Natürliche Lebensräume von Vögeln sind durch die Kultivierung von Flächen immer öfter bedroht und werden eingeschränkt. Dabei sind die Tiere äußerst nützlich im Kampf gegen unliebsame Schädlinge im Garten. Die ersten von ihnen kündigen schon lange vor Sonnenaufgang den herannahenden Tag an, andere wiederum sind Sommer wie Winter spannende Beobachtungsobjekte für Kinder und Erwachsene. Damit sich möglichst viele verschiedene Arten im Garten ansiedeln, helfen einige unterstützende Maßnahmen.

Geeignete Pflanzen für den vogelfreundlichen Garten


Natürlich bedarf es vor allem geeigneter Nahrungsgrundlagen, damit Vögel ihren Weg in den Garten finden. Um diese zu schaffen, eignen sich einige Pflanzen ganz besonders, da deren Beeren, Früchte oder Samen auf dem Speiseplan von Vögeln weit oben stehen:

  • Sträucher und Hecken wie Weißdorn, Schlehdorn, Wildrosen, Haselnuss, Gemeiner Hartriegel, Heckenkirschen, Liguster, Gewöhnlicher und Wolliger Schneeball, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Wacholder, Felsenbirnen, Kornelkirsche, Kreuzdorn oder Sauerdorn
  • Obstbäume wie Apfel-, Birnen- und Kirschbäume
  • Fichten und Kiefern
  • Wildblumen
  • heimische Kräuter
  • Laubbäume wie Eiche, Rotbuche, Hainbuche, Spitzahorn, Bergahorn, Walnuss, Birke, Linde, Feldahorn, Pimpernuss, Holzapfel, Mehlbeere, Vogelbeeren (Sorbus aucupari)
  • Stauden wie Disteln, Karden, Wegwarte, Engelwurz, Knöterich, Steinklee, Natternkompf

Ungeeignet hingegen sind in der Regel exotische Gewächse wie Palmen oder zahlreiche Zierpflanzen, von denen sich Vögel eher fernhalten.

Insekten als Lockmittel für Vögel


Daneben hilft es auch, Insekten anzulocken. Das kann entweder durch Bepflanzungen wie Wildblumenwiesen erfolgen, oder man stellt ein Insektenhotel auf. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass die nützlichen Insekten Schädlinge wie Blattläuse bekämpfen. Schließlich fördert auch ein eigner Komposthaufen die Ansiedlung von Insekten.


Die Bepflanzung eines vogelfreundlichen Gartens


Eine akkurat geschnittene Hecke als Abgrenzung zum Nachbarn ist noch lange nicht vogelfreundlich. Damit sich Amseln, Rotkehlchen und Meisen wirklich wohl fühlen, empfehlen sich eher Ansammlungen von Büschen und kleineren Bäumen unterschiedlicher Art, die von niedrigeren Pflanzen unterwachsen sind und so auch Eichhörnchen oder Igeln Schutz bieten.

Kletterpflanzen an Hauswänden bieten hingegen Nistplätze für Amseln, Sperlinge und auch den Zaunkönig und schaffen ein geeignetes Mikroklima für zahlreiche Insektenarten. Eine Blumenwiese bietet zudem wesentlich mehr Vogelarten eine Nahrungsgrundlage als der akkurat gepflegte englische Rasen. 

Nistplätze bereitstellen


Mangelt es an natürlichen Nistplätzen, helfen künstliche Kästen. Ganz gleich, ob als Fertigprodukt aus dem Baumarkt oder als Marke Eigenbau: Der Nistkasten sollte wasserdicht, aus Holz und am besten nicht imprägniert sein. Ist das Dach abnehmbar, lässt sich der Nistkasten einfach reinigen, eine Dachschräge erleichtert das Abfließen von Wasser.

Da Vögel äußerst wählerisch sind, was die Wahl des Nistplatzes angeht, kann es durchaus auch 3-4 Jahre dauern, bis der Nistkästen wirklich angenommen wird. Hier ist etwas Geduld gefragt.

 

Eine Vogeltränke zur Wasserversorgung


Auch Vögel müssen regelmäßig Flüssigkeit zu sich nehmen. In einen vogelfreundlichen Garten gehört daher unbedingt auch eine Vogeltränke. Hier gibt es ganz unterschiedliche Designs, sodass sich sicherlich ein Modell findet, das zum eigenen Gartendesign passt.
Gartenteiche und kleine Wassergärten sind bei Vögeln darüber hinaus besonders beliebt, da sie sich als Futterquelle eignen.

Die Vogelfütterung als Lockmittel


Vögel merken sich Futterstellen. So lassen sich im Winter mit einem Vogelhaus Tiere anlocken, die im Frühjahr erneut in den Garten fliegen werden, um auf Futtersuche zu gehen. Werden sie fündig, steigen die Chancen darauf, dass sie sich auch dauerhaft ansiedeln.
Neben der künstlichen Fütterung eignen sich auch verdorrte Stauden, Blüten oder auch Unkraut, die man während des Winters einfach stehen lassen kann.

Der NABU rät inzwischen auch nicht mehr zwingend von einer Fütterung im Sommer ab. Allerdings sollte die Fütterung dann zuverlässig ganzjährig erfolgen, damit die Vögel im Winter nicht verhungern. Auch ist eine gute Hygiene der Futterstelle unerlässlich, da sich im Sommer Keime schnell verbreiten. Futtersilos senken dabei das Risiko von Keimen, da der Kot hier nicht liegenbleibt.

Gartenarbeit im vogelfreundlichen Garten


Um Vögel während der Brutzeit zu schützen, ist es grundsätzlich untersagt, Hecken, Gebüsche und Bäume zwischen dem 01. März und 30. September zurück zu schneiden. Das sieht §39 des Bundesnaturschutzgesetzes vor. Bei Zuwiderhandlungen drohen hier hohe Bußgelder. Nichtsdestotrotz ist ein regelmäßiger Schnitt gerade in einem vogelfreundlichen Garten unerlässlich, damit die Gewächse dauerhaft möglichst üppig austreiben und nicht verholzen.

Als idealer Schnittzeitpunkt gelten der Herbst und Winter, da die Nester dann leer sind. Wer bis zum späten Winter wartet, erhält die Samen möglichst lange als Vogelfutter. Zudem ist der Wuchs bis zum Sommer nicht so groß, dass noch ein zweiter Schnitt notwendig ist.

Dass bei der Düngung in einem vogelfreundlichen Garten keine Chemikalien zum Einsatz kommen, versteht sich von selbst. Gute Alternativen bieten hier neben dem Kompost Bio-Dünger die Natura-Dünger von WOLF-Garten.

Fazit


Ein vogelfreundlicher Garten zeichnet sich vor allem durch Vielfalt aus. Vögel bevorzugen einen naturnahen Garten mit einheimischen Pflanzen, die das ganze Jahr über eine ausreichende Nahrungsgrundlage bieten. Durch das Liegenlassen von Rückschnitten und dem Verzicht auf künstliche Düngungen steigert sich ganz automatisch die Anzahl der Insektenarten – und damit auch der Vögel. Ganz nebenbei verringert sich durch den Beitrag zum Erhalt des Lebensraums von Vögeln der Arbeitsaufwand, um den Garten zu pflegen.