Ein gepflegter Rasen dient als Herzstück eines jeden Gartens und trägt zu einem ordentlichen Gesamtbild bei. Für viele Gärtner steht die Rasenpflege daher an oberster Stelle. Zwangsläufig fallen durch regelmäßige Kürzungen des Grüns große Mengen an Schnittgut an, die fachgerecht entsorgt werden wollen. Findige Gärtner entsorgen den wertvollen Rasenschnitt aber nicht einfach in der Biotonne, sondern nutzen ihn zu ihrem Vorteil.

Kompostieren von Schnittgut 
 

Wer im Besitz eines Komposthaufens ist, spart sich die aufwändige Entsorgung des anfallenden Rasenschnitts. Das Material eignet sich dank der enthaltenen Nährstoffe hervorragend als Biomasse zur Kompostierung. Allerdings gibt es hier einige Grundlagen zu beachten, damit eine optimale Zersetzung gewährleistet ist. Grundsätzlich ist das Schnittgut nach dem Mähen noch recht feucht, was die Entstehung von Fäulnis und unangenehmen Gerüchen begünstigt. Es ist sinnvoll, das Schnittgut vor der Kompostierung großflächig auf dem Rasen zu verteilen, um den Wassergehalt zu verringern. Nach der Trocknung lohnt sich das Vermengen mit groben Holzresten und Laub, was für eine ausreichende Belüftung während der Zersetzung sorgt. Als Endprodukt entsteht ein qualitativ hochwertiger Humus, der sich hervorragend zur Düngung des Rasens nutzen lässt. 

Entsorgung in der Biotonne 
 

Denkbar einfach ist die Entsorgung von Rasenschnitt in der Biotonne. Doch Besitzer größerer Grünflächen gelangen schnell an ein Limit des Machbaren. Schon eine Rasenfläche in der Größenordnung einer Are (100m²) sorgt für wöchentliche Überreste zwischen 20 und 40 Litern. Schon nach zwei Wochen ist die Kapazität einer haushaltsüblichen Biotonne ausgereizt. Zwar ließe sich mit einer größeren Tonne Abhilfe schaffen, doch geht dies mit erhöhten Kosten einher. Wer meint, seinen Rasenschnitt aus Kostengründen in der freien Natur entsorgen zu können, hat sich geirrt. Sowohl die Entsorgung in der freien Natur als auch das Verbrennen von Gras auf dem eigenen Grundstück ist verboten. Als Alternative bietet sich natürlich die Fahrt zum Wertstoffhof an, der sämtliche Bioabfälle in der Regel für ein kleines Entgelt abnimmt. 

Nutzung als Mulch für Beete
 

Zwar lässt sich nicht das gesamte Schnittgut auf diese Weise verbrauchen, doch zumindest ein Teil eignet sich hervorragend zum Mulchen von Beeten, Bäumen und Sträuchern. Mulch schützt Böden und Pflanzen vor Austrocknung und Verschlämmung. Dank zahlreicher kleiner Mikroorganismen zersetzt sich der Rasenschnitt schon in kürzester Zeit und gibt seine Nährstoffe an den Boden ab. Auf diese Weise fördert er das Bodenleben und verbessert die Bodenqualität nachhaltig. Weniger geeignet zum Mulchen sind jene Gräser, die gerade blühen oder bereits Samen tragen. 

Mulch für den Rasen 
 

Auch das eigene Grün freut sich über regelmäßiges Mulchen. Gerade Monokulturen wie der Rasen sind anfällig für diverse Krankheiten. Der Boden gehört für ein gesundes und kräftiges Wachstum regelmäßig nachgedüngt. Das Mulchen mit Rasenschnitt kann eine künstliche Düngung zwar nicht ersetzen, doch lässt sich damit die Bodenqualität durch das Fördern eines aktiven Bodenlebens verbessern. Damit das Schnittgut dem Rasen nicht schadet, sollte das Mulchen nur bei trockenem Wetter erfolgen. Ist der Schnitt zu feucht oder gar nass, gelangt nicht mehr ausreichend Sauerstoff an den Rasen. Auch fördert dies die Entstehung von Moos. 

Verschiedene Rasenmäher zum Mulchen im Überblick 
 

Praktisch ist ein sogenannter Mulchmäher, der den Rasen mäht und gleichzeitig mit Mulch versorgt. Er besitzt ein zweites Mähwerk, das die abgetrennten Halmspitzen nicht nur auffängt, sondern weiter zerkleinert und auf dem Rasen verteilt. Dank des Motorbetriebs zehrt das Mähen nicht an der Kraft. Er eignet sich vorwiegend für mittelgroße Grasflächen. Nachteilig sind die erhöhten Anschaffungskosten und ein größerer Wartungsaufwand. Geräte dieser Art gestatten die Auswahl zwischen herkömmlichem Mähen und einer Mulch-Funktion. 

Kleinere Rasenflächen lassen sich problemlos mit einem Spindelmäher bearbeiten. Sie sind handbetrieben und sorgen für einen sehr präzisen Rückschnitt. Sie erfordern zum Betrieb zwar etwas Muskelkraft, sind aber in der Anschaffung recht kostengünstig und wartungsarm.