Für die Pflege von Garten und Rasen gibt es im Handel eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte. Die wichtigste Unterscheidung ist dabei vor allem ihre Herkunft: Bestehen die Dünger aus natürlichen Bestandteilen oder sind sie industriell hergestellt? Sowohl der Einsatz von mineralischen als auch von organischen Düngern ist weit verbreitet. Beide haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile.

Mineralische Dünger

Mineralische Dünger sind künstliche, industriell hergestellte Dünger. Sie basieren auf Salzen, die Nährstoffe enthalten, die durch Wasser ausgeschwemmt und der Pflanze zur Verfügung gestellt werden. Der Vorteil: Die Nährstoffe stehen den Pflanzen sofort zur Verfügung. Mineralische Dünger eignen sich deshalb hervorragend als Sofortmaßnahme bei einem akuten Nährstoffmangel.

Bei mineralischen Düngern unterscheiden sich Vollzeitdünger, die alle erforderlichen Nährstoffe enthalten, und Dünger für bestimmte Nährstoffe. Hier ist dann gegebenenfalls eine Kombination mehrerer Dünger notwendig. Als Verabreichungsformen für mineralische Dünger gibt es Granulate sowie Flüssigdünger.

Nachteile mineralischer Dünger

Regnet es sehr viel, kann der Dünger ins Grundwasser gespült werden – die Pflanzen gehen hingegen leer aus. Auch besteht bei mineralischen Düngern die Gefahr der Überdüngung, wenn die Mineralstoffe in zu hoher Konzentration auf der Oberfläche landen. Das passiert besonders häufig beim Verteilen mit der Hand, sodass ein Streuwagen ein geeignetes Hilfsmittel ist. Hier braucht man lediglich darauf zu achten, dass beim Wenden keine Stellen doppelt bearbeitet werden. In jedem Fall ist nach dem Düngen das intensive Bewässern notwendig, um das Verbrennen des Rasens zu vermeiden.
Als weiterer Nachteil von mineralischen Düngern ist der Herstellungsprozess zu nennen. Die Mineralstoffe – Nebenprodukte aus dem Bergbau – werden durch chemische Prozesse zum Dünger aufbereitet. Dazu ist beispielsweise Erdöl erforderlich und die Produktion im Allgemeinen sehr ressourcenintensiv.

Nachteile organischer Dünger

Nachteilig am organischen Dünger ist also, dass sich der Dünger nicht eignet, um einen akuten Mangel an Nährstoffen auszugleichen. Zudem verfügt nicht jeder organische Dünger über alle notwendigen Nährstoffe, dass eine Kombination unterschiedlicher Dünger notwendig ist, um die Pflanzen optimal zu versorgen. Auch arbeiten die Mikroorganismen im Boden nicht das ganze Jahr über gleichmäßig. Ist der Boden im Herbst aufgewärmt, sind die Lebewesen aktiver als im Frühling, wenn der Boden noch kalt ist.

Organische Dünger

Organische Dünger basieren auf natürlichen Pflanzen- oder Tierresten wie Kompost oder Stallmist, Hornspänen oder Guano. Damit die Pflanzen an die enthaltenen Nährstoffe gelangen können, müssen Mikroorganismen die Stoffe zunächst zersetzen. Das verbessert langfristig die Bodenqualität, ernährt die darin enthaltenen Kleinstlebewesen und sorgt für eine anhaltende Nährstoffzufuhr bei den Pflanzen. Gleichzeitig besteht dabei keine Gefahr der Überdüngung.

Organisch-mineralische Rasendünger

Eine Mischung aus beiden Düngerarten ist der organisch-mineralische Rasendünger. Dieser kombiniert schnell wirkende Inhaltsstoffe mit Komponenten einer Langzeitwirkung.

Die Düngemittel bestehen in der Regel aus den mineralischen Bestandteilen Kalium, Phosphor, Stickstoff, Eisen und Magnesium sowie Schwefel. Diese sorgen für Wachstum, kräftige Blätter, ein gesundes Wurzelwachstum, Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheiten sowie eine sattgrüne Farbe. Die organischen Bestandteile sind zerkleinert und gleichmäßig im Gemisch enthalten, um eine ausgewogene Verteilung beider Komponenten zu gewährleisten.

Allerdings besteht auch hier die Gefahr der Überdüngung und die Herstellung der mineralischen Bestandteile ist ebenfalls ressourcenintensiv.

Vor dem Düngen: Bodenanalyse durchführen

Um gezielt zu düngen, muss man wissen, welche Nährstoffe der Boden überhaupt benötigt. Schließlich ist ein Überangebot unter Umständen genauso schädlich wie ein Mangel. In deutschen Gärten sind die Böden zum Beispiel meist phosphor- und kalihaltig, sodass diese Mineralstoffe gar nicht gedüngt werden brauchen.
Eine Bodenanalyse ist bei vielen Gartencentern oder speziellen Instituten möglich. Auch wenn diese ein paar Euro kostet, lohnt es sich, den Boden in regelmäßigen Abständen zu checken. Auch ist bei der Bodenanalyse oft direkt eine Düngeanleitung dabei, die eine gezielte Düngung erleichtert.

Optimale Zeitpunkte für das Düngen

Die erste Düngung des Jahres erfolgt direkt im Frühjahr. Sobald die Frostperiode zu Ende ist und das Thermometer Temperaturen über 8°C anzeigt, beginnt das Gras zu wachsen und benötigt nach dem kräftezehrenden Winter ausreichende Nährstoffe. Wie häufig danach gedüngt werden sollte, hängt von der Wahl des Düngers ab. Bei einem Langzeitdünger sind es je nach Angaben auf der Verpackung etwa 3-4 Düngungen bis zum Herbst. An diese sollte man sich auch halten, um gerade bei mineralischen Düngern eine Überdüngung zu vermeiden.

Wer seinen Rasen direkt beim Mähen mulcht, kann auf die Düngung weitgehend verzichten. Sinnvoll ist hier lediglich eine zusätzliche Unterstützung der Pflanzen nach dem ersten Mähen sowie gegebenenfalls noch eine stickstoffarme, kaliumhaltige Stärkung vor der Winterpause.

Organische Dünger

Mineralische Dünger

Organisch-mineralische Dünger

 
  • verbessern die Bodenqualität

  • ernähren Mikroorganismen

  • Langzeitwirkung

  • keine Überdüngung möglich

  • umweltfreundlich

  • eigene Herstellung möglich

 
 
  • sofortige Nährstoffabgabe

  • nach wenigen Tagen kräftiger Rasen

  • schnelle Abhilfe bei Mangelerscheinungen

  • kurzfristig günstiger

 
 
  • Langzeit- und Sofortwirkung

 
 
  • kein kurzfristiger Mangelausgleich

  • abhängig von Temperatur und Bodenverhältnissen

  • mit einem Dünger werden meist nicht alle Nährstoffe verabreicht

  • einige Düngemittel wie Kompost eignen sich nicht für Rasenflächen

 
 
  • Gefahr der Überdüngung

  • Nitrat kann ins Grundwasser gelangen

  • ressourcenintensive Herstellung

  • Boden kann versalzen und es reichern sich Schwermetalle an

  • Verringerung der Aktivität des Bodenlebens

  • kann gesundheitsschädlich sein

 
 
  • Nachteile wie bei mineralischen Düngern, nur in abgeschwächter Form

 

Umweltschonender ist in jedem Fall der organische Dünger. Dieser liegt mit seinen Eigenschaften zur Verbesserung der Bodenstrukturen auch klar im Vorteil, sodass dieser im Regelfall stets die erste Wahl sein sollte. Weist der Rasen jedoch einen akuten Mangel auf, ist eventuell auch der Griff zu einem mineralischen Dünger als Soforthilfe-Maßnahme sinnvoll.