Pflanzen benötigen nicht nur ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe, um sich optimal zu entwickeln, sondern vor allem auch ausreichend Platz. Das stellt im Beet kein Problem dar, wenn sich die Wurzeln beliebig im Erdreich ausbreiten können – in Balkonkästen, Pflanzkübeln und im Innenbereich allerdings schon. Für das dauerhaft optimale Wachstum ist daher das Umtopfen unverzichtbar. Wir haben einige Tipps, wie du die passenden Pflanzgefäße für Balkon, Terrasse & Co. auswählst.

Regelmäßiges Umtopfen ist wichtig


Früher oder später erreichen die Wurzeln in einem Topf ihr Limit: Der Topf ist durchwurzelt und reicht nicht mehr aus, damit die Pflanzen optimal weiter wachsen können. Das Umtopfen trägt dazu bei, die Standfestigkeit der Pflanzen zu erhöhen und ein einseitiges Wachstum zu verhindern. Wichtig ist das Umtopfen dabei vor allem bei neu gekauften Pflanzen, die sich in den meisten Fällen in zu kleinen Töpfen befinden.

Grundsätzlich eignet sich das ganze Jahr für das Umtopfen. Optimal ist allerdings der Beginn der Wachstumsphase zwischen Februar und April. Als Turnus empfiehlt sich dabei ein Zeitraum zwischen ein und drei Jahren, bei älteren Pflanzen vielleicht auch weniger.

Die richtige Größe für ein Pflanzgefäß


Der neue Topf sollte nicht allzu groß gewählt sein. Das neue Gefäß sollte etwa 2-3 cm größer sein als das vorherige – beziehungsweise bei älteren Pflanzen auch ruhig um die 5-6 cm mehr im Durchmesser. Ist der Übertopf zu groß, stecken Pflanzen ihre Energie in die Wurzelbildung, nicht in das Wachstum der Blüten und Blätter. Als Faustregel lässt sich festhalten: Der Topf sollte etwa doppelt so breit und genauso tief wie der Wurzelballen sein. Zudem sollte das Wurzelwerk einen Abstand von rund 5-10 cm zum Topfrand haben.

Hoch und schmal oder flach und breit?


Hoch wachsende Pflanzen sind grundsätzlich in hohen und schmalen Töpfen gut aufgehoben, der gleichzeitig ein gutes Gegengewicht bildet und für einen sicheren Stand sorgt. Auch kleine und mittelhohe Pflanzen fühlen sich in hohen und schlanken Kübeln tendenziell meist wohl. Pflanzen hingegen, die in die Breite wachsen, topft man am besten auch in breite Pflanzgefäße.

So haben nicht alle Pflanzen den gleichen Platzbedarf. Mindestens 10-20 Liter je Pflanze benötigen z. B. Tomaten, damit sie sich auch im unteren Bereich in die Breite ausbreiten können und nicht nur in die Höhe wuchern. Auch Kartoffeln benötigen üppige Gefäße oder Pflanzsäcke, damit sich im Wurzelbereich ausreichend Knollen bilden können.

Bei den Zierpflanzen verhält es sich ähnlich: Oleander Ficus oder Palmen wachsen tendenziell eher in die Breite als in die Höhe und die Wurzeln entsprechend Platz zu ihrer freien Entfaltung. Rosen wiederum wachsen hervorragend in schmalen, dafür eher hohen Gefäßen und auch Dieffenbachias oder Ziergräser geben sich mit kleineren Gefäßen zufrieden.

Im Garten wiederum spielt natürlich auch der optische Aspekt eine Rolle für das passende Pflanzgefäß. Bei kleinen Gärten oder Terrassen wirken große Pflanzkübel schnell überladen.

 

Die Düngung hängt auch von der Topfgröße ab


Je weniger Platz eine Pflanze in ihrem Topf oder Kübel hat, desto häufiger ist eine Düngung nötig. Schließlich sinkt mit dem verfügbaren Platz auch die Menge der Erde, die zum einen direkt nach dem Umtopfen wertvolle Nährstoffe liefert, zum anderen später auch weniger Nährstoffe durch künstliche Düngung speichern kann. 

 

Bäume im Topf kultivieren


Trotz der beengten Verhältnisse lassen sich sogar Bäume im Topf kultivieren. Hilfreich sind dabei ein nicht allzu ausgeprägtes Wuchsverhalten sowie eine gute Schnittverträglichkeit. Daneben gibt es inzwischen zahlreiche Zwergsorten und spezielle Säulenbäume, die von Natur aus weniger Platzbedarf für die Wurzeln haben. Auch hier gilt als Richtlinie ein Topf, der etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen.

Welches Material für das Pflanzgefäß?


Ob es sich bei dem Pflanzgefäß letztlich um eine alte Weinkiste oder eine Gießkanne handelt, ist weniger wichtig. Empfehlenswert ist lediglich ein Ablauf am Boden des Gefäßes, um Staunässe zu vermeiden. Eine Ausnahme gilt hier lediglich für Nutzpflanzen: Materialien wie Zink, die Schadstoffe an die Pflanze abgeben könnten, die dann über den Verzehr in den menschlichen Organismus gelangen, sind weniger geeignet.

Natürlich lohnt sich auch ein Blick auf die Witterungsbeständigkeit. Kunststoff sieht im Lauf der Zeit oft alt aus und verliert an seiner Farbpracht. Auch ist das Material wenig frost- und hitzebeständig und neigt schnell zum Brechen. Umgekehrt sind die Töpfe leicht und das Material verhindert, dass die Feuchtigkeit aus der Erde verdunstet. Das lässt sie nicht als ideale Gefäße für Pflanzen wie z. B. mediterrane Kräuter erscheinen, die es gern trocken mögen.

Terrakotta- und Tontöpfe sind hingegen lange haltbar, gewinnen mit der Größe allerdings auch schnell an Gewicht. Fehlt es an einer Lasur oder Lackierung, verdunstet die Feuchtigkeit. Das führt nicht nur zu Kalkflecken an der Außenwand, sondern auch dazu, dass die Pflanzen häufiger gegossen werden wollen.

Holzgefäße überzeugen ebenfalls durch ihre natürliche Optik und gestatten den Wurzeln das Atmen. Die isolierende Wirkung von Holz empfiehlt sich zudem für empfindliche Pflanzen. Nachteilig äußern sich hier allerdings das hohe Gewicht und die fehlende Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse.

Tipps für das Umtopfen

 

  • Bei lasierten Töpfen oder Untersetzern kann keine Feuchtigkeit hindurchdringen.
  • Das Auflockern der Erde vor dem Eintopfen löst Verklumpungen und Verdichtungen.
  • Nach dem Um- oder Eintopfen sollte die Erde einmal gründlich bewässert werden. Ein Abstand zwischen Erdoberfläche und Blumentopfkante erleichtert das Gießen dabei enorm.
  • Vor dem Einsetzen der Pflanze lockert man den Wurzelballen entweder mit den Fingern oder einem Messer etwas auf.
  • Der Wurzelballen sollte vor dem Einsetzen feucht sein. Gegebenenfalls empfiehlt sich hier das vorherige Wässern.

Welche Gartengeräte sind für das Umtopfen nützlich?


Art und Anzahl der nötigen Gartengeräte hängt natürlich nicht zuletzt von der Größe der Pflanzkübel ab. Als Grundausstattung empfiehlt sich ein Set an Kleingeräten, die handlich sind und sich so auch für Arbeiten auf engem Raum eignen. Das ist bei langstieligen Gartengeräten eher nicht der Fall, auch sind hier die Arbeitsbreiten der Aufsätze für die schmalen Flächen in Balkonkasten & Co. oft zu groß dimensioniert.

Ideal geeignet sind z. B. die WOLF-Garten Kleingeräte, die speziell für Balkone und Pflanzkübel ausgelegt sind. Alternativ bieten sich die multi-star-Geräte mit Kurzstiel an, die über eine klassische Arbeitsbreite verfügen. Diese haben den Vorteil, dass sie mit einem weiteren Stiel direkt auch im Garten einsetzbar sind.