Dünger ist Pflanzen-Kraftnahrung. Damit Obst und Gemüse gesund und ertragreich heranwachsen, benötigen die Pflanzen genügend Nährstoffe. Im Gartenboden sind bereits viele Nährstoffe enthalten. Einige Pflanzen haben daran sogar genug, andere haben einen größeren Bedarf. Außerdem ist zu viel genauso schädlich wie zu wenig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen optimal mit Dünger versorgen. 

Wie viel Dünger brauchen Obst und Gemüse?
 

Gemüse lässt sich in drei Gruppen einteilen: Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer. 

Schwachzehrer, z. B. Bohnen, Kopfsalat, Radieschen und Zwiebeln, benötigen meistens keine zusätzliche Düngung, sondern kommen mit den bereits im Boden enthaltenen organischen Nährstoffen aus. 

Mittelzehrer, wie Brokkoli, Kohlrabi, Lauch und Möhren, sind in der Regel mit einer Düngung, z. B. mit Kompost, zu Anfang der Saison zufrieden. 

Starkzehrer, z. B. Blumen-, Rosen- und Weißkohl sowie Kartoffeln, benötigen über das Jahr hinweg mehr Dünger, denn sie entziehen dem Boden viel Nitrat. 

Obstbäume brauchen in der Regel relativ wenig Dünger. Zu viel Stickstoff begünstigt zwar das Wachstum von Trieben und Blättern, bremst jedoch die Blüten und damit den späteren Ertrag aus. Deshalb benötigen Obstbäume weniger Nitrate, dafür mehr Phosphate sowie Kalium. Beides ist jedoch meistens bereits im Boden enthalten. 

Organisch oder mineralisch? Dünger im Vergleich
 

Chemisch sind organische und mineralische Dünger dasselbe. Trotzdem haben sie verschiedene Vor- und Nachteile. 

So liegt der einzige Vorteil mineralischer Gemüsedüngern darin, dass die Nährstoffe sehr schnell bereitgestellt und unmittelbar durch die Pflanze aufgenommen werden. Das hilft bei akutem Nährstoffmangel. Dafür hält die Wirkung nicht lange an. Einige Bestandteile landen im Grundwasser und bringen den natürlichen Stoffkreislauf durcheinander. Außerdem ist die Produktion sehr energieintensiv. 

Organische Dünger sind ökologischer und tragen langfristig zur Verbesserung der Bodenbeschaffenheit bei. Dafür wirken sie nicht so schnell, denn zunächst müssen ihre Bestandteile durch die im Boden lebenden Mikroorganismen zersetzt werden. 

Organische Dünger kaufen oder selbst herstellen?
 

Beides ist möglich und sinnvoll. Gekaufte Dünger enthalten meist Hornmehl, Nebenprodukte aus der Zuckerherstellung und oftmals Tierkot. Es sind jedoch auch rein pflanzliche und besonders nachhaltige Produkte, wie z. B. Natura Bio-Dünger, erhältlich. 

Komposterde aus dem eigenen Garten ist ein wertvoller organischer Dünger. Außerdem verbessert sie die Bodenbeschaffenheit langfristig.

Neben Kuh- oder Pferdemist vom benachbarten Landwirt eignen sich Gründünger wie Rotklee oder Lupine ebenfalls für den heimischen Garten. 

Gemüse richtig düngen - Zeitpunkt und Düngemenge
 

Für Schwachzehrer genügen meistens die im Boden enthaltenen Nährstoffe über die gesamte Saison. Maximal drei Liter Komposterde pro Quadratmeter Boden reichen in jedem Fall.
Für Mittelzehrer sind etwa drei bis sechs Liter Kompost pro Quadratmeter einmal zu Beginn der Saison optimal.
Starkzehrer benötigen etwa sechs bis zehn Liter Komposterde pro Quadratmeter. Vorher bietet sich eine mit der jeweiligen Pflanze verträgliche Gründüngung an, die beim Einbringen der Komposterde im Frühjahr gekappt wird. Organischer Dünger wie z. B. Natura Bio-Dünger, oder Brennnesseljauche dient als zusätzlicher Stickstofflieferant.

Insbesondere bei Balkonpflanzen ist eine regelmäßige, dafür aber schwache Düngung nötig. Auch das Umtopfen kann zur Düngung genutzt werden. Aufgrund des geringen Platzes in den Kübeln und Töpfen bietet sich Flüssigdünger an. 

So düngen Sie Obstbäume richtig
 

Düngen Sie zwischen März und April. Am besten verwenden Sie eine Mischung aus Hornspänen, Algenkalk und Kompost und bringen diese unter der Krone des Baumes aus. 

Beim Mischungsverhältnis kommt es darauf an, ob es sich um Kern- oder Steinobst handelt. Für Kernobst verwenden Sie 70 bis 100 g Hornspäne, 100 g Algenkalk und 3 Liter Kompost, für Steinobst 100 bis 130 g Hornspäne, 100 g Algenkalk und 4 Liter Kompost.  

Bei nährstoffärmerem Boden düngen Sie im Juni noch einmal mit einem organischen Obst- und Beerendünger.

Fazit
 

Dünger ist Nährstofflieferant für Ihre Pflanzen und damit Voraussetzung für eine reiche Ernte. Beachten Sie beim Düngen immer die Beschaffenheit des Bodens und den Nährstoffbedarf der verschiedenen Pflanzen. Zu viel ist genauso schädlich wie zu wenig. Bei organischen Düngern ist eine Überdüngung unwahrscheinlicher. Deshalb sind sie in den meisten Fällen den mineralischen Düngern vorzuziehen. Außerdem sind sie nachhaltiger und helfen dabei, dass auch Ihr Garten noch lange gesunde Früchte trägt.