Für die optimale Obsternte und prächtig blühende Stauden brauchen die Pflanzen eine regelmäßige Pflege. Neben der ausreichenden Bewässerung und dem Schutz vor Schädlingen ist das vor allem der Baumschnitt. Auch einige Stauden wachsen ausladender, wenn sie während der Saison gestutzt werden.

Stauden schneiden

Sind Stauden im Frühsommer oder Sommer verblüht, stärkt das Zurückschneiden das weitere Wachstum. Bei zahlreichen Arten führt ein Stutzen außerdem dazu, dass die Pflanzen wie Rittersporn, Fingerhut, Lupine, Katzenminze, Schafgarbe, Flockenblume, Sommersalbei oder Storchschnabel im Herbst noch ein zweites Mal blühen. Ein zweiter Vorteil: Das Entfernen der welken Blüten verhindert, dass sich die Stauden selbstständig vermehren.
Geschnitten wird die Staude am besten mit einer Gartenschere, etwa eine Handbreit über dem Boden. Dünger und eine ausreichende Bewässerung fördern das erneute Austreiben.
Vor dem Winter hingegen bleiben die welken Blüten anderer Arten wie Liatris, Eisenhut, Fette Henne oder auch Astern und Chrysanthemen stehen. Das bietet einen zusätzlichen Schutz in der kalten Jahreszeit.
Andere Stauden wie die Schleifenblume, Pampasgras, Haselwurz oder Kirschlorbeer benötigen hingegen gar keinen Schnitt.

Bäume schneiden

Das regelmäßige Stutzen von Bäumen stärkt den Wuchs, beugt Pilzbefall vor und sorgt für eine üppige Ernte von Äpfel, Birnen und Co. Ein weit verbreiteter Fehler: Viele Hobbygärtner haben Angst, zu viel zu entfernen und sind deshalb übervorsichtig. Die Folge ist ein mäßiges Wachstum. Dabei lassen sich unterschiedliche Arten des Baumschnitts unterscheiden. 

So fördert der Pflanzschnitt, der beim Einpflanzen des Baumes vollzogen wird und bei dem lediglich drei Nebentriebe übrig bleiben, das Anwachsen und die spätere Kronenbildung. Der Formschnitt schafft eine ansehnliche Form, wohingegen der Entlastungsschnitt Sturmschäden und Schneebruch beseitigt und der Gesunderhaltung des Baumes dient. Bei Obstbäumen sorgt das Auslichten der Baumkrone durch den Ertragsschnitt außerdem für eine reiche Ernte.

Vorgehen beim Baumschnitt

Der Schnitt mit der Astsäge oder Astschere wird immer über einer Blattknospe angesetzt - und zwar leicht nach unten, damit Wasser gut ablaufen kann und sich kein Pilzbefall durch übermäßige Feuchtigkeitsansammlungen bildet.
Vor allem große Äste sägt man am besten in mehreren Teilen ab, damit diese nicht abbrechen und Teile der verbleibenden Rinde beschädigen, wenn sie in die Tiefe stürzen.
Sind die Schnittwunden größer als 5 cm, tut man gut daran, diese mit einem speziellen Wundverschluss zu behandeln, um einen Schädlingsbefall auszuschließen.

Sommer oder Winterschnitt?

Damit sich der Baum bis zum Austreiben im Frühjahr erholen kann, sollte man das Beschneiden im Winter vornehmen - allerdings nur, wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen. Andernfalls drohen Äste Schaden zu nehmen. Der Vorteil des Winterschnitts ist die einfache Durchführung, wenn keine Blätter den Blick auf das Gehölz versperren.
Bei anderen Baumarten, die weniger Früchte tragen und stark austreiben (z. B. Weiden) kann der Schnitt auch im Sommer erfolgen. Vorteile des Sommerschnitts sind dabei das schnellere Verheilen der Schnittwunden und die Eindämmung eines allzu schnellen Wachstums. Ganz pragmatische Gründe sind dabei auch  das leichte Erkennen toten, nicht belaubten Gehölzes sowie das einfache Überprüfen des Schnittergebnisses, das sich bei grünen Bäumen unmittelbar offenbart.

Fangen Bäume schon früh an zu treiben - Kugelahorn und Robinie gehören zu diesen Arten - ist ein Baumschnitt im Herbst sinnvoll.

Vorsicht geboten ist grundsätzlich zwischen 01. März und 30. September: Aufgrund brütender Vögel ist in dieser Zeit laut Bundesnaturschutzgesetz nur ein Form- und Pflegeschnitt gestattet. Radikalschnitte - auch von Hecken und lebenden Zäunen - sind hingegen nur außerhalb dieser Zeit erlaubt.

Baumschnitt weiterverwenden

Das Holz aus dem Baumschnitt eignet sich hervorragend zur Weiterverarbeitung im Garten. Mit einem Häcksler lässt sich Mulch zum Abdecken der Beete oder für ein Wegbelag erzeugen. Alternativ sorgt die Zerkleinerung für ein schnelles Kompostieren.

Keine Angst vor dem Zurückschneiden von Bäumen und Sträuchern. Die Gehölze nehmen einen forschen Rückschnitt nicht übel, ein allzu vorsichtiges Beschneiden reduziert jedoch das Wachstum. Wichtig ist dabei lediglich, den richtigen Zeitpunkt zu treffen und Schnittwunden vor Schädlingsbefall zu schützen.