Ob Zierstrauch, Hecke oder Beerensträucher: Fast alle Gartengehölze benötigen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen einen Rückschnitt für das gesunde und kräftige Wachstum. Damit dieser gelingt und die Pflanze nicht schädigt, sind einige Punkte zu beachten.

Schnittarten bei Sträuchern

Grundsätzlich sollte man Sträucher nur so viel wie nötig schneiden. Wer anstelle der natürlichen Wuchsform lieber eine perfekte Form bevorzugt, schneidet junge Gehölze zunächst mit einem Erziehungsschnitt zurecht. Dieser legt die Wuchsform fest, die dann später nur noch mit dem Erhaltungsschnitt getrimmt wird. Dabei entfernt man immer wieder auch beschädigte oder störende Äste. Bei Sträuchern, die nicht mehr üppig blühen oder die im Lauf der Jahre verholzt sind, empfiehlt sich zudem ein Verjüngungsschnitt als radikaler Rückschnitt. Bei stark wüchsigen Sträuchern hilft ein Wurzelschnitt, um das Wachstum zu begrenzen und gleichzeitig das Blütenwachstum anzuregen.

Primär gilt der Rückschnitt dabei der äußeren Form. Bilden sich starke Triebe, die nach innen wachsen, entfernt man allerdings auch diese, um den Lichteinfall zu verbessern.

Der Zeitpunkt für den Strauchschnitt

Die meisten Sträucher schneidet man an frostfreien Tagen im Februar oder März, kurz bevor die neuen Triebe gebildet sind. Der Schnitt zu diesem Zeitpunkt regt das Wachstum an und schafft gleichzeitig Platz. Wer seine Sträucher radikal verjüngen möchte, hat dazu ohnehin nur Zeit bis Ende Februar. Dann beginnt die bis Ende September anhaltende Schonzeit, um brütende Vögel nicht zu stören.
Der geeignete Zeitpunkt für den Schnitt hängt dabei im Wesentlichen allerdings vor allem von der Art des Strauches ab. Diese lassen sich in drei große Gruppen einteilen:

  • Frühjahrsblüher wie Magnolien, Forsythien, Zierquitten und Scheinhasel schneidet man kurz nach der Blüte. Entfernt werden dann die abgeblühten Teile, die Triebe kürzt man ein. Auf einen Rückschnitt im Herbst ist hier zu verzichten, da diese Sträucher ihre Knospen schon vor dem Winter ausbilden. Die Gefahr ist bei einem zu späten Rückschnitt groß, dass die Sträucher im Folgejahr nur wenig blühen.
  • Sommerblüher wie Flieder, Spierstrauch oder Fingerstrauch legen ihre Blüten hingegen an frischen Trieben im Frühjahr an. Ein Rückschnitt ist entweder nach der Blüte im Sommer oder im Frühjahr möglich.
  • Immergrüne Sträucher wie Kirschlorbeer oder Liguster schneidet man nach Bedarf. Entfernt werden dann abgestorbene oder kranke Äste.

Gar nicht zurück geschnitten hingegen werden Sträucher wie die Zaubernuss, Seidelbast oder der Hartriegel. Auch beim Rhododendron sollte der Rückschnitt gut geplant sein.

Gartengeräte, um Sträucher zu schneiden

Um Sträucher zu stutzen, bieten sich ganz unterschiedliche Gartenwerkzeuge an. Welches Gerät sich am Besten eignet, hängt zunächst davon ab, ob der Strauch einzeln im Garten steht oder als Hecke in Reihe gepflanzt ist. In jedem Fall gehört zur Arbeit ein gutes Paar Gartenhandschuhe, um Verletzungen an den Fingern zu vermeiden. Auch festes Schuhwerk und eng anliegende Kleidung sollten vor allem beim Hantieren mit elektrischen oder benzinbetriebenen Heckenscheren zum Standard gehören.

Gartenscheren für den Strauchschnitt

Für den Rückschnitt einzelner Äste im Inneren eines Strauches eignet sich die Heckenschere aufgrund ihrer Größe nicht. Hier kommen oft gewöhnliche Gartenscheren oder auch kräftige Astscheren zum Einsatz. Für hartes und trockenes Holz eignen sich am besten Amboss-Scheren, die eine besonders gute Kraftübertragung gewährleisten. Frischem Holz rückt man besser mit einer zweischneidigen Bypass-Schere zu Leibe. In beiden Fällen sollte die Klings aus präzisionsgeschliffenem hochwertigem Werkzeugstahl bestehen, die saubere Schnitte erlauben, die das Holz nicht unnötig verletzen.

Für dickes Holz geeignet sind ebenfalls Astscheren. Auch hier gibt es eine Bypass- und eine Amboss-Variante, die sich jeweils für frisches oder trockenes Holz empfiehlt. Bei den meisten Sträuchern sind die Äste vermutlich jedoch nicht so dick, dass die Kraft der Astschere vonnöten ist und die Gartenschere vollkommen ausreicht.

Heckenscheren

Für den Rückschnitt von Hecken gibt es gleich mehrere Möglichkeiten. Zunächst ist natürlich die manuelle Heckenschere zu nennen. Hier ist Körpereinsatz gefragt, sodass sich dieses Gerät nur bei kleineren Hecken anbietet. Der Vorteil allerdings: Man braucht sich nicht um Ruhezeiten kümmern, der Einsatz ist quasi rund um die Uhr möglich.

Elektrisch betriebene Heckenscheren gibt es sowohl in der Variante der kabelgebundenen Modelle als auch in einer Akkuversion. Akku-Heckenscheren sind dabei flexibel einsetzbar und weniger laut und stinkend als Benzinmodelle. Damit sie allerdings auch dickere Äste bewältigen können, ist eine hohe Akkuspannung von 36 oder sogar 72 Volt sinnvoll. Um möglichst lange ohne Unterbrechung durch den Gang zur Ladestation arbeiten zu können, sollte die Akkukapazität zudem bei 2 Ah und mehr liegen. Grundsätzlich etwas leistungsstärker, allerdings in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sind die kabelgebundenen Elektro-Heckenscheren.

Besonders kraftvoll, durch Geräusch- und Geruchsemissionen jedoch nachteilig in der Umweltbilanz sind Benzin-Heckenscheren. Diese Modelle sind ebenso flexibel wie Akku-Heckenscheren, jedoch in der Regel um einiges leistungsstärker. Nachteilig äußern sich allerdings Anschaffungskosten, Gewicht und der vergleichsweise hohe Wartungsaufwand.

Nach dem Schnitt

Damit die Pflanzen nach dem Schnitt Kraft haben, um sich zu erholen und gesund zu wachsen, empfiehlt sich die Gabe von etwas Dünger, der sie mit notwendigen Nährstoffen versorgt. Spezielle Strauch- und Heckendünger wie der Natura Bio-Dünger von WOLF Garten sind organisch und belasten die Umwelt dadurch nicht. Gleichzeitig bieten die Düngemischung eine speziell auf die Bedürfnisse von Sträuchern abgestimmte Zusammensetzung für ein optimales Wachstum.