Ob als durchdesignter Blickfang inmitten des Gartens oder als natürliches Gewässer, das Frösche und Libellen anzieht - ein Gartenteich kann viel Freude bereiten und einen sinnlichen Ruhepol bieten. Den Teich auch ohne fertige Kunststoff-Teichwanne zu bauen ist kein Hexenwerk. Um jedoch lange Freude daran zu haben und keine lästigen Nachbesserungsarbeiten tätigen zu müssen, gilt es, direkt zu Beginn einige Dinge zu beachten.

Den Standort wählen

Der geeignete Standort für einen Teich ist ein Platz, der nicht den kompletten Tag in der Sonne liegt. Als Daumenregel sind 5-6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung geeignet für den Teich, die restliche Zeit tut dem Wasser vor allem Sommer Schatten gut. So entsteht ein optimales Gleichgewicht, damit die Wasserpflanzen prächtig gedeihen, die Algen jedoch nicht zu stark wuchern.
Dabei ist die Lage direkt unter einem Baum vor allem im Herbst mit Vorsicht zu genießen, wenn herabfallendes Laub ins Wasser fällt. Sammelt man dieses nicht regelmäßig mit einem Kescher ein, droht es auf den Grund zu sinken und Faulschlamm zu bilden, der die Wasserqualität maßgeblich verschlechtert. Auch kann das Wurzelwerk eines Baums die Teichfolie beschädigen.

Bei einem abschüssigen Gelände empfiehlt sich zudem die Platzierung des Teichs an der tiefsten Stelle - dies wirkt natürlicher als ein Gartenteich am Hang. Gegen einen Bachzulauf in Hanglage spricht jedoch nichts - ganz im Gegenteil kann ein fließendes Gewässer den Teich mit wertvollem Sauerstoff versorgen. Allerdings ist bei der Hanglage zu beachten, dass durch Regenwasser kein Rasendünger in den Teich gespült wird. Durch diesen steigt der Nährstoffgehalt des Wassers, Algen fangen an zu gedeihen.

Die Teichgröße

Mit zunehmender Teichgröße sinkt der Pflegeaufwand, da sich das biologische Gleichgewicht leichter ganz von selbst einstellt. Gleichzeitig können ab einer Teichtiefe von etwa einem Meter Fische und andere Teichbewohner im Freien überwintern und müssen nicht im Herbst mühevoll in ein Winterquartier gebracht werden. Zu beachten sind dabei jedoch lokale Bauvorschriften, da Teiche ab einem Volumen von etwa 100 m³ genehmigungspflichtig sind.

Die Teichtechnik

Ein Teich, der ausschließlich Pflanzen beheimatet und eine ausreichende Größe hat, damit sich ein biologisches Gleichgewicht einstellen kann, benötigt nicht unbedingt viel zusätzliche Technik. Die richtige Auswahl der Teichpflanzen in der Flachwasserzone leistet wertvolle Hilfe bei der ganz natürlichen Wasserreinigung.
Kommen jedoch tierische Teichbewohner ins Spiel, sind Filter und Pumpe schnell unverzichtbar, da Futterreste und Ausscheidungen von Fischen Phosphat- und Stickstoffkonzentration ansteigen lassen, was bei warmen Wetter schnell zur Algenblüte führt. Mit einer Pumpe ist gleichzeitig eine ausreichende Sauerstoffzufuhr sichergestellt, das Wasser kippt nicht und bleibt zudem durch den Filter dauerhaft klar.

Neben dem Teichfilter kann ein UV-Licht zusätzlich bei der Algenprophylaxe helfen. Dieser wird einfach mit dem Filter eingebaut, sodass das Wasser an dem Licht vorbeifließt.
Und schließlich sind beim Teichbau dekorative Elemente wie eine stimmungsvolle Teichbeleuchtung mitzudenken. Wer Unterwasserleuchten anbringen möchte, tut dies am besten vor dem Befüllen des Teichs mit Wasser. Sind diese kabelgebunden und werden durch die Folie hindurch verlegt, ist e unter Umständen ratsam, einen Profi zu konsultieren, damit die Folie am Ende auch wirklich dicht ist.

Den Gartenteich bauen

Steht der Standort fest und hat man sich für den Eigenbau mit einer Teichfolie anstelle einer kleinen vorgeformten Teichwanne entschieden, geht es an den Aushub. Zu berücksichtigen sind dabei unterschiedliche Teichzonen mit verschiedenen Wassertiefen. Die Sumpfzone am Rand ist lediglich 10-20 cm tief, die Flachwasserzone 40-50 cm und das Tiefwasser 80-150 cm. Die Übergänge können dabei mal flacher und mal steiler sein, Hauptsache die Zonen bieten unterschiedlichen Pflanzen Platz. Wem der Aushub mit einem Spaten zu mühsam ist, mietet sich am besten einen kleinen Bagger.

Vlies und Teichfolie

Ist der Untergrund steinig, bietet sich ein etwas tieferer Aushub an, der vor dem Verlegen der Teichfolie mit einer Schicht Sand bedeckt wird. So können die Steine im Untergrund die Folie nicht beschädigen. Zudem kann ein Vlies als Untergrund für die Teichfolie verlegt werden, das ebenfalls vor spitzen Gegenständen schützt.

Bei der Teichfolie haben sich drei unterschiedliche Varianten durchgesetzt: Zum einen PVC-Folie, deren Vorteile in der einfachen Verlegung und der einfachen Reparatur bei Beschädigungen liegen. Kautschukfolien hingegen sind umweltfreundlicher, jedoch gleichzeitig teurer, komplizierter zu verlegen und können nicht verklebt, sondern müssen vulkanisiert werden. Eine umweltfreundliche Alternative zur PVC-Folie ist die PE-Folie, die ein Mittelmaß an Handhabung und Preis darstellen.

Bei der Folienstärke und der Qualität bringt Sparen eher Ärger. Als Richtwerte gelten hochwertige Folien z. B. 0,5 - 0,8 mm für Teiche mit einer Tiefe bis zu 80 cm. Folien mit 1,0 mm Stärke kommen bei Teichen bis 1,20 m zum Einsatz, 1,5 - 2,0 mm bei Teichen mit einer Tiefe von 1,50 m und mehr.

Die richtige Foliengröße ermittelt sich jeweils wie folgt:

  • Folienlänge: Teichlänge + 2x Teichtiefe + 60 cm Rand
  • Folienbreite: Teichbreite + 2x Teichtiefe + 60 cm Rand

Die Folie, die vollständig über die Böschungskante hinweg gezogen wird, kann mit einer Kiesschicht befestigt werden. Unter dieser lässt sich z. B. die Begrenzung für den Mähroboter verlegen, damit dieser beim Ziehen seiner Kreise später nicht im Teich landet.

Die Bepflanzung

An der Böschung der Flachwasserzone hilft eine Böschungsmatte dabei, dass Pflanzen optimal gedeihen und keine Pflanzen in den Teich rutschen. Für steile Uferkanten bieten sich hingegen Pflanztaschen an.
Für Wasserpflanzen wie Seerosen eignen sich spezielle Pflanzkörbe, in denen die Pflanzen wachsen. Das erleichtert gegebenenfalls auch das Herausnehmen im Winter. Bei einem Teichbesatz mit Koi-Karpfen sind die Pflanzen so zusätzlich geschützt.
Die Pflanzen in den einzelnen Zonen setzt man am besten in eine Schicht aus Kies. Die Steine geben keine Nährstoffe an das Wasser ab, wie es bei Mutterboden der Fall wäre. Auch hier droht ein unkontrolliertes Algenwachstum.

Beachtet man einige Kleinigkeiten, ist das Anlegen eines Gartenteichs ein Kinderspiel. Im Handumdrehen lässt sich so die Lebensqualität im Garten um die Komponente Wasser steigern.