Rasenkrankheiten sind oft das Ergebnis ungünstiger Witterungsbedingungen und einer gleichzeitig falschen Rasenpflege, die die Widerstandsfähigkeiten der Pflanzen reduziert. Wie viele Rasenkrankheiten tritt auch Schneeschimmel nur auf, wenn die Pflanzen geschwächt und die Wachstumsbedingungen für den Pilz gleichzeitig günstig sind.

Ursachen und Symptome von Schneeschimmel

Schneeschimmel entsteht aufgrund einer zu hohen Belastung der Rasenpflanzen durch Überdüngung, Staunässe im Boden und anhaltende Feuchtigkeit in der Luft oder hohe Temperaturschwankungen. Bei ungünstigen Bedingungen kann die Krankheit das ganze Jahr über auftreten, wobei die ersten Anzeichen meist im Frühjahr nach der Schneeschmelze oder im Herbst sichtbar sind. Wechselhafte Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgen für einen aggressiven Infektionsverlauf. Auch mangelnder Lichteinfall durch eine dicke Mulchschicht, Herbstlaub oder eine dicke langanhaltende Schneedecke begünstigen die Bildung von Schneeschimmel.
Die Rasenkrankheit zeigt sich in unregelmäßigen hellbraunen bis braunen Flecken mit einem Durchmesser von bis zu mehr als 50 cm. Ist die Luftfeuchtigkeit hoch, bildet sich ein hellgraues Pilzgeflecht, ein sogenanntes Myzel. Der Rand des Kreises ist oft von einem gräulich-weißen, watteartigen Pilzgeflecht gekennzeichnet. Beim Grauen Schneeschimmel wirken die Blätter zudem trocken und papierartig.

Schneeschimmelbildung vorbeugen

Natürlich lässt sich das Wetter nicht beeinflussen, sodass es immer wieder zu Perioden kommen kann, die die Bildung von Schneeschimmel begünstigen. Beachtet man jedoch einige vorbeugenden Maßnahmen, reduziert sich das Risiko erheblich.

  • Im Herbst sollte Laub rasch von der Rasenfläche entfernt werden, damit sich unter der Laubdecke keine Feuchtigkeit sammelt. Auch gelangt dann mehr Sonnenlicht an die Pflanzen.
  • Im Herbst ist von einer stickstoffreichen Düngung abzuraten. Stattdessen benötigen die Pflanzen zur Vorbereitung auf den Winter einen kaliumbetonten Dünger.
  • Die Rasenfläche regelmäßig mähen. Dabei sollte man auf die Drittel-Regel achten und die Schnitthöhe insgesamt nicht zu tief ansetzen. Dies begünstigt das Wachstum von Unkraut und schwächt die Rasenpflanzen.
  • Für eine gute Durchlässigkeit des Bodens sorgen.
  • Auch Rasenschnitt sollte sorgfältig entfernt werden, sofern hier nicht mit einem Mulchmäher oder Rasenroboter gezielt gemulcht wird.

Bodendurchlässigkeit und -belüftung

Vor allem Feuchtigkeit begünstigt die Bildung von Schneeschimmel. Vorbeugen lässt sich dieser vor allem durch eine gute Bodenqualität, die ausreichend Wasser speichert, jedoch nicht zur Bildung von Staunässe neigt. Kann man hier bei der Neuanlage von Rasenflächen präventiv arbeiten und schwere Böden mit Sand-, leichte Böden mit Humuszugabe optimieren, bedarf es bei bestehenden Rasenflächen der nachträglichen Optimierung.
Zum einen empfiehlt sich hier der regelmäßige Einsatz eines Vertikutierers. Dieser löst mit seinen Messern Unkraut und Moose und beugt so der Bildung von Rasenfilz vor. An die Oberfläche gelangt mehr Luft, was das Risiko von Pilzbefall verringert.
Daneben ist unter Umständen das Aerifizieren sinnvoll. Auch hier gibt es spezielle Geräte, die den Boden mit Hohlnadeln durchlöchern und so die Luftzufuhr an den Rasenwurzeln erhöhen. Auch kann Regenwasser von der Oberfläche so besser abfließen. Um die Bodendurchlässigkeit durch diese Methode dauerhaft zu erhöhen und die Qualität zu verbessern, kann man die Löcher anschließend mit Sand oder Humus verfüllen. Dazu arbeitet man eine auf die Rasenoberfläche aufgebrachte Sand- oder Humusschicht einfach flächig in den Boden ein.

Schneeschimmel bekämpfen

In der Regel heilen die betroffenen Rasenflächen bei der Zunahme der Temperaturen und Trockenheit selbst ab, sodass lediglich etwas Geduld gefragt ist. Dies erfolgt in der Regel von innen heraus, sodass aus den Kreisen zunächst Ringe werden, die dann allmählich komplett verschwinden. Den Prozess beschleunigen kann man durch das gründliche Durchkämmen betroffener Stellen mit einem Handvertikutierer. Bleibt anschließend von der Grasnarbe nicht mehr viel übrig, hilft etwas frische Rasensaat, um die Schäden zu beseitigen.