Den Baumschnitt vernachlässigen viele Hobbygärtner sträflich. Schließlich schneidet man Bäume in der Natur auch nicht. Dabei wird oft vergessen, dass es sich bei Gartengehölzen oft um spezielle Züchtungen handelt, die auf üppige Ernten und reichhaltige Blüten ausgelegt sind. Soll diese Pracht lange erhalten bleiben, ist das regelmäßige Beschneiden unabdingbar.

Tipps für den Baumschnitt

Der geeignete Zeitpunkt für den Baumschnitt der meisten Arten ist der Sommer. So haben die Wunden ausreichend Zeit zu verheilen, bevor sie ihre Reserven über den Winter in den Wurzelbereich verlagern. Kugelbäume, Stein-, Kern- und Beerenobst schneidet man hingegen zwischen Januar und März bei Temperaturen über -5°C, stark austreibende Bäume wie Weiden im Sommer.
Äste schneidet man direkt am Stamm oder dem Seitentrieb ab. Sogenannte Huthaken bergen ein Infektionsrisiko, da hier Schädlinge in den Baum eindringen können. Grundsätzlich gilt es, stets mit scharfem und sauberem Werkzeug zu arbeiten. Wundverschlussmittel hingegen wirken bei glatten, kleinen Schnitten eher kontraproduktiv. Erst ab Wunden von etwa 5 cm Durchmesser verhilft ein solches Mittel zu einer schnelleren Heilung.

Auch der leicht schräge Schnitt von oben nach unten verringert das Infektionsrisiko. Die geneigte Fläche verhindert, dass sich Regenwasser auf dem Schnitt sammeln kann und es zu Fäulnis kommt.
Fallen dicke Äste beim Schnitt herunter, neigen sie dazu, einen Teil der Rinde des Stamms abzureißen. Um das zu verhindern, schneidet man den Ast an der Unterseite etwa zwei Handbreit vom Stamm entfernt mit der Säge ein. Anschließend folgt etwa eine Handbreit weit außen der Schnitt von oben. Der Ast fällt und man braucht nur noch den Stummel am Astring zu entfernen.
Um Bäume auszulichten, kappt man den kompletten Trieb, damit sich nicht zahlreiche neue Seitentriebe bilden. Sollen hingegen Seitentriebe wachsen, kürzt man einen Ast an einem unterseitigen Auge ein. Die Schere oder Säge setzt man dazu einige Millimeter neben dieser ruhenden Knospe an. Kürzt man zu knapp, vertrocknet die Knospe und treibt an anderer Stelle neu aus.

Das richtige Werkzeug, um Bäume zu schneiden

Die klassische Gartenschere reicht für den Baumschnitt in der Regel nicht aus. Die Äste sind zu kräftig oder in unerreichbaren Höhen, sodass hier andere Werkzeuge gefragt sind.

Astscheren

Astscheren sind kraftvoller als Gartenscheren und durchtrennen mühelos Äste mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm. Praktisch ist dabei auch der längere Hebel, sodass größere Höhen als mit der Gartenschere erreichbar sind. Die Übersetzung des Mechanismus erhöht dabei den Druck auf den Schnitt dabei und ermöglicht ein müheloses Arbeiten. Zu unterscheiden sind hier auf der einen Seite Bypass-Scheren, die sich mit ihren zwei Schneiden vor allem für saubere Schnitte von frischem Holz eignen, sowie Amboss-Scheren, die problemlos mit trockenem Holz zurechtkommen. Da der weite Öffnungswinkel im dichten Gehölz oft zu Problemen führt, bietet WOLF-Garten eine Speed Cut-Funktion mit einem extrakleinen Öffnungswinkel für die Arbeit in engen Stellen an.

Baumscheren

Die Arbeit auf der Leiter ist nicht ungefährlich und stellt das Unfallrisiko Nr. 1 bei der Gartenarbeit dar. Umso praktischer, wenn man beim Baumschnitt mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehenbleiben kann. Die Baumscheren von WOLF-Garten ermöglichen dabei ein bequemes Arbeiten in Höhen von bis zu 5,50 m – ganz ohne Leiter.
Im Übrigen sind die Teleskopstiele der multistar-Serie mit über 70 Aufsätzen kombinierbar, sodass sich alle in der Höhe anfallenden Arbeiten mühelos vom Boden aus erledigen lassen.

Handsägen

Bei noch dickeren Ästen ist meist der Griff zur Säge unausweichlich. Spezielle Baumsägen arbeiten auf Zug und verhaken sich so nicht im feuchten Holz. Zudem haben sie den Vorteil, dass Klappsägen auch in dichterem Gehölz einsetzbar sind. Das ist bei Bügelsägen oft nicht der Fall. Diese eignen sich wiederum für richtig dicke, gut zugängliche Äste.

Motorsägen

Weniger geeignet für den Baumschnitt sind Motorsägen. Diese hinterlassen für gewöhnlich wenig präzise Schnitte, die eine Wundheilung erschweren. Akku- oder Benzin-Kettensägen bleiben also besser im Schrank, bis ein kompletter Baum gefällt werden muss.

Häcksler

Schließlich ist der Häcksler hilfreich, um die Reste des Baumschnitts zu entsorgen. Kraftvolle Modelle kommen auch mit Ästen zurecht und hinterlassen nichts als kleine Häcksel, die hervorragend als Mulch oder auf dem Kompost weiterverwendet werden können. Bei noch größeren Mengen hilft entweder nur die Fahrt zum Recyclinghof oder das Aufschichten in einer Gartenecke, damit der Grünschnitt verrotten kann. Gleichzeitig finden hier nützliche Tiere wie Igel und Insekten einen sicheren Unterschlupf.

Der Baumschnitt ist fester Bestandteil der Gartenarbeit, wird allerdings oft vernachlässigt. Mit dem richtigen Werkzeug ist die Arbeit jedoch ein Kinderspiel und sogar ohne Leiter möglich.