Wer über einen Garten mit einem sauren Boden verfügt, dem bleibt noch eine grosse Anzahl von Pflanzen zur Gestaltung des privaten Grüns übrig. Wem dies nicht ausreicht, der kann den ph-Wert des sauren Boden anheben, sodass eine Vielzahl von Gewächsen prachtvoll gedeiht. Um festzustellen wie stark sauer der Boden tatsächlich ist, ist es unerlässlich den ph-Wert des Bodens zu messen. Dazu werden online und im Gartenfachhandel einfach zu bedienende Geräte angeboten. Diese verfügen teilweise über Extrafunktionen und zeigen auch die Bodenfeuchtigkeit oder die Temperatur des sauren Bodens an.

Einen sauren Boden verbessern


Bei einem pH-Wert von weniger als sieben gleitet ein Boden in das saure Milieu ab. Ab einem ph-Wert von 5,5 und weniger wird über saure Böden gesprochen. Diese Bodenqualität verträgt sich nur in Ausnahmen mit Gemüsepflanzen, den meisten einjährigen Pflanzen sowie Blumen und Rasen hat es gewöhnlich besonders schwer.
Wurde der ph-Wert des Bodens ermittelt, lässt sich abschätzen, wie viel alkalisches Material beigegeben werden muss, um einen ph-Wert-neutralen Boden zu erhalten.  

Kalziumkarbonat
 

Das Hinzufügen von pulverisiertem Kalkstein oder Dolomitkalkstein ist eine der schnellsten Möglichkeiten, den pH-Wert des Bodens zu erhöhen. Diese Kalkarten werden unter der Bezeichnung Gartenkalk oder Dolomitkalkstein vertrieben. Andere Arten von Kalk, wie Kalkhydrat oder Branntkalk sind für Gartenböden viel zu ätzend und für den Gärtner weniger sicher.

Die allgemeine Empfehlung für das Hinzufügen von Kalk liegt bei zwei bis fünf Kilo je 50 Quadratmeter Gartenfläche.Besteht der Untergrund aus Lehm, sind in der Regel drei bis acht Kilogramm erforderlich. Es ist wichtig, etwa 24 und 48 Stunden nach dem Ausbringen des Gartenkalks den ph-Wert des Bodens erneut zu überprüfen. Eventuell muss nachgekalkt werden.  


Knochenmehl
 

Knochenmehl ist eine gute Kalziumquelle und kann dazu beitragen, den pH-Wert Ihres Bodens im Laufe der Zeit zu erhöhen. Saure Böden lassen sich mit Knochenmehl nicht sofort verbessern. Es dauert seine Zeit, bis sich das Knochenmehl mit dem öden verbunden hat. Dafür hält die Wirkung länger an. Diese sind Gründe dafür, dass Knochenmehl vorzugsweise für Böden verwendet wird, die nur leicht sauer sind. Rund sechs Kilo reichen aus, um etwa 50 Quadratmeter um einen ph-Wert anzuheben. 

Kompost
 

Eine andere langfristige Lösung für sauren Boden besteht darin, Kompost von guter Qualität hinzuzufügen. Dies hat zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf den pH-Wert des Bodens, verbessert ihn jedoch im Laufe der Zeit. Kompost versorgt alle Pflanzen mit lebenswichtigen Nährstoffen, sodass diese den Säuregehalt des Bodens unter Kontrolle bringen können. Wichtig ist, dass eine Schicht von mindestens 5 cm Höhe jährlich auf dem Boden verteilt oder mit den praktischen Gartengeräten darin eingebracht wird. 

Holzasche
 

Auch Holzasche kann den pH-Wert des Bodens zu erhöhen. Allerdings muss sichergestellt sein, dass keine behandelten Hölzer oder schwarzen Walnüsse verbrannt werden, denn die Asche davon ist giftig. Holzasche wird vorzugsweise im Herbst ausgebracht, wobei rund 6 Kilogramm je 50 Quadratmeter empfehlenswert sind. Überdies sollte Holzasche untergegraben werden, damit die wichtigen Staubpartikel der Asche nicht weggeweht werden. Eine Möglichkeit dies zu verhindern ist, die Fläche mit feinem Nebel zu bewässern. 

Diese Pflanzen lieben saure Böden
 

Zu den bekanntesten Pflanzen für saure Böden gehören Azaleen und Rhododendren. Insbesondere der Rhododendron kann in saurem Milieu prächtig gedeihen und Haushöhe erreichen, so wie in Planten un Blomen, Hamburgs berühmtem Stadtpark. 

Die rosafarbenen, kelchförmigen Blüten der Magnolien zeigen ihre ganze Pracht erst auf einem solchen Boden. Dann sind auch die jungen Blätter besonders intensiv violett gefärbt. Als Blume für den Spätsommer und Herbst bietet sich die Calluna Vulgaris an, auch als Sommerheide bekannt. Kamelien gedeihen in sauren Böden und produzieren vom späten Winter bis zum Frühling eine Fülle bunter Blüten. Für Liebhaber frischer Früchte sind Heidelbeeren (Vaccinium Myrtillus) eine Empfehlung. Die leckeren kleinen Beeren werden aber nur dann reif und zuckersüss, wenn der ph-Wert des Bodens tatsächlich bestätigt, dass saure Böden zur Verfügung stehen.