Der erste Eindruck eines Bauerngartens ist ein üppiges Durcheinander einer bunten Blütenpracht. Doch dieser Eindruck täuscht: Das vermeintliche Chaos ist geprägt von klaren Strukturen und geometrischen Formen, die die Pflanzen erst so richtig zur Geltung bringen. Einen Bauerngarten anzulegen ist dabei gar nicht allzu schwer.

Standort und Größe des Bauerngartens

Wer sich nicht gänzlich sicher ist, ob der Bauerngarten dauerhaft die richtige Wahl ist, beginnt am besten mit einem kleinen Teilbereich im Garten. Dieser sollte so gewählt sein, dass die Pflanzen später möglichst gut gedeihen. Konkret bedeutet das eine sonnige bis halbschattige Lage an einem warmen Standort, der zwar gut belüftet doch nicht zugig ist. Der Boden ist im Optimalfall nährstoffreich, feucht und mäßig trocken.

Es empfiehlt sich in jedem Fall, vor dem Umgraben eine Skizze anzufertigen, die beim Abschätzen des zur Verfügung stehenden Platzes hilft.

Die Beete im Bauerngarten

Die Beete eines Bauerngartens sind in der Regel rechteckig und annähernd gleich groß. Im traditionellen Bauerngarten beschränkt sich deren Anzahl auf vier davon, die entlang eines Kreuzganges angeordnet sind, in dessen Mitte sich ein Rondell befindet. Dieses bildet das Herzstück des Gartens und damit einen zentralen Blickfang, der oft durch eine Skulptur oder einen Brunnen hervorgehoben wird.
Gegebenenfalls ist jedes Beet durch einen weiteren Zugang von außen erreichbar, der einen ebenfalls bepflanzten Abstand zur äußeren Grundstücksbegrenzung hat.
Jedes der Beete ist einzeln eingefriedet, wobei der Klassiker hier definitiv der Buchsbaum ist. Doch auch Lavendel oder Kräuter machen sich ebenso gut wie Polsterpflanzen wie Blaukissen oder Steinkraut. Sollen keine Pflanzen die Beete einfassen, bieten sich Materialien wie Holz oder Natursteine, kleine Stämme oder geflochtene Zäune an.
Als Grundstückseinfassung eignet sich z. B. ein klassischer Holzzaun als Alternative zu einer blühenden Hecke.

Beete im Bauerngarten anlegen

Der ideale Zeitpunkt, um einen Bauerngarten anzulegen, ist das Frühjahr nach dem Ende der Frostperiode. Eine Richtschnur eignet sich dabei gut, um die Beetränder und Wegeführung zu markieren, damit diese am Ende auch gerade ist.
Die Bepflanzung der Beete erfolgt im Bauerngarten entsprechend einer Vier-Felder-Wirtschaft, wobei typischerweise Nutz- und Zierpflanzen miteinander kombiniert werden. Wer sich allerdings auf die Entspannung im Garten konzentrieren will, beschränkt sich ganz einfach auf Zierpflanzen. Das Konzept von Mischkultur und Fruchtfolge hat sich lange bewährt und sieht z. B. vor:

  1. Starkzehrer: Blumenkohl, Rosenkohl, Broccoli, Gurken, Kartoffeln, Tomaten, Zucchini; Fingerhut, Sonnenblumen, Rittersporn
  2. Mittelzehrer: Salate, Rote Bete, Spinat, Möhren; Pfingstrosen, Purpurglöckchen, Akelei
  3. Schwachzehrer: Erbsen, Linsen, Buschbohnen, Portulak, Gänsekresse; Stiefmütterchen, Zwiebelblumen, Herbstzeitlose, Safran, Astern, Lupinen
  4. Beet für standorttreue Pflanzen: Rhabarber, Erdbeeren, Spargel, Kräuter, Beerensträucher; Lilien; Bartnelken, Löwenmäulchen, Kornblumen

Bei der Kombination der Pflanzen im gleichen Beet ist jeweils Vorsicht geboten Nicht alle Pflanzen vertragen sich mit allen anderen. Zwiebeln und Kartoffeln passen ebenso wenig zusammen wie Broccoli und andere Kohlarten.

Gartenwerkzeuge für den Bauerngarten

Je nach Größe des Gartens und dem vorhandenen Untergrund bedarf es zunächst der Entfernung der Grasnarbe. Bei kleineren Gärten reicht hier ein Spaten (z. B. von WOLF-Garten) aus, bei größeren Anlagen erleichtert ein Kultivator die Arbeit um ein Vielfaches. Die umgegrabene Erde wird zunächst mit dem Rechen geebnet und fein gekrümelt. Zuvor ist eine Verbesserung der Bodenstruktur durch die Beimengung von etwas Kompost möglich, um den Pflanzen einen guten Start zu gewähren.
Dank des üppigen Bewuchses bedarf es im Verlauf des Gartenjahres nur der geringen Pflege. Dank der Mischkultur und der Fruchtfolge schützen sich die Pflanzen schließlich gegenseitig vor Schädlingen und sorgen dafür, dass im Boden stets ausreichend Nährstoffe vorhanden sind.
Für alle anfallenden Arbeiten wie das Unkraut jäten und gelegentliche Auflockern des Bodens empfehlen sich die multistar-Geräte von WOLF-Garten, die aufgrund ihres Teleskopstiels ein rückenschonendes Arbeiten ermöglichen.

Beliebte Pflanzen für den Bauerngarten

Grundsätzlich ist im Bauerngarten erlaubt, was gefällt. Nutz- und Zierpflanzen wachsen harmonisch nebeneinander. Keinesfalls fehlen dürfen jedoch blühende Pflanzen wie Tagetes, Stockrosen, Hortensien, Wicken, Kugeldisteln, Ringelblumen verschiedene Beerensträucher und Stauden wie  Astern, Tränendes Herz und Rittersporn. Akelei, Fingerhut und Kornblumen machen sich im Bauerngarten ebenfalls gut. Weniger typisch sind größere Bäume. Büsche finden sich vor allem an den Rändern des Gartens.

Deko im Bauerngarten

Natürlich darf es auch an der passenden Deko im Bauerngarten nicht fehlen. Thematisch passend sind bepflanzte Weidenkörbe ebenso wie Zinkgefäße, alte Gießkannen oder romantische Sitzecken an verschiedenen Stellen des Gartens. Für das mittlere Rondell bietet sich neben einem Brunnen oder einer Skulptur eine Kräuterspirale an, die durch unterschiedliche Lichtzonen zahlreichen Kräutersorten einen idealen Standort bietet und die heimische Küche um leckere Geschmacksnuancen aufwertet.

Einen Bauerngarten anzulegen ist nicht schwer. Das bunte Potpourri aus Nutz- und Zierpflanzen sieht nicht nur toll aus, sondern bietet gleichzeitig zahlreichen Insekten ein Zuhause.