Magnolien gehören zu den sogenannten wertvollen Blütengehölzen. Im Idealfall muss man diese – ganz im Gegensatz zu den einfachen Blütengehölzen wie Forsythien – im Laufe ihres Wachstums nie schneiden. Sie wachsen langsam, gleichzeitig nimmt die Blütendichte durch den akrotonen Wuchs immer weiter zu. Das bedeutet, dass neue Triebe vor allem aus den End- und oberen Seitenknospen entstehen, was zu einem vergleichsweise gleichmäßigen Aufbau der Krone und zunehmenden Verästelungen im äußeren Kronenbereich führt. Wer allerdings unterschätzt, dass damit auch die Breite zunimmt und ausladende Kronen von acht Meter Durchmesser durchaus keine Seltenheit sind, muss eventuell doch irgendwann zur Schere greifen.

Wann kann man Magnolien schneiden?


Pflanzt man Magnolien im Frühjahr, empfiehlt sich direkt ein erster Aufbauschnitt. Bei diesem schneidet man die Haupttriebe um ein Drittel bis maximal zur Hälfte zurück, ältere Äste entfernt man ganz. Sind die Gehölze bereits in der Erde, ist der Sommer, wenn der Saftdruck bereits nachgelassen hat, für den Schnitt eher geeignet.

Das Problem beim Schneiden von Magnolien im Frühjahr ist der bereits hohe Wurzeldruck. Die Pflanzen beginnen schon früh zu treiben, sodass das Gehölz an der Schnittstelle stark bluten wird. Das dürfte im Normalfall zwar nicht lebensbedrohlich sein, doch gehen auf diese Weise wichtige Reserven verloren, die eigentlich für den Wuchs wichtig wären. Außerdem macht sich der Rückschnitt im Frühjahr oft durch eine geringere Blütendichte bemerkbar. Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist daher direkt nach der Blüte – was je nach Jahrestemperatur, Magnolien-Art und Region durchaus sehr unterschiedlich sein kann. So hat die Pflanze bis zum nächsten Frühjahr noch ausreichend Zeit, um neue Triebe auszubilden.

Verjüngungsschnitte bei Magnolien


Viele Sträucher lassen sich im Winter einfach auf das Grundgerüst aus starken Ästen zurückschneiden, die im Frühjahr dann umso kräftiger wieder austreiben. Das gilt es bei Magnolien in jedem Fall zu vermeiden. Die alten Äste verheilen nicht nur schlecht, sondern treiben auch nur langsam wieder aus – der Baum ist schlimmstenfalls dauerhaft ruiniert. Die gute Nachricht ist allerdings, dass derart radikale Schnitte aufgrund des ohnehin gleichmäßigen Wuchses der Krone für gewöhnlich ohnehin nicht notwendig sind.

    Tipps für den Magnolienschnitt

     

    • Äste schneidet man bei Magnolien direkt am Hauptstamm ab.
    • Ein Rückschnitt im Abstand von 4-5 Jahren reicht aus (außer abgestorbene Äste).
    • Nur bei einer glatten und anliegenden Schnittfläche bilden sich keine Wassertriebe.
    • Das Versiegeln mit einem fungiziden Baumwachs verhindert Pilzbefall.
    • Entfernt werden senkrecht wachsende Äste und nach innen gerichtete Triebe sowie kranke und abgestorbene Äste.
    • Um eine einseitige Belastung zu vermeiden, sollte der Schnitt stets einigermaßen symmetrisch erfolgen.

    Aufbauschnitte – junge Magnolien in Form bringen


    Wer nicht allzu viel in einen jungen Magnolienbaum investieren möchte, landet meist bei einer Jungpflanze von kaum mehr als einem halben Meter Höhe, die aus nicht viel mehr als zwei Grundtrieben besteht. Hier empfiehlt sich direkt zu Beginn ein Aufbauschnitt:

    • Haupttriebe um 1/3 bis maximal die Hälfte kürzen,
    • Schnitt sollte wenige Zentimeter über einer nach außen zeigenden Triebknospe ansetzen,
    • eventuell vorhandene Seitentriebe kürzen (direkt auf Auge schneiden).

    Formschnitte bei älteren Magnolien


    Wird die Krone im Lauf der Jahre zu breit, ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Ältere Äste sollten entweder komplett oder hinter einem kräftigen Seitentrieb gekappt werden, damit sich keine unkontrolliert wachsenden neuen Triebe bilden. Als ideale Schnittstelle bietet sich der Astring direkt am Stamm an, da sich hier im Lauf der Zeit neue Rinde bildet, die den Schnitt umschließt.

    Welches Werkzeug eignet sich für den Schnitt von Magnolien?


    Um Magnolien beim Rückschnitt möglichst wenig zu belasten, empfehlen sich scharfe Klingen oder Sägen. Ein Aufbauschnitt findet für gewöhnlich bei jungen Pflanzen statt. Hier reicht eine Gartenschere mit einer scharfen Klinge aus, um die finderdicken Triebe sauber zu durchtrennen.

    Bei größeren Magnolien variiert die Dicke von Trieben, Zweigen und Ästen sicherlich stärker. Auch sind nicht alle Teile des Gehölzes gleichermaßen zugänglich. Für den Baumschnitt in mehreren Metern Höhe empfiehlt sich entweder eine Astsäge oder eine Astschere bzw. Baumschere an einem Teleskopstiel, durch den das sichere Arbeiten auch an schwer zugänglichen Stellen vom Boden aus möglich ist. Bei Arbeiten in Bodennähe reicht dann auch der kurze Griff bzw. Stiel der Säge aus. Das multi-star-System von WOLF-Garten bietet hier für flexible Stiellängen zu Aufsätzen wie Astsäge oder Baumschere eine Vielzahl praktischer Lösungen.

    Aufgrund der sauberen Schnittkanten sind Klingen bei Magnolien eine bessere Wahl als Sägeblätter, die mit den geriffelten Zähnen eine unsaubere Schnittfläche hinterlassen. Manchmal ist die Astdicke allerdings zu groß für eine Schere. Um einen Bakterien- oder Pilzbefall zu vermeiden, sollte man die Schnittfläche im Anschluss versiegeln. Wichtig ist in jedem Fall auch das Desinfizieren von Klingen und Messern vor deren Einsatz.

    Magnolien zum Hochstamm schneiden


    Grundsätzlich wachsen Magnolien nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Will man eine Magnolie jedoch aufgrund von Platzmangel zu einem Hochstamm formen, ist auch das möglich, Dazu schneidet man in den ersten Jahren alle Triebe entlang des künftigen Stammes regelmäßig ab und lässt auch keine Aststummel stehen. Die Triebe über dem Stamm formt man anschließend zu einer dekorativen Krone.

     


    Fazit


    Können sich Magnolien in einem großen Garten ausbreiten, sind die prächtigen Blütengehölze äußerst pflegeleicht. Wenn überhaupt sind Rückschnitte nur alle 4-5 Jahre notwendig. Dann jedoch ist Sorgfalt gefragt: Nicht nur auf die Wahl der Schnitthöhe kommt es an, sondern auch das richtige Gartengerät ist für die Gesundheit der Gehölze entscheidend. Scharfe Klingen helfen dabei, Pilz- und Bakterienbefall zu vermeiden. WOLF-Garten hat hier für jede Astdicke und Wuchshöhe das passende Angebot.