Um eine neue Rasenfläche anzulegen, gibt es zwei Möglichkeiten: die klassische Aussaat von Rasensamen oder der fertige Rollrasen. Beide Verfahren haben ganz eigene Vor- und Nachteile.

Die Bodenvorbereitung für den neuen Rasen

Egal, ob Rollrasen oder Saatrasen – die Bodenvorbereitung ist die gleiche. Man lockert zunächst die Erde mit einer Motorhacke oder gräbt den Boden von Hand um und entfernt Steine, Wurzeln und Erdklumpen. Bei lehmigen Böden bietet es sich in diesem Arbeitsschritt an, etwas Sand unterzumischen, sandige Böden lassen sich durch Humus verbessern. Anschließend folgt das Planieren der Fläche, die sich nun noch etwa eine Woche setzen muss, bevor erneut Unebenheiten eingeebnet werden und die Fläche mit einer Walze vorverdichtet wird.

Rasensaat ausbringen

Ist der Boden vorbereitet, geht es an die Aussaat. Das Ausbringen der Samen erfolgt entweder per Hand oder mit einem Streuwagen. Diese braucht man dann nur noch leicht einharken und mit der Rasenwalze befestigen. Anschließend sollte der Boden regelmäßig bewässert werden und auch das Ausbringen eines Rasendüngers ist für das Wachstum förderlich. Haben die Halme eine Länge von ca. 8-10 cm erreicht, ist es Zeit für das erste Rasenmähen.

Die Rasensaat erfordert jedoch etwas Geduld. Bis der neue Rasen voll belastbar und genauso strapazierfähig wie ein angewachsener Rollrasen ist, vergeht durchaus ein Jahr. Bei guter Pflege ist ein gelegentliches Betreten nach etwa 2-3 Monaten möglich, davor gilt die Rasenfläche als Sperrzone.

Rasensorte auswählen

Je nach künftigem Gebrauch des Rasens gibt es unterschiedliche Saatgutmischungen, die sich maßgeblich in ihren Eigenschaften unterscheiden:

  • Zierrasen ist fein und dicht, allerdings wenig belastbar. Der Rasen wächst langsam und muss nicht allzu oft geschnitten werden.
  • Sport- und Spielrasen ist schnellwüchsig und besonders robust.
  • Schattenrasen gedeiht auch unter Bäumen prächtig. Diese Rasensorte sollte nicht allzu häufig geschnitten werden.
  • Blumenwiesen sind besonders pflegearm. Sie gedeihen nach Belieben und brauchen nicht gedüngt oder vertikutiert werden.

Rollrasen verlegen

Rollrasen wird in Bahnen oder Platten  angeliefert, die man nur noch auf der vorbereiteten Fläche ausrollen oder zu legen braucht. Dies erfolgt stets versetzt und dicht an dicht, sodass sich keine durchgängigen Fugen bilden. Etwaige Lücken werden sich nie schließen und es gelangt Luft an den Unterboden, der in der Folge austrocknet und zu Rasenschäden führen kann.
Nach dem Anwalzen ist die Fläche sofort begehbar, die volle Belastbarkeit erreicht der Rasen nach etwa zwei Wochen, sobald die Wurzeln in den Untergrund hineingewachsen sind. Um das Wurzelwachstum zu unterstützen, ist ein intensives Bewässern nach dem Verlegen und das durchgängige Feuchthalten des Rasens in den ersten Wochen hilfreich.

Damit das Verlegen des Rasens auch erfolgreich vonstattengeht, bedarf es der Berücksichtigung logistischer Aspekte. Zum einen ist das Verlegen sehr kräftezehrend, sodass man sich durchaus den einen oder anderen Helfer heranziehen sollte. Zum anderen bedarf es eines verlässlichen Liefertermins. Bei wärmerer Witterung sollte der Rasen noch am gleichen Tag verlegt werden, da sich bereits nach der ersten Nacht gelbe Halme zeigen. So ist eine Lieferzeit am Morgen meist sinnvoll, um den ganzen Tag für das Auslegen zu haben. Die Arbeit erleichtern kann man sich außerdem, wenn es eine Zufahrt gibt, über die der liefernde LKW nah an die Fläche heranfahren kann und so keine langen Transportwege entstehen.

Rollrasen und Rasensaat im Vergleich


Vorteile von Rollrasen

Vorteile von Saatrasen

  • sofort belastbar

  • innerhalb kurzer Zeit ist Neuanlage einer Fläche möglich

  • Verlegen bis in den Herbst möglich

  • verringerte Unkrautbildung durch starkes Wurzelwachstum

  • Aussaat ist kräfteschonend

  • mit ca. 50 Cent / m² nur etwa ein Zehntel der Kosten von Rollrasen

  • gute Ökobilanz

  • bessere Anpassung des Saatguts an den Standort

  • zahlreihe Rasensorten zur Auswahl

Nachteile von Rollrasen

Nachteile von Saatrasen

  • Aussaat kostet Zeit und viel Kraft

  • Helfer / Fachpersonal nötig

  • teuer in der Anschaffung (5-10€ / m²)

  • schlechtere Ökobilanz als Saatrasen

  • stärkere Vermoosung und damit ungeeignet für Schattenflächen

  • geringere Auswahl an Rasenarten (Strapazierrasen, Sport-/Spielrasen, Schattenrasen und mediterranen Rasen)

  • keine Lagerung möglich

  • Strapazierfähigkeit erst nach ca. einem Jahr

  • Aussaat nicht zu jeder Jahreszeit möglich

  • bei fehlerhafter Aussaat ungleichmäßiges Wachstum

  • starke Unkrautbildung möglich

Rollrasen eignet sich immer dort, wo eine Fläche binnen kurzer Zeit neu angelegt werden soll und umgehend belastbar sein muss. Wer jedoch die Zeit aufbringen kann, eine Fläche für einen begrenzten Zeitraum zu sperren, ist mit dem klassischen Saatrasen nicht nur aus Kostengründen besser beraten.