Kaum ein anderes Gemüse aus dem eigenen Garten hat so viele Verwendungsmöglichkeiten wie die Tomate. Der Alleskönner steht in der kalten und warmen Küche gleichermaßen auf dem Speiseplan, die Kombinationsmöglichkeiten dabei sind höchst vielseitig. Obwohl die Tomate in Deutschland erst seit dem Ersten Weltkrieg auf dem Teller landet, gehört das schmackhafte und äußerst gesunde Nachtschattengewächs inzwischen zu einer der beliebtesten Gemüsesorten überhaupt.

Sortenvielfalt von Tomaten

Das Sortenregister führt ganze 3.800 verschiedene Tomatensorten, Schätzungen zufolge gibt es 7.000 weitere Sorten bei privaten Sammlern. So vielfältig wie die Verwendungsmöglichkeiten von Tomaten sind auch die Sorten. Es gibt neben den verbreiteten runden Tomaten auch flaschenförmige Flaschentomaten, eierförmige Eiertomaten und birnenförmige Tomaten. Das Farbspektrum erstreckt sich dabei von rot, gelb und weiß über gestreifte und nahezu schwarze Exemplare in kleinen Ausführungen und Sorten, die mehrere Hundert Gramm auf die Waage bringen können.

Unterscheiden lassen sich die Tomaten anhand ihrer Größe, Form, Verwendung und Wuchstyp – was zu fließenden Übergängen führt, sodass einzelne Sorten immer gleichzeitig in mehreren Kategorien angesiedelt sind.

  • Stabtomaten: Höhe 1,80-2,00 m und daher mit Stäben gestützt werden müssen.
  • Busch- bzw. Strauchtomaten: Reich verzweigt und kompakt, für den Anbau im Kübel geeignet
  • Salattomaten: rund und sehr saftig
  • Cocktailtomaten: sehr aromatisch, kleine Pflanzen
  • Cherrytomaten: verschiedene Farbvariationen und Formen
  • Roma-Tomaten und San-Marzano-Tomaten: längliche Früchte, gut zum Einmachen, Kochen und für Ketchup
  • Fleischtomaten: wenig Gallerte, schwere, große Früchte
  • Paprika-Tomaten: Fruchtform erinnert an Paprika
  • Rispentomaten: Früchte bleiben auch nach dem Reifen noch lange an der Rispe hängen
  • Grüne Tomaten: bleiben auch im reifen Zustand grün
  • Wildtomaten: robust und widerstandsfähig
  • Reisetomaten: Ansammlungen von zusammenhängenden Fruchtkammern, die gemeinsam die Frucht ergeben, vorwiegend in Südamerika

Tomaten im Garten

Der Anbau von Tomaten im eigenen Garten ist vergleichsweise unproblematisch – und führt geschmacklich zu sehr viel intensiveren Ergebnissen als die Varianten aus dem Gewächshaus. Die Pflanzen benötigen lediglich einen sonnenreichen Platz mit einem lockeren und durchlässigen Boden, der möglichst vor Regen geschützt ist. Nur die wenigsten Sorten kommen allerdings mit der Bewässerung von oben ohne Probleme klar, sodass z. B. die Hauswand ein geeigneter Standort ist.

Ins Freiland ab Mai

Die Aussaat der Pflanzen erfolgt zunächst im Warmen. Erst nach den Eisheiligen im Mai folgt der Umzug ins Freie. Alternativ bietet sich der Kauf von Jungpflanzen an, die bereits kräftig sind. Klassische Gartensorten wachsen relativ hoch und freuen sich über eine Stütze, damit die Pflanze später unter der Last der Früchte später nicht umknickt. Doch gibt es auch kleinwüchsige Pflanzen wie die meisten Cocktailtomaten, die sich auch hervorragend für den Balkon eignen – sofern dieser eine Süd- oder Süd-West-Ausrichtung hat.

Pflege von Tomaten im Garten

Während des Wachstums benötigen Tomaten reichlich Wasser – an heißen Tagen unter Umständen sogar bis zu zwei Mal am Tag. Das darf keinesfalls frisch und kalt sein – Tomaten leiben es warm und abgestanden.
Daneben ist das regelmäßige Düngen notwendig, da Tomaten als Starkzehrer viele Nährstoffe benötigen. Ein spezieller Tomatendünger – z. B. der biologische Natura Bio-Dünger von WOLF-Garten – liefert hier bereits die optimale Kombination benötigter Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und reiche Erträge.

Schließlich sollte man bei den meisten Sorten die kleinen Triebe, die sich zwischen dem Hauptstamm und den kräftigen Blätter bilden, regelmäßig entfernen. Dieses als Ausgeizen bezeichnete Prozedere bewirkt, dass die Kraft der Pflanze verstärkt in die Bildung von Früchten, nicht in die Bildung neuer Blätter gesteckt wird.

Tomaten in der kalten Küche

Tomaten benötigen kaum weitere Zutaten, um als schmackhafte Beilage auf dem Tisch zu landen. Besonders einfach ist die Zubereitung mit etwas Essig und Öl, Salz und Pfeffer zu einem leckeren Tomatensalat. Auch die Kombination mit Mozzarella und Basilikum ist eine beliebte Beilage auf Buffetts, die gleichzeitig im Handumdrehen fertig zubereitet ist. Etwas trickreicher wirken da schon gefüllte Tomaten. Als Salatzutat macht sich die Tomate auch in bunten Salaten neben Karotten, Gurken, Paprika und Blattsalaten äußerst gut.

Nicht zu vergessen sind dabei natürlich auch die süßen Cocktail-Tomaten für den Snack für Zwischendurch oder die Tomatenscheiben als Brotbelag oder Dekoelement auf dem Buffett.

Tomaten in der warmen Küche

Kaum wegzudenken sind Tomaten auch in der warmen Küche als Sauce zu Nudeln, Tomatensuppe oder als Belag auf der Pizza. Auch in Eintöpfen, Aufläufen und zu Reisgerichten sind Tomaten oft eine raffinierte Zutat, einfache mit Käse überbackene Grilltomaten sind eine delikate Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten.

Doch eignen sich Tomaten nicht nur für die direkte Verwendung nach dem Kochen, sondern sind auch bestens zur Konservierung geeignet. Tomatenketchup aus eigener Herstellung ist nicht nur gesünder sondern schmeckt auch besser als die gekaufte Variante, getrocknete Tomaten eignen sich nicht nur als Snack zwischendurch, sondern auch zum Kochen und Einlegen. Und um reichhaltigen Tomatensaft zu konsumieren, muss man keineswegs erst in ein Flugzeug steigen.

Tomaten sind wahre Allrounder in der Küche. Kaum ein Gemüse bringt so vielfältige Einsatzmöglichkeiten mit sich, sodass die eine oder andere Pflanze in jeden Nutzgarten gehört. Der Anbau ist recht simpel, hält man sich an die richtige Standortwahl, reichliches Gießen und Düngen. Bleibt nur noch die Qual der Wahl zugunsten der geeigneten Sorte(n).