Abhängig vom pH-Wert gibt es saure, neutrale und alkalische Böden. Unter einem Wert von 6,5 gilt ein Boden als sauer – mit der Folge, dass einige Pflanzen hier besser gedeihen, andere hingegen weniger gut. Denn nicht jedes Gewächs bevorzugt den gleichen Bodentyp. So fühlen sich Blumenkohl, Porree und Kirschen in neutralen Böden noch wohl, in sauren hingegen nicht mehr. Andere Pflanzen wiederum gelten als flexibel und gedeihen sich auch im sauren Boden noch prächtig. 

Wer in seinem Garten auf einen sauren Boden stößt, hat nun zwei Möglichkeiten:

  • pH-Wert des Bodens anheben
  • eine Pflanzenauswahl treffen, die zum sauren Boden passt

pH-Wert des Bodens ermitteln


Um den pH-Wert des Bodens zu ermitteln, bedarf es keineswegs einer ausführlichen Bodenanalyse. Schon ein Schnelltest aus dem Handel gibt Auskunft über den Wert. Die in der Regel kostspielige Bodenanalyse hingegen ist nur notwendig, wenn Nährstoffe über eine Bodenprobe ermittelt werden sollen.

Der ideale Zeitpunkt für die Bodenanalyse ist dabei der Spätherbst oder das Frühjahr. Die Tests gibt es in Baumärkten, ihr Einsatz ist schnell und unkompliziert.

Welche Pflanzen eignen sich für einen sauren Boden?


Für saure Böden bietet sich eine ganze Reihe verschiedener Pflanzen an. Vor allem bei Gemüse besteht eine breite Auswahl.

pH-WertPflanzenart
4,0 bis 6,0Heidelbeeren, Preiselbeeren
5,0 bis 6,5Chicorée, Kartoffeln
5,2 bis 7,5Tomaten
5,5 bis 6,5Mangold
5,5 bis 7,0Bohnen, Sellerie
5,5 bis 7,5Kohlrabi, Gurken, Kürbis
6,0 bis 7,0 Lauch, Melone, Brokkoli, Möhren, Erbsen, Mohrrüben,
Paprika, Rote Beete, Rosenkohl, Spinat, Spargel
6,0 bis 7,5Grünkohl, Zucchini, Radieschen
6,3 bis 7,5Salate
5,5 bis 7,5Erdbeeren

Gehölze für saure Böden

Daneben vertragen auch einige Gehölze saure Böden besonders gut. Ist der Boden hier nicht sauer genug, kann man den Boden mit Kiefernadeln oder Eichenblättern mulchen.

  • Rhododendron
  • Azaleen
  • Vogelbeere
  • Magnolien
  • Moorbirke
  • Douglasie
  • Elsbeere
  • Hortensien
  • Birke
  • Kiefer
  • Goldahorn
  • Blumenhartriegel
  • Säckelblume
  • Pappel
  • Quitte
  • Rosskastanie
  • Scheinzypresse
  • Stechpalme
  • Kissenschneeball
  • Kamelien

Gräser und Stauden für saure Böden


Ideal für die Bepflanzung rund um die Gehölze sind natürlich Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen. Hier kommen Gräser und Stauden ins Spiel. 

  • Arnika
  • Frauenschuh
  • Heidegewächse
  • Lorbeerrose
  • Küchenschelle
  • Narzissen
  • Orchideen
  • Farne
  • Primeln
  • Schwertlilien
  • Fleißiges Lieschen
  • Ginster
  • Pfauenrad
  • Sumpfdotterblume

pH-Wert von sauren Böden anheben


Nicht jeder Hobbygärtner ist über einen sauren Boden erfreut. Gerade bei Rasen begünstigt ein zu saurer Boden das Wachstum von Moosen und steigert die Gefahr eines Schimmelbefalls. Was kann man also tun, wenn der pH-Wert des Bodens verändert werden soll, damit sich auch andere Pflanzen wohlfühlen?

Die Lösung lautet hier: Düngekalk. Wichtig ist dabei allerdings, zunächst mit einer kleinen Menge Kalk zu beginnen und diese nur schrittweise zu steigern, um zu verhindern, dass der Boden binnen kürzester Zeit zu viele Nährstoffe verliert.

Da der Boden im Lauf der Zeit den Kalk auswäscht, empfiehlt sich das Kalken im Abstand von etwa 2-3 Jahren.

Den Boden saurer machen


Umgekehrt lässt sich der Säuregehalt eines Bodens auch steigern. Das ist z. B. dann notwendig, wenn Heidelbeeren gepflanzt werden wollen, der Boden aber eher alkalisch ist. Auch wenn zu viel Kalk zum Einsatz kam, ist eventuell ein Gegensteuern nötig. Dazu gibt es gleich mehrere Möglichkeiten:

  • Der pH-Wert von Leitungswasser kann zwischen 6,5 und 8,5 liegen. Bei einem sauren Wert kann es gezielt genutzt werden, um den Boden saurer zu machen.
  • Gefiltertes Wasser hat einen pH-Wert von 7. Damit eignet sich auch das zum Herabsetzen des pH-Wertes alkalischer Böden.
  • Bei der Zersetzung von organischem Material sinkt der pH-Wert im Boden. Geeignet sind hier Torfmoos, Kompost, Mist oder auch kompostierte Eichenblätter.
  • Für schwere Böden eignen sich außerdem Schwefel und Eisensulfat, die beide zu einer Versauerung des Bodens beitragen.
  • Kaffeesatz wirkt nicht nur als Dünger, sondern senkt gleichzeitig auch den pH-Wert des Bodens.
  • Traubenrester aus der Weinherstellung ist vielleicht nicht für jeden zugänglich, eignet sich allerdings ebenfalls.
  • Nadelerde oder auch Rindenmulch von Nadelhölzern eignet sich hervorragend zum Mulchen.

 

Fazit


Der pH-Wert des Bodens kann über Leben oder Tod der Pflanzen entscheiden. Nur, wenn der Wert einigermaßen zu den Pflanzen passt, ist ein dauerhaft gesundes Wachstum möglich. Daneben spielen natürlich noch weitere Faktoren wie der Standort (sonnig oder schattig) und die Bodenbeschaffenheit (sandig oder lehmhaltig) eine Rolle bei der Auswahl geeigneter Pflanzen. Doch auch, wenn der Wert nicht zu den gewünschten Pflanzen passt, ist Abhilfe möglich. Durch gezielte Maßnahmen und mit etwas Geduld ist eine Veränderung des Wertes in die eine oder andere Richtung möglich.