Der eigene Obst- und Gemüsegarten wirft im Sommer weit mehr ab als man direkt verbrauchen kann. Es wäre allzu schade, die überschüssige Ernte verkommen zu lassen und nicht jeder möchte sich die Mühe des Einkochens und Entsaftens machen. 

Eine ganz einfache Alternative ist es, Obst und Gemüse einzufrieren, sofern es nicht wie Äpfel oder Kartoffeln im kühlen Keller gelagert werden kann. Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten, damit die Köstlichkeiten auch nach dem Auftauen noch knackig frisch schmecken und all ihre Nährstoffe behalten.

 

Obst einfrieren

Die meisten Obstsorten lassen sich problemlos einfrieren. Lediglich Früchte mit einem hohen Wasseranteil - Melonen, Trauben und Erdbeeren bereiten beim Auftauen Probleme, da sie matschig werden.

Überreife Früchte sind problematisch und auch Druckstellen sollten  vor dem Einfrieren entfernt werden. Erdbeeren friert man am besten einzeln ein, Johannisbeeren hingegen können alle zusammen in ein Gefäß.

Um möglichst viele Nährstoffe und Vitamine zu erhalten ist es wichtig, das Obst direkt erntefrisch einzufrieren. Die Zugabe von etwas Zucker erhöht den Vitaminspeicher zusätzlich und verlängert gleichzeitig die Haltbarkeit im Gefrierfach. So sind gezuckerte Früchte etwa 12 Monate, ungezuckerte ca. 8-10 Monate haltbar. Pflaumen hingegen sollten nach 5-6 Monaten verbraucht werden. Auch danach ist das Obst noch genießbar, büßt mit der Zeit jedoch an Aroma und Geschmack ein.

Mus oder Püree einfrieren

Wirft der eigene Garten eine üppige Ernte ab, ist die Kapazität des Gefrierfaches schnell ausgeschöpft. So bietet es sich an, einige Früchte vor dem Einfrieren zu Mus oder Püree zu verarbeiten. Vor allem bei großen, sperrigen Früchten wie Äpfeln oder Birnen liegt diese Lösung nahe.

Gemüse einfrieren

Auch hier gilt: Grundsätzlich sind fast alle Sorten geeignet, die keinen zu hohen Wasseranteil haben beziehungsweise sollten diese - wie im Falle von Tomaten - vor dem Einfrieren püriert oder zu einer leckeren Sauce eingekocht werden. Auch Zwiebeln müssen vor dem Einfrieren gekocht werden, andernfalls sind sie nach dem Auftauen ungenießbar. Nicht wohl im Tiefkühlfach fühlen sich hingegen rohe Kartoffeln, Gurken, Radieschen und Salat.

Während Obst roh eingefroren wird, blanchiert man die meisten Gemüsesorten wie Möhren, Erbsen Bohnen und Fenchel sowie Brokkoli, Blumenkohl und andere Kohlsorten. Dazu wirft man sie für 2-3 Minuten in kochendes Salzwasser und schreckt sie danach mit kaltem Wasser ab. Hier eignet sich eine Schüssel mit Eiswasser. Der Vorteil: Das Gemüse behält seine frische Farbe, Keime werden abgetötet und Vitamine bleiben erhalten.
Während Champions ebenfalls eine Minute vorgekocht werden sollten, lassen sich feste Sorten wie Steinpilze auch roh in Scheiben einfrieren. Zucchini braucht man ebenfalls vor dem Einfrieren nicht zu blanchieren.

Kräuter einfrieren

Auch Kräuter lassen sich hervorragend einfrieren. Dazu hackt man sie am besten und füllt sie in einen Eiswürfelbehälter. Die einzelnen Fächer mit Wasser übergießen und ab ins Gefrierfach. So sind später einzelne Portionen bequem entnehmbar.

Die Vorbereitung auf das Einfrieren

Das Obst sollte frisch und frei von Druckstellen sein. Bei Äpfeln und Birnen bietet es sich daher an, die reifen Früchte mit einem Erntehelfer vom Baum zu holen, damit sie nicht auf den Boden fallen. Anschließend werden sie gewaschen und getrocknet, große Früchte können auch zerteilt und in Stücken eingefroren werden. Das hängt letztlich vom späteren Verwendungszweck ab.

Verpackungsmaterialien

Gefrierdosen lassen sich gut stapeln und mehrfach wiederverwenden. Füllt man diese mit Mus oder Püree ist es wichtig, nach oben hin 10-15 % Luft zu lassen, da sich die Flüssigkeit beim Einfrieren noch etwas ausdehnt und den Deckel abdrücken kann.

Eine Alternative sind Zip-Beutel, die so dicht sind, dass auch Flüssigkeiten nicht auslaufen. Auch diese lassen sich praktisch übereinander schichten und der knappe Platz ist bestens ausgenutzt. Wichtig ist dabei, vor dem Einfrieren die Luft aus den Beuteln zu streichen.
Damit der Inhalt schneller durchfriert, bietet es sich an, größere Mengen auf kleinere Gefäße zu verteilen. Das bringt gleichzeitig den Vorteil mit sich, dass sich später auch kleine Portionen einfach entnehmen lassen.

Die Wahl des Gefriergerätes

Ganz gleich, ob die Wahl auf eine Gefriertruhe, einen -schrank oder ein Gefrierfach fällt: Zum Einfrieren bedarf es eines 4*-Gerätes, das Obst und Gemüse binnen kurzer Zeit auf -18°C herunterkühlt und mehrere Monate frisch hält. In einem 3*-Fach hingegen lassen sich zwar Tiefkühlprodukte über einen längeren Zeitraum lagern, zum Einfrieren hingegen sind sie ungeeignet.

Den Überblick bewahren

Schnell kommen mehrere Dosen zusammen, die in eingefrorenem Zustand sehr ähnlich aussehen. Um den Überblick nicht zu verlieren, beschriftet man am besten alle Dosen mit dem Inhalt, dem Datum des Einfrierens und eventuell sogar der Menge. Um auch bei großer Stückzahl den Überblick zu behalten, bieten sich auch Listen an. So sieht man auf einen Blick, was schnell verbraucht werden will, ohne lange mit geöffneter Tür suchen zu müssen.

Einfrieren ist die einfachste Art, die eigene Ernte dauerhaft haltbar zu machen und auch im Winter noch erntefrisches Gartengemüse genießen zu können.