Der Anblick des ersten Maulwurfshügels gleicht für jeden Gärtner einer Hiobsbotschaft. Denn wo einst nur ein einsamer Hügel das Erscheinungsbild des Gartens störte, kündigt sich baldigst eine Invasion der unliebsamen Erdgebilde an. Nicht nur das Antlitz des Gartens leidet unter den Hügeln, auch können Wühlmäuse grossen Schaden an Gartenpflanzen und Bäumen anrichten. Die Nutzung chemischer Mittel oder tödlicher Fallen ist zwar wirksam, doch fügt es den Tieren unnötiges Leid zu. Glücklicherweise gibt es natürliche Alternativen, um die ungebetenen Gäste friedlich aus dem Garten zu vergrämen.

Maulwürfe und Wühlmäuse - Nützling oder Schädling? 
 

Entgegen des gemeinen Konsens kann ein Maulwurf zwar das Erscheinungsbild eines gepflegten Rasens ruinieren, doch schadet der Maulwurf Pflanzen im Garten nicht. Ganz im Gegenteil gilt ein Maulwurf als Zeichen eines gesunden und fruchtbaren Bodens. Hauptsächlich ernähren sich die Erdbewohner von fleischlicher Nahrung. Sie fressen Engerlinge, Schnecken und andere Schädlinge und lockern zugleich den Untergrund auf. Von pflanzlicher Nahrung halten Maulwürfe nicht viel, daher bleiben Nutzpflanzen sowie deren Wurzeln und Früchte verschont. 

Wühlmäuse hingegen zählen zu den Schädlingen im Garten, da sie sich zum Ärger aller an den zarten Wurzeln junger Pflanzen sowie Gemüsepflanzen vergehen. Auch die Wühlmaus steht nicht unter Artenschutz und darf von Grundbesitzern mit triftigem Grund gefangen und vernichtet werden. Grundsätzlich handelt es sich zwar um Tiere mit einer ähnlichen Lebensweise, doch unterscheiden sich beide stark in ihrem Aussehen und dem Aufbau der Hügel. Während der Eingang zum Höhlensystem beim Maulwurf direkt unter dem Hügel liegt, befindet er sich bei Wühlmäusen seitlich vom Bau. Darüber hinaus sind die Hügel von Maulwürfen höher und gewölbter. 

Kein Artenschutz für Maulwürfe 
 

In Deutschland steht der Maulwurf grundsätzlich unter Artenschutz. Weder Bekämpfung noch Umsiedelung der Tiere ist gestattet. Eine natürliche Vertreibung ist zwar generell legal, doch werden Zuwiderhandlungen gegen das Artenschutzgesetz mit hohen Bussgeldern bestraft. Anders verhält es sich in der Schweiz. Zwar gilt es, unnötiges Tierleiden zu verhindern, doch ist der Maulwurf nicht geschützt. Eine Bekämpfung mit sämtlichen Mitteln ist hierzulande legal. Landwirte und Grundbesitzer bedienen sich hierbei allerlei verschiedener Mittel. So kommen regelmässig Gifte oder Fallen zum Einsatz, die nicht nur dem Maulwurf schaden. 
 

Maulwürfe auf natürliche Weise vertreiben
 

Die Bekämpfung ist zwar legal, doch schadet man dem harmlosen Tier zu Unrecht. Ökologischer und moralisch vertretbarer ist die Vertreibung der unliebsamen Tiere. Hierbei können Landwirte sich neuartiger Techniken bedienen. Maulwürfe und Wühlmäuse haben zwar ein schwach ausgeprägtes Sehvermögen, doch ein sehr feines Gehör. Vibrationen oder störende Geräusche können Tiere vertreiben, ohne ihnen grossen Schaden zuzufügen. Ein bewährtes Gerät ist beispielsweise der Maulwurfschreck, der Schallwellen in den Untergrund leitet und sowohl Spitz- als auch Wühlmäuse wirksam bekämpft. Alternativ lohnt sich ein Mähroboter, der konsequent seine Runden dreht und die Tiere verschreckt. 

Natürliche Hausmittel gegen Maulwürfe 
 

Um Maulwürfe vertreiben zu können, reichen in einigen Fällen schon einfachste Hausmittel, die sowohl günstig als auch umweltfreundlich sind. Anders als Mähroboter behilft man sich des ausgeprägten Geruchssinns der Tiere. Um einen nachhaltigen Erfolg zu verzeichnen, ist eine längere Anwendung nötig. Die Hausmittel werden dabei in die Gänge des Maulwurfs befördert, sodass sich der Geruch im gesamten Tunnelsystem des Tiers ausbreitet. Ein flächendeckender Einsatz erhöht die Erfolgschancen der Massnahme. Wirksam sind etwa: 

  • Knoblauchzehen
  • Wermut 
  • Meerrettich
  • Buttermilch 
  • Petroleum oder Benzin 
  • Saure Milchprodukte 
  • Alkohol

Schutz des Grüns durch Maulwurfnetz  
 

Ein junger Rasen ist besonders anfällig für Schäden am Wurzelwerk. Um sich dem Problem mit lästigen Maulwurfshügeln ein für alle Mal zu entledigen, lohnt sich die Anschaffung eines Maulwurfnetzes. Die Gitter werden einige Zentimeter unter der Rasenfläche ins Erdreich montiert und halten Maulwürfe davon ab, Erde nach oben zu befördern und einen Hügel zu errichten. Unterhalb kann sich der Maulwurf ungehindert bewegen und weiterhin als Nützling fungieren.