Mit Kompost schlagen Sie sozusagen „zwei Fliegen“ mit einer Klappe. Sie entsorgen organischen Abfall aus Haus und Garten und gewinnen durch den natürlichen Zersetzungsprozess Humus, der sich wiederum bestens zum Düngen Ihres Gartenbodens eignet. Ein natürliches Kreislauf gewissermaßen.

Was eignet sich für den Kompost?

Das ist gut:
Viele Garten- und Haushaltsabfälle, die sich an der Luft zersetzen. Aber auch Tageszeitungen, Papiertaschentücher und Katzenstreu sind geeignet. Generell gehören in den Kompost auch verschiedene Pflanzen, die verrotten und so eine ausgewogene organische Mischung „produzieren“.

Das ist nicht gut:
Orangenschalen und dergleichen eignen sich eher weniger, da sie nur sehr langsam verrotten. Ganz verzichten sollten Sie auf Speisereste von Fleisch, Öle und Fette, behandeltes Holz, kurz alles, was sich kaum zersetzt oder mit chemischen Zusätzen behaftet ist. Im Zweifel verzichten Sie lieber darauf, es in den Kompost zu geben.

Komposthaufen richtig anlegen

Zunächst bauen Sie zwei große Rahmen, am besten aus unbehandeltem Holz. In dem einen sammeln Sie das organische Material, im zweiten kann der Kompost dann umgesetzt werden und reifen. Pro 100 m² Gartenfläche benötigen Sie ca. eine Fläche von 3 m² zum Kompostieren. Es versteht sich von selbst, dass Ihr Komposthaufen immer den Boden berührt, damit sich das Material auch zersetzen kann. Gut zugänglich sollte er auch sein und an einer gut durchlüfteten Stelle stehen, am besten an einer schattigen Stelle unter einem Baum, damit der Kompost gegen direkte Sonnenstrahlen, aber auch gegen zu viel Regenwasser geschützt ist.

Schicht für Schicht zum Kompost

Jetzt geben Sie als Erstes Äste und Zweige hinein. Die sorgen dafür, dass überschüssige Flüssigkeit schnell abfließt. Darüber kommt dann abwechselnd feineres und gröberes Material, um den Kompost zu durchlüften. Grasabfälle sollten trocken sein, damit Fäulnis vermieden wird. Etwas fertiger Kompost beschleunigt übrigens den Zersetzungsprozess.

Kompost umsetzen

Damit der Verrottungsprozess schneller und effektiver vonstattengeht, schichten Sie den angelegten Kompost nach gut 2 bis 3 Monaten in das zweite Behältnis um. Dieser Vorgang nennt sich „Umsetzen“ und fördert die Durchlüftung. Das Reifen beschleunigen Sie, indem Sie etwas Gartenerde, Steinmehl und auch organischen Dünger zwischen zwei Handbreit dicken Schichten dazugeben.

Fertig gereift

Nach ca. 6 bis 7 Monaten sind die meisten Bestandteile gut zersetzt. Das merken Sie daran, dass der jetzt dunkel gewordene Kompost nach „Waldboden“ riecht, sprich zu Humus geworden ist. Doch noch immer wird er gröbere Stücke enthalten, die Sie nicht optimal einsetzen können. Nehmen Sie zum Zerkleinern ein Trennsieb. Damit erhalten Sie Feinerde, die sich vorzüglich zum Ausbringen auf dem Boden einsetzen lässt. Alles, was nicht durchs Sieb fällt, wandert einfach wieder zurück in den Komposthaufen. Eine zweite Chance hat schließlich jeder verdient.

Kompost ausbringen

Endlich ist es so weit: Sie können den selbst erzeugten Dünger in Ihrem Garten einsetzen. Verteilen Sie dazu den Kompost, sprich Humus, auf dem vorher gelockerten Boden. Warten Sie mindestens eine Woche, bevor Sie mit dem Setzen von neuen Pflanzen beginnen, damit Sie die keimenden Unkräuter rechtzeitig beseitigen können.

 

Wie viel Kompost verwenden?

Das hängt ganz vom Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanzen ab. Im Gemüsegarten reicht das von 3 Litern pro Quadratmeter für sogenannte „Schwachzehrer“ wie Blumenkohl und Spargel über 6 l/m² „Mittelzehrer“ wie Tomate und Spinat bis zu 10 l/m² für „Starkzehrer“ wie Kopfsalat und Radieschen. Deutlich mehr benötigen Sie, wenn Sie ein Beet neu anlegen und den Boden verbessern wollen: gut 15 bis 20 l/m².