Der eigene Garten eignet sich hervorragend, um mindestens einen Teil der täglichen Lebensmittel selbst anzubauen. Schließlich schmeckt wohl nichts besser als die eigene Ernte aus dem Garten. Dazu gehört auch das Haltbarmachen der Erträge für die kalten Wintermonate. Doch nicht nur Obstbäume eignen sich für Selbstversorger – auch Linden und Weiden können einen wertvollen Beitrag zur Selbstversorgung leisten.

Bäume für die Selbstversorgung

Geht es um Bäume zur Selbstversorgung im eigenen Garten, denkt man unweigerlich zuerst an Obstbäume. Doch gibt es noch weitere Gründe, einen Baum im Garten anzupflanzen:

  • Neben Obstbäumen bieten z. B. Linden und Weiden eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Insekten.
  • Bäume bieten nützlichen Tierarten ein Zuhause – und spenden eigenen Tieren wie Hühnern im Sommer wertvollen Schatten.

Heimische Gehölze

Am besten eignen sich dabei natürlich heimische Gehölze, die perfekt auf das jeweilige Klima abgestimmt und damit robuster als Exoten sind. Das gilt auch für die Wahl alter Sorten. Diese sind meist widerstandsfähiger als neue Züchtungen – zugleich leistet der Anbau einen wertvollen Beitrag zum Erhalt einer vielfältigen Kulturlandschaft.

Nichtsdestotrotz sollte man vor dem Kauf eines Baums zudem überlegen, welche Pflanzen sich für den jeweiligen Standort anbieten. Nicht jede Pflanze kommt gut mit Sonne oder Schatten klar, andere Pflanzen werden im Lauf der Jahre sehr groß, benötigen viele Nährstoffe und werfen lange Schatten.

Welcher Obstbaum darf es sein?

Bei Obstbäumen hat man die Wahl zwischen unterschiedlichen Obstarten, aber auch hinsichtlich des Wachstums unterscheiden sich die Pflanzen deutlich voneinander, sodass auch kleine Gärten nicht auf einen Obstbaum verzichten müssen.

  • Obstbäume, einzeln oder als Streuobstwiesen; Ertrag erst nach ca. 5 Jahren; regelmäßiges Auslichten mit Astscheren und/oder Handsägen
  • Obstbaum-Stämmchen (Buschbaum): kleiner Baum, dessen Krone in 60-80 cm beginnt
  • Spalierobst: pflegeintensiv durch regelmäßigen Schnitt; an geschütztem Ort wie einer Hauswand auch Kultur kälteempfindlicher Arten möglich
  • Spindelbüsche: Wuchshöhe 2-3 m; benötigen dauerhaft Halt durch einen Pfahl; Ertrag bereits im ersten Jahr
  • Säulenobst: platzsparend und pflegeleicht; auch für Terrasse und Balkon geeignet; gelegentliches Auslichten von Seitentrieben mit einer Gartenschere;

In jedem Fall gilt es, sich bei diesen Pflanzen zu informieren, ob ein Baum eine Bestäubersorte benötigt, d. h. einen zeitgleich in der Nähe blühenden Baum der gleichen Art. Nur so können die Blüten sich gegenseitig bestäuben, damit am Ende eine reichhaltige Ernte entsteht.

Obstbäume sind nicht alles

Auch Nussbäume gibt es - wie im Falle der Haselnuss - auch in Strauchform. Und auch Weiden eignen sich z. B. als Hecken- und Böschungspflanzen. Schließlich sind auch Weiden eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen. Darüber hinaus lassen sich aus den Weidenruten eigene Körbe flechten oder Zäune bauen. Und auch aus Weiden kann man schmackhaften Tee machen.

Wer sein eigenes Bienenvolk zur Herstellung von Honig hat, ist auch mit einem Lindenbaum gut beraten. Doch nicht nur Bienen lieben Linden – die Bäume eignen sich auch hervorragend zur Herstellung von Lindenblütentee.

Vielseitige Verarbeitung der Ernte

Obstbäume sind für die Selbstversorgung wohl unverzichtbar. Aus den Früchten kann man Säfte, Marmeladen und Chutneys einkochen oder auch einzelne Früchte einfrieren oder einmachen, um im Winter nicht auf Früchte verzichten zu müssen. Auch Trockenobst ist im Winter ein gesunder Snack für zwischendurch.
Äpfel hingegen lassen sich problemlos mehrere Monate an einem kühlen und dunklen Ort lagern. Dazu dürfen sie allerdings keine Druckstellen haben, sodass sich unbedingt eine Ernte vom Baum empfiehlt. Um hier auch in größere Höhen zu gelangen, gibt es spezielle Obstpflückhilfen mit Teleskopstiel.
Eine wertvolle Ergänzung für die Nährstoffversorgung im Winter bieten Nüsse. Haselnüsse und Walnüsse halten bei entsprechender Lagerung – gut durchgetrocknet und in luftigen Gefäßen - mehrere Monate. Gleichzeitig können sie die Grundlage zur Herstellung von Öl bilden oder als Edelkastanien in der Küche zur Verwendung kommen.

Für die Ergänzung des Speiseplans im Winter reicht der eine oder andere Obstbaum aus. Zur kompletten Selbstversorgung bieten sich darüber hinaus Nussbäume, Weiden und Linden an, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für andere Gartenbewohner darstellen – und sich gleichzeitig für leckere Öle, Tees und sogar als Baumaterial eignen.