Kaum ein anderer Zeitraum bestimmt das Gärtnerjahr mehr als die Eisheiligen Mitte Mai. Sind diese berühmt-berüchtigten Tage überstanden, kann auch wirklich jedes noch so empfindliche Obst und Gemüse direkt ins Freiland gesät werden, ohne dass die Gefahr des Erfrierens droht. Doch was hat es mit den Eisheiligen konkret auf sich und was gilt es für den Hobbygärtner zu beachten?

Die Eisheiligen auf einen Blick


Bei den Eisheiligen gibt es zwar kleinere regionale Unterschiede, grundsätzlich finden sie aber in jedem Jahr im gleichen Zeitraum statt. Wie auch die Schafskälte im Juni oder der Altweibersommer im September stellen sie eine meteorologische Singularität (Witterungsregelfall) dar. Unter verschiedenen Namen gibt es sie auch in anderen europäischen Ländern und sogar an der Ostküste der USA.

In Norddeutschland gibt es aufgrund der Kaltluftströme mit Mamertus einen zusätzlichen Eisheiligen am 11. Mai. Umgekehrt schließt die Kalte Sophie die eisigen Tage in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz erst am 15. ab. Dazwischen liegen Pankratius am 12., Servatius am 13. sowie Bonifatius am 14. Mai, die überall im deutschsprachigen Raum gültig sind.

Allerdings gilt durchaus zu berücksichtigen, dass die Eisheiligen einst auf der Basis des Julianischen Kalenders benannt wurden, es im 16. Jahrhundert allerdings zu einer Umstellung auf den Gregorianischen Kalender kam. Das führte um eine Verschiebung von zehn Tagen nach vorne – was wiederum mit der meteorologischen Sichtweise übereinstimmt, wonach der Kälteeinbruch um den 23. Mai herum eintritt.

Wer sichergehen möchte, dass auch frostempfindliche Pflanzen unbeschadet in die Gartensaison starten, wartet also am Besten bis nach dem 25. Mai mit der Aussaat bzw. dem Umtopfen ins Freie.

Bauernregeln zu den Eisheiligen


Zu jedem Eisheiligen gibt es einige Bauernregeln, wobei sich die meisten davon auf alle Tage beziehen. Einige wenige treffen auch Prognosen zu einzelnen Tagen:

  • Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
  • Wenn es am Pankratiustag schön ist, so ist das gutes Zeichen zu einem schönen und reichen Herbst.
  • Nach Servaz kommt kein Frost mehr her, der dem Rebstock gefährlich wär’.
  • Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie (15. Mai) kein Frost
  • Wer seine Schafe schert vor Bonifaz, dem ist die Woll’ lieber als das Schaf.
  • Die kalt’ Sophie, die bringt zum Schluss ganz gern noch einen Regenguss.
  • Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist.

Insgesamt sprechen diese und unzählige andere Bauernregeln allerdings nur eine Warnung aus. Dass es letztlich in jedem Jahr zu dieser Zeit zu Bodenfrost und empfindlichen Kälteeinbrüchen kommen muss, ist keineswegs sicher.

Pflanzen vor nächtlichem Frost schützen


Frostempfindliche Pflanzen kann man problemlos bereits im Frühjahr auf der Fensterbank oder auch im Frühbeet vorziehen. Sind die Eisheiligen dann überstanden, haben sie bereits eine stattliche Größe erreichen und sind stark genug für den Umzug ins Beet. Alternativ wartet man mit der Aussaat frostempfindlicher Pflanzen einfach bis Mitte bzw. Ende Mai und setzt die Samen dann direkt ins Beet.

Balkonpflanzen schützt man am Besten in der Nacht mit einem Vlies oder einer Decke vor dem drohenden Nachtfrost. Wenngleich nicht jede Pflanze hier sofort eingeht – der späte Frosteinbruch kann dazu beitragen, dass die Pflanzen nur kümmerlich wachsen oder wesentlich weniger Blüten ausbilden.

Welche Pflanzen sind besonders frostempfindlich?


Es gibt durchaus viele Gemüsearten, die man bereits im Februar oder März pflanzen kann. So ist z. B. Spinat unempfindlich gegen Kälte und kann als eines der ersten Gewächse im Nutzgarten gesät und geerntet werden. Weitere Pflanzen, die auch Temperaturen von bis zu -3°C überstehen sind

  • Blattsalate, Kohlrabi, Radieschen, Zwiebeln, Schnittlauch, Kartoffeln
  • Pelargonien, Balkongold, Surfinien

Frostempfindlich sind hingegen: 

  • Tomaten, Gurken, Zucchini, Bohnen, Basilikum, Sellerie

sowie Zierpflanzen wie

  • Petunien, Begonien, Fisolen, Dahlien, Margariten, Enzianbäumchen, Latana, Stiefmütterchen, Primeln

Welche Gartenarbeiten fallen nach den Eisheiligen an?


Nach den Eisheiligen ist es an der Zeit, die auf der Fensterbank vorgezogenen Pflanzen in das Beet umzusiedeln. Auch die direkte Aussaat ins Freiland ist nun möglich. Hier bietet sich eine Särolle (z. B. diese hier: EA-M Särolle) an, um das Saatgut effizient in regelmäßigen Abständen in die Erde zu bringen.

Das Beet ist dafür in der Regel längst schon vorbereitet, zumal in einigen Beetreihen bereits weniger empfindliche Pflanzen wie Spinat oder Kartoffeln sprießen. Hilfreich ist dabei stets das hochwertige und gleichzeitig innovative multi-star-System von WOLF-Garten. Zahlreiche Aufsätze und zur Körpergröße passende Stiele erleichtern die Bodenbearbeitung erheblich und sind dabei gleichzeitig äußerst ergonomisch und rückenfreundlich.

Daneben kann man jetzt auch empfindliche Zwiebeln wie Dahlien ins Freie bringen und die letzten Kübelpflanzen aus dem Winterquartier herausbringen. Bei Blumenzwiebeln erleichtert ein Automatikpflanzer die Arbeit.

Bauernregeln geben natürlich nur eine Tendenz aus einer jahrhundertealten Erfahrung wieder. Heute gibt es auch verlässliche Wetterdaten, die jährliche Wahrscheinlichkeiten von spätem Frost exakt vorhersagen können. Insgesamt bilden sie jedoch eine gute Richtschnur, um das Gartenjahr zu planen und sich an Pflanzzeiten zu orientieren.