken soll. In diesem Fall dient die Hecke als rein optische Abgrenzung von geringer Höhe. Wer hier dennoch uneingeladene BesucherInnen auf Distanz halten will, kann mit Gartentoren oder Rosenbögen arbeiten, um eine deutliche Barriere zu schaffen.

Gartengeräte zur Bepflanzung des Vorgartens


Für die Bearbeitung des Vorgartens bedarf es im Prinzip keiner besonderen Gartengeräte, d. h. es können all jene zum Einsatz kommen, die auch hinter dem Haus genutzt werden. Lediglich bei sehr kleinen Vorgärten mit kompakten Beeten bieten sich vielleicht eher Hacken, Rechen und Grubber mit schmalen Arbeitsbreiten an, um problemlos um Stauden und Gräser herum zu manövrieren. WOLF-Garten bietet innerhalb der multi-star-Serie hier einige Aufsätze, die das bestehende Sortiment ganz einfach ergänzen.

Fazit


Der Vorgarten ist die Visitenkarte des Hauses. Hier betreten Gäste zum ersten Mal das Grundstück und erhalten ganz unbewusst einen ersten Eindruck dessen, was sie dann auch im Haus erwarten. Umso wichtiger ist es, die Gelegenheit zu nutzen und auch die Vorgartengestaltung im Gesamtkonzept einzuplanen. Wenngleich sich durch die geringe Größe und die verschiedenen Funktionen vielleicht auch einige besondere Herausforderungen ergeben – mit dem passenden Gartengerät erleichtert sich die Arbeit wesentlich.