Jeder Gartenteich ist ein eigenes Ökosystem, das zahlreichen Insekten, Mikroorganismen, Amphibien und auch Pflanzen einen Lebensraum bietet. Jeder Teilnehmer an diesem System benötigt spezielle Nahrungsquellen, Sauerstoff und gibt wiederum Nährstoffe oder Ausscheidungen an den Teich ab. Alle gemeinsam halten sie das System aufrecht und in einem Gleichgewicht. Damit das nicht aus den Fugen gerät, gilt es auch bei der Auswahl der Fische für den Gartenteich einige Faktoren zu berücksichtigen.

Koi-Karpfen – die Könige unter den Teichfischen


Kois sind wohl die prächtigsten aller Fische, die sich in einem Gartenteich befinden können. Die Tiere erreichen eine Länge von bis zu 80 cm und können mit einer außergewöhnlichen Musterung auch mal 30.000 € kosten. Die Fische sind in der Haltung allerdings nicht ganz einfach, denn sie benötigen einen großzügigen Teich, spezielles Futter und fühlen sich unter einer Reihe von Artgenossen am wohlsten. 

Goldfische & Co. – auch für Einsteiger geeignet


Goldfische, Shubunkin und Schleierschwänze sind vergleichsweise anspruchslos und können daher auch von unerfahrenen Neulingen gut gehalten werden. Die Fische leben am liebsten in einem Schwarm von mindestens acht Tieren und lassen sich gut beobachten, da sie sich häufig an der Oberfläche aufhalten.

Fische für kleine Gartenteiche


Damit sich auch in einem kleinen Gartenteich ein Ökosystem entwickeln kann, sollte der Miniteich immer noch ein Volumen von rund 500 Litern und eine Wassertiefe von mindestens einem Meter aufweisen, damit die Fische im Freien überwintern können. Nur so ist sichergestellt, dass der Teich auch bei anhaltendem Frost nicht bis auf den Grund zufriert, d. h. die Tiere einen Rückzugsraum auf dem Grund haben.

Gut geeignet ist mit den Bitterlingen eine kleine Karpfenart, die sehr anspruchslos bezüglich ihres Lebensraums ist, sofern sie in einem Schwarm von mindestens zehn Fischen leben darf. Zu beachten ist lediglich, dass die Fische in einer Symbiose mit Teichmuscheln leben, da sie darin ihren Laich ablegen. Schon drei bis vier Muscheln je m³ Wasser sind ohnehin nützlich, da sie das Wasser filtern, indem sie sich von Schwebealgen ernähren.

Moderlieschen und die Elritze sind ähnlich pflegeleicht und werden ebenfalls rund 9 cm groß. Allerdings lieben die Fische größere Schwärme, sodass es durchaus 15 Tiere und mehr sein dürfen, damit sie sich wohlfühlen. Gleiches gilt im Prinzip für den Gründling. Alle diese Fischarten stammen aus heimischen Gewässern, sodass sie sich hervorragend für die Anlage eines naturnahen Teiches eignen.

Weitere Fische für Miniteiche

 

  • Amerikanischer Hundsfisch
  • Chanchito
  • Koboldkärpfling
  • Zebrakärpfling
  • Amerikanische Rotflossenorfe
  • Spanienkärpfling

Vorsicht bei fehlender Wassertiefe


Ist die Mindesttiefe von etwa einem Meter nicht gegeben, sollten die Tiere im frostfreien Haus überwintern. Dazu nutzt man entweder einen Kescher (z. B. von WOLF-Garten) zum Einsammeln der Tiere oder bringt den gesamten Teich am Ende der Gartensaison ins Warme.

Fische für größere Teiche


Die Goldschleie erreicht eine Länge von rund 30-40 cm und eignet sich damit nur für größere Teiche. Allerdings kann man sie durchaus auch einzeln halten, was den Platzbedarf in Grenzen hält. Der Fisch ist meist dämmerungs- und nachtaktiv, d. h. eignet sich weniger zum Beobachten.

Fische für verschiedene Teichgrößen

 

  • Sonnenbarsch (versch. Arten)
  • Rotfeder
  • Silberkarausche
  • Drachenfisch
  • Rotauge
  • Goldschleie
  • Wimpelkarpfen

Fische, die das Gleichgewicht stören können


Nicht jeder Fisch eignet sich gleichermaßen für den Teichbesatz. Ein Stör wird beispielsweise mit einer maximalen Länge von bis zu 2-4 m einfach zu groß. Flussbarsche und der Dreistachelige Stichling hingegen sind aggressive Raubfische, die sich nicht nur rasch vermehren, sondern auch Kaulquappen und den Laich anderer Fische verspeisen. Der Blaubandbärbling ist zwar friedlich, vermehrt sich aber so schnell, dass andere Fische schon bald an Hunger leiden dürften, da ihnen die Nahrungsgrundlage fehlt.

Vorsicht geboten ist auch bei Graskarpfen. Mit einer Länge von einem Meter eignen sie sich ohnehin nur für einen größeren Teich. Hier werden sie oft als wirkungsvolle Algenvernichter angeboten. Allerdings fressen sie diese erst, wenn jegliches Grün in Reichweite - wie z. B. die Teichpflanzen – vernichtet ist.

Für die Fischauswahl entscheidende Faktoren eines Gartenteiches

 

  • Platzangebot: Größere Fische benötigen natürlich mehr Platz als kleine. In jedem Fall ist der Platz allerdings limitiert, sodass die Anzahl des Fischbesatzes begrenzt sein sollte.
  • Entscheidend ist auch die Wasserqualität eines Teiches. Je mehr Wasservolumen dabei zur Verfügung steht, desto einfacher bleibt diese konstant hoch. Beeinflusst wird die Wasserqualität wiederum von einigen Aspekten:
    • Sauerstoffgehalt
    • Temperatur
    • Sauberkeit
  • Das Nahrungsangebot lässt sich zwar künstlich steuern, doch gerade in kleinen Teichen können sich so schnell Algen bilden, da schlichtweg zu viele Nährstoffe in das Wasser gelangen.

 

Vor allem Algen bereiten Probleme


Nicht zuletzt Fische sind oft der Auslöser für ein unkontrolliertes Algenwachstum. Sowohl das künstliche Futter als auch die Ausscheidungen der Tiere führen dem Wasser Nährstoffe zu, die das Algenwachstum begünstigen. Die Algen entziehen dem Wasser Sauerstoff und können zu einer ernsthaften Bedrohung für die Teichbewohner werden.

Abhilfe schaffen hier z. B. algenfressende Fische. Viele der Tiere lassen sich auch mit anderen Zierfischen vergesellschaften. Als besonders effektiv zeigen sich die Goldelritze und die Nase, wobei sich erstere für Miniteiche, die Nase – wie im Übrigen auch die Rotfeder - hingegen aufgrund ihrer Größe eher für große Teiche eignet. Für wirklich große Gewässer eignen sich hingegen Silber- und Wimpelkarpfen, die mit 1 m bzw. 40 cm eine stattliche Größe erreichen und viele Algen vertilgen können.

Alternativen bieten im Übrigen auch Muscheln, Schnecken und Krebse, von denen es ebenfalls viele algenfressenden Arten gibt. Und auch unter den Teichpflanzen gibt es bestimmte Sorten, die sich gezielt gegen das Algenwachstum einsetzen lassen.

 



Die Auswahl geeigneter Fische für den Gartenteich ist durchaus von Bedeutung. Es gilt, stets die Umgebungsvariablen zu berücksichtigen, damit sich die Fische auch auf Dauer wohl fühlen und das Ökosystem nicht empfindlich stören. Wer hier einige Aspekte beachtet, wird lange Freude an den neuen Bewohnern haben.