Jeden Herbst verlieren die Bäume ihre Blätter und stellen Gartenbesitzer vor Herausforderungen. Schließlich kann die Laubschicht auf dem Rasen nicht liegenbleiben – es drohen Schimmelbefall und Rasenkrankheiten. Es bleibt also nur das Zusammenrechen und anschließende Entsorgen. Doch wo? Die Biotonne ist schnell vollgestopft und auch der Kompost wird nur mit geringen Mengen Laub fertig. Die Kommunen haben das Verbrennen von Grünschnitt und Gartenabfällen schon vor geraumer Zeit genauso verboten wie die wilde Entsorgung im öffentlichen Raum. Was bietet sich also an, um das Herbstlaub umweltfreundlich zu entsorgen?

Städte bieten Laubsäcke an


In vielen Kommunen haben die Städte bereits auf das Problem der Laubentsorgung reagiert und stellen ihren Bürgerinnen und Bürgern Laubsäcke zur Verfügung. Die Stadt holt die Säcke dann regelmäßig ab bzw. entleert sie, damit jeder eine Möglichkeit hat, um das Laub zu entsorgen.


Laub im Garten verwerten


Trotz der Herausforderung bei der Entsorgung – Laub lässt sich im Garten sinnvoll nutzen. Man muss nur wissen wie.

Bau einer Laubbox als Alternative zum Kompost


Alternativ zum Komposthaufen, auf dem sich kleinere Laubmengen natürlich optimal verwerten lassen, bietet sich der Bau einer Laubbox an. Hier reicht es schon aus, ein Viereck aus vier Pflöcken mit einem Draht zu umspannen und das Laub darin zu lagern. In der Regel zersetzt es sich allerdings aufgrund des hohen Kohlenstoffanteils nur langsam, sodass sich z. B. das Unterheben von stickstoffhaltigem Rasenschnitt empfiehlt. Ohne Zugabe von derartigen Stoffen dauert der Kompostierprozess länger, liefert am Ende allerdings auch einen Dünger, der weitgehend kalkfrei ist. Auf dem Komposthaufen vermischt man das Laub am Besten mit Rasen- und Strauchschnitt. Das fördert eine besonders schnelle Zersetzung und sorgt für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr.

Laubhaufen als Winterquartier für Tiere


Igel und andere Tiere wie Erdkröten suchen im Spätherbst einen geschützten Ort zum Überwintern. Laubhaufen sind hier beliebte Zufluchtsorte, da die Blätter gut vor der Kälte isolieren. Damit die Tiere unter dem Haufen bei Schneefall allerdings nicht ersticken, bietet sich ein kleiner Unterbau aus Ästen oder Reisig an. So sackt das Laub in Bodennähe nicht gefährlich dicht zusammen und droht die Tiere zu ersticken.

Beete mit dem Laub mulchen


Auch Beete lassen sich mit dem Laub direkt düngen. Dazu hebt man einfach etwas Laub in der oberen Bodenschicht unter. Die Bodelebewesen erledigen den Rest und zersetzen das Laub über den Winter. Gleichzeitig wirkt die Laubschicht isolierend und schützt die Wurzeln der Pflanzen vor Frost. Bei lehmhaltigen Böden unterstützt diese Methode die Lockerung des Bodens, sandige Böden halten die Feuchtigkeit besser und werden humusreicher.

Einige Pflanzen mögen es lieber, wenn das Laub rund um den Stamm angehäufelt ist. Damit es hier nicht einfach bei jedem Windhauch wegfliegt, empfiehlt sich eine Abdeckung mit etwas Reisig. Bodendecker wie den Storchschnabel bedeckt man einfach mit einer Laubschicht. Das sind die Pflanzen von ihrem natürlichen Standort im Wald gewohnt und wachsen einfach hindurch. Das Laub zersetzt sich dann darunter und düngt den Boden.

Die Biotonne sollte nur die Notlösung sein


Ganz abgesehen vom sehr begrenzten Platzangebot einer Biotonne, die im Herbst vermutlich ohnehin schon mit anderen Gartenabfällen zu kämpfen hat, sollte sie für das Laub nur eine Notlösung sein. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft empfiehlt es sich doch eher, dass Gartenabfälle auch im Garten verbleiben, zumal wohl kaum einer genau weiß, was mit dem Bioabfall wirklich passiert.

Herbstlaub einsammeln


Mit dem Herbst einher gehen oft Stürme und kräftige Winde, die das Zusammenkehren von Laub zu einer Geduldsprobe verkommen lassen. Doch gerade auf dem Rasen sollte man nicht allzu lange mit dem Beseitigen der Laubschicht warten, da diese die Belüftung einschränkt und sich Krankheiten schnell ausbreiten können. Auf Wegen – auch rund um das Grundstück – gehört das Absammeln ohnehin zur Pflicht, um Stürze von Passanten durch rutschiges Laub zu vermeiden.

Die Arbeit mit dem klassischen Laubrechen ist allerdings gerade bei größeren Gärten oft anstrengend. Schnelle Alternativen sind Laubbläser. Hier gibt es inzwischen leistungsstarke, gleichzeitig leise Akkumotoren, die Benzinern in kaum etwas nachstehen, gleichzeitig aber umweltfreundlicher und wartungsärmer sind. Spezielle Aufsätze kratzen ganz mühelos sogar nasse Blätter vom Belag ab. Wer hier auf die Windrichtung achtet, kann sich sogar von der Natur unterstützen lassen, statt gegen sie zu arbeiten. Allerdings bleiben die Einsatzzeiten in Wohngebieten auf bestimmte Zeiten begrenzt, um die umliegenden Anwohner vor Ruhestörungen zu schützen.

Auf dem Rasen stellt durchaus auch der Rasenmäher eine praktikable und effiziente Lösung dar, um das Laub aufzufangen. Die Blätter werden durch das Mähdeck direkt zerkleinert und platzsparend im Fangsack gesammelt. 


Herbstlaub zerkleinern


Neben dem Rasenmäher bietet auch der Häcksler die Möglichkeit, das Herbstlaub zu zerkleinern. Viele Modelle haben einen zusätzlichen Einfüllschacht, über den die Arbeit schnell erledigt ist. Das reduziert das Volumen deutlich und die Entsorgung bzw. auch der Zersetzungsprozess beim Kompostieren fällt wesentlich leichter. Das ist vor allem bei Walnuss-, Eichen-, Kastanien- oder Pappelblättern hilfreich, die sich durch die enthaltene Gerbsäure besonders langsam zersetzen.

Fazit


Für das Herbstlaub gibt es verschiedene sehr nützliche Verwendungsmöglichkeiten im Garten. Stellt der Laubberg aufgrund seines Volumens eine Herausforderung dar, schaffen z. B. der Rasenmäher oder auch ein Häcksler Abhilfe. Doch auch ohne diese Gartenhelfer erweist sich der jährliche Blätterhaufen als wertvoll, wenn er als Dünger, Mulch oder Frostschutz in den Beeten untergearbeitet wird.