Das Erdreich im heimischen Garten beherbergt ein intaktes Ökosystem, das einer kontinuierlichen Pflege bedarf. Mono- oder Dauerkulturen zehren an der Vitalität des Bodens und sorgen über die Jahre für das Absterben des Ökosystems und somit den Schwund wichtiger Mikroorganismen. Die Erde verdichtet sich infolge und verliert die Fähigkeit zur Wasserspeicherung, die Bodenqualität sinkt. Abhilfe schafft ein sogenannter Bodenaktivator, der dem Erdreich zu neuem Leben verhelfen soll.

Was ist ein Bodenaktivator? 
 

Zu den Komponenten eines Aktivators gehören zahlreiche organische Stoffe wie Humus, Rotalgen, Tonteilchen, Kieselsäure, Gesteinsmehl, Huminsäuren, Spurenelemente, Phosphat, Stickstoff, Calcium und Magnesium. Je nach Produkt ist auch Kalk zur Regulierung des pH-Werts enthalten.

Ziel ist nicht nur die Düngung des Bodens, sondern vielmehr die Verbesserung der Bodenqualität durch die Ansiedelung und Vermehrung von Mikroorganismen. Viele Produkte enthalten eigene Bakterienkulturen, die sich im Erdreich etablieren und ein langfristig verbessertes Wachstum der Pflanzen gewährleisten. 

Funktionsweise von Bodenaktivatoren 
 

In einem Beet tummeln sich allerlei Mikroorganismen: Bakterien, Insekten, Pilze, Fadenwürmer und viele weitere. Ihre Lebensaufgabe ist die Verwertung von organischem Material, das sich auf dem Boden ansammelt. Gleich einem Kompost entstehen dauerhaft neuer, fruchtbarer Humus und weitere Nährstoffe. Fehlt es dem Boden durch das akribische Entfernen von organischem Ausgangsmaterial an Nahrung, verhungern Kleinstlebewesen sowie Mikroorganismen und sterben aus. Je intensiver die Bewirtschaftung des Bodens, desto ausgeprägter der negative Effekt. Ein Bodenaktivator bietet den Organismen eine neue Nahrungsgrundlage und sorgt auf diese Weise für eine Wiederbelebung des Erdreichs. 

Ist der Einsatz eines Bodenaktivators sinnvoll? 
 

Im Freiland sorgt ein ewiger Kreislauf aus absterbenden Pflanzenteilen und der Umsetzung in nährstoffreichen Humus für optimale Wachstumsbedingungen. Das Betreiben intensiver Landwirtschaft oder das Pflegen von Monokulturen unterbricht diesen natürlichen Kreislauf, der Boden laugt über die Jahre aus, das Ökosystem stirbt ab. Ein Bodenaktivator kann diesen Prozess umkehren und birgt weitere positive Effekte: 

  • Fördert die Humusbildung 
  • Sorgt für biologisches Gleichgewicht
  • Erhöht Fruchtbarkeit des Bodens
  • Versorgt Pflanzen mit Nährstoffen
  • Schützt vor Austrocknung
  • Siedelt Mikroorganismen auf totem Boden an
  • Verbessert Bodenstruktur 

Der Einsatz von Bodenaktivatoren in nachhaltigen Gärten ist obsolet. Organische Düngemittel und Kompost versorgen Kleinstlebewesen mit ausreichend organischem Material, um eine langfristige Verbesserung der Bodenstruktur zu erhalten. 

Bodenaktivatoren für Rasenflächen
 

Ein Rasen liegt als Herzstück im Zentrum eines jeden Gartens. Auch wenn das satte Grün auf der Oberfläche gesund wirkt, leidet der Boden unter der zehrenden Dauerkultur. Durch regelmäßiges Mähen und Entfernung des Rasenschnitts entbehrt man dem Boden wertvolle Nährstoffe, eine Zersetzung durch Kleinstlebewesen in wertvollen Dünger bleibt aus. Mit der Zeit bildet sich Rasenfilz, der Boden verdichtet sich und trocknet aus, das Rasenwachstum leidet und Wildkräuter besiedeln den Rasen. Abhilfe schafft ein Bodenaktivator, der die Entstehung von Pilzen, Klee oder Moos hemmt und Verfilzungen vorbeugt. 

Als ökologische Alternative bietet sich das Mulchmähen an, bei dem das abgeschnittene Gras als Gründünger auf der Rasenfläche verweilt. Ein Mulchmäher sorgt für eine dauerhafte Zufuhr von organischem Material, das von Kleinstlebewesen in wertvollen Dünger umgewandelt wird. Richtiges Mulchen kann chemischen Dünger ersetzen und macht den Einsatz von Bodenaktivatoren obsolet. 

Richtige Anwendung von Bodenaktivatoren 
 

Mikroorganismen und Kleinstlebewesen verfallen über die kalte Jahreszeit in eine Art Winterschlaf. Sinnvoll ist die Nutzung von Bodenaktivator daher während der warmen Monate über die gesamte Gartensaison. Vor allem nach Neubepflanzung oder dem Umgraben alter Beete ist der Einsatz lohnenswert. Es empfiehlt sich die Anwendung jeweils zum Frühjahr und Herbst. Das Ausbringen des Aktivators erfolgt mit einem Handstreuer oder Streuwagen. Nach der Verteilung ist eine gründliche Wässerung des Bodens empfohlen, um die biologische Prozesse zu beschleunigen. 

Der alleinige Einsatz eines Bodenaktivators ist zwar zuträglich für die Gesundheit des Erdreichs, doch reicht er alleine auf Dauer nicht aus, um eine dauerhaft gute Bodenstruktur zu erzielen. Zusätzliches Austragen von organischen Düngemitteln oder Kompost erscheint oft sinnvoll.