Ob aus ethischen Gründen oder aufgrund einer Intoleranz – immer häufiger greifen Menschen zu einer Milchalternative, die nicht tierischen Ursprungs ist. Oft sind exotische Zutaten wie Reis, Kokos oder Mandeln die Grundzutat, hinzu kommen lange Transportwege. Der Effekt auf die eigene CO2-Bilanz bliebt damit also vergleichsweise gering. Eine weitaus bessere Lösung, die gleichzeitig Spaß macht, ist die Herstellung von Nussmilch mit der Ernte aus dem eigenen Garten. Haselnüsse und Walnussbäume gedeihen auch hier prächtig und liefern die Grundzutat für eine besonders leckere Milchalternative.

Welche Nüsse eignen sich?


In hiesigen Breitengraden wachsen vor allem Walnüsse und Haselnüsse im eigenen Garten. Wenngleich Walnussmilch bisher nicht im Handel zu finden ist, so kann man durchaus auch diese Nüsse zur Herstellung einer Milchalternative nutzen. Dabei gibt es keineswegs nur eine einzige Haselnuss- oder Walnusssorte. Zu den bekanntesten Arten der Haselnuss gehören z. B. die Zellernuss und die Lambertsnuss, doch auch die Baumhasel, Korkenzieherhasel oder die Japanische Haselnuss sind attraktive Wuchsformen für den Garten. Im Übrigen gedeiht bei günstigen klimatischen Bedingungen vielleicht auch ein Mandelbaum im eigenen Garten.

  • Die Zellernuss zeichnet sich durch ihren langsamen Wuchs und die im Vergleich zur Lambertsnuss geringere Zahl von Ausläufern aus. Damit eignet sich die Sorte perfekt für kleine Gärten. Der Ertrag ist hoch, doch sind die Früchte vergleichsweise klein.
  • Die Lambertsnuss ist sowohl als Strauch als auch als Baum erhältlich. Die Früchte sind groß und aromatisch, lassen sich aber vergleichsweise schwierig von der Fruchthülle trennen, was die Ernte etwas erschwert.

Vorteile von Nussmilch aus eigener Herstellung


Es gibt keine CO2-Belastungen durch den Transport und es fällt kein Plastikmüll für die Verpackung an. Gleichzeitig sind Nüsse durch ihre vielen wertvollen Inhaltsstoffe extrem gesund. Selbst das enthaltene Fett ist sehr nahrhaft und besteht vorwiegend aus ungesättigten Fettsäuren. Nüsse enthalten z. B.:

  • reichlich ungesättigte Fettsäuren
  • zahlreiche B-Vitamine
  • Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Natrium und Eisen
  • Antioxidantien
  • E-Vitamine

Nussmilch selber machen


Alles, was man zur Herstellung von Nussmilch benötigt, sind neben den Nüssen Salz und Wasser. Das macht die Herstellung schon mal sehr einfach. Die geschälten Nüsse weicht man dazu mindestens 12 Stunden in Wasser ein. Das schwemmt die Bitterstoffe aus der Haut und führt dazu, dass die Nüsse weicher werden und sich einfacher pürieren lassen.

Nach dem Abgießen des Wassers zerkleinert man ca. 50 g Nüsse zusammen mit 500 ml Wasser und etwas Salz in einem Mixer. Der Stabmixer tut es auch, doch dauert das wesentlich länger. Es entsteht eine milchige Flüssigkeit, die anschließend durch einen speziellen Nussmilchbeutel gegossen wird. Ab in eine Flasche und fertig ist die selbstgemachte Nussmilch. Bei einer Lagerung im Kühlschrank hält sich die Milch rund 2-3 Tage.
Alternativ wird die Milch geschmacklich weniger intensiv, wenn man die Menge der Nüsse reduziert. Umgekehrt wird die Milch dicker und cremiger, wenn der Wasseranteil geringer ist.

Damit auch die Nussreste im Beutel nicht im Müll landen, bietet sich eine weitere Verwendung im Müsli oder als leckere Zutat in einem Kuchen an.

Verwendung von Nussmilch – nicht nur im Kaffee


Nussmilch im Kaffee ist ohnehin Geschmackssache. Besonders lecker ist die Milch aber aufgewärmt, z. B. mit Apfel und Zimt oder Schokolade. Vor allem an kühlen Herbsttagen oder im Winter wärmt das schmackhafte Getränk so von innen und eignet sich auch hervorragend, um den Garten von der Terrasse aus zu genießen.

Tipps für den Nussanbau im eigenen Garten


Zunächst sollte man natürlich die Wuchshöhe im Blick haben. Ein Walnussbaum kann durchaus Höhen von 20 m erreichen – für einen kleinen Garten mehr als ungeeignet. Bei veredelten Sorten sind die Eigenschaften der Frucht bekannt, sodass man die jeweilige Sorte schon vor dem Pflanzen auf ihren Geschmack und die Verarbeitungsmöglichkeiten testen kann. Spätblühende Sorten überstehen dabei den letzten Frost im Frühjahr auch gut.
Haselnüsse benötigen einen zweiten Baum oder Strauch zur Befruchtung, Walnüsse und Mandeln können sich meist selbst befruchten.

Nussbäume bevorzugen sonnige Standorte und tiefgründige Böden. Lediglich Mandeln geben sich auch mit einem nährstoffarmen Boden zufrieden, benötigen dafür aber umso mehr Sonne. Der Boden unter dem Baum sollte mindestens in den ersten Jahren frei von anderem Bewuchs gehalten werden.

Schnitt von Nussbäumen


Jeder Baum oder Strauch stellt andere Anforderungen an den Schnitt. Während die Baumhasel mit ebenso wenigen Schnitten auskommt wie die Walnuss, muss man die Bodentriebe stammloser Haselnuss-Sorten regelmäßig entfernen. Kastanien hingegen sind besonders pflegeleicht und können komplett auf Rückschnitte verzichten. Damit der Baum- oder Strauchschnitt besonders komfortabel, schnell und vor allem sicher von der Hand geht, bietet WOLF-Garten ein breites Sortiment an Baum-, Astscheren und -sägen an.