Mischkultur bedeutet nicht, dass man Kraut und Rüben wahllos durcheinander anpflanzt. Vielmehr stärken sich ausgewählte Gemüse- und Kräuterpflanzen gegenseitig und Schädlinge haben viel weniger Gelegenheit zum Angreifen. Der Geruch einer Pflanze lockt Nützlinge und Schädlinge zugleich an. 

Wer seine Gartenpflanzen geschickt auswählt und zueinander setzt, unterbricht die Duftfolge und Schadinsekten lassen sich fernhalten. Was oberirdisch durch den speziellen Duft erfolgt, passiert genauso im Erdreich. Die richtigen Pflanzennachbarn fördern sich gegenseitig im Wachstum, ohne dass es großer Mengen an Dünger bedarf. 

Ein "Fruchtfolge Garten" hält die Erde frisch

In der Landwirtschaft galt noch vor Jahrzehnten die Dreifelderwirtschaft. Das hieß, dass ein Feld im 3. Jahr brach liegen durfte, um sich zu erholen. Ähnlich verläuft die Anpflanzung im Garten.

Zunächst dürfen die sogenannten Starkzehrer auf das Gartenbeet. Starkzehrer sind Gemüsepflanzen, die reichlich Dünger und Wasser benötigen, um die erwartete Ernte zu erbringen: Tomaten, Paprika, alle Kohlpflanzen, Sellerie, Kartoffeln, Gurken, Zucchini, Porree, Rhabarber und Melonen. Neben Kompost und Gründüngung benötigen diese Gartenpflanzen während der Saison zusätzlinge Nährstoffe in Form von Langzeitdünger sowie regelmäßig verabreichten Flüssigdünger. 

Im 2. Jahr kommen auf dieses Beet die Mittelzehrer, das sind Gartenpflanzen mit einem geringeren Nährstoffbedarf: Salate, Fenchel, Kohlrabi, Knoblauch, Mangold, Möhren, Rettich, Rote Bete, Spinat, Schwarzwurzeln, Stangenbohnen, Mais, Zwiebeln und Pastinaken. Diese Gartenpflanzen begnügen sich mit Kompost und Gründüngung und mit dem Rest der Nährstoffe aus der Erde der Starkzehrer vom Vorjahr. 

Im 3. Jahr wird dasselbe Gartenbeet mit Schwachzehrern bepflanzt die einen geringeren Nährstoffebedarf haben: Die meisten Kräuter sowie Erbsen, Buschbohnen, Erdbeeren und Kresse, Feldsalat, Radieschen, Linsen und Puffbohnen. Diesen Pflanzen reicht das im Gartenboden vorhandene Nährstoffangebot. 

So funktionieren nicht nur Gartenbeete, sondern auch Hochbeete, die im 1. Jahr ihrer Bepflanzung die meisten Nährstoffe abgeben. 

Gute Nachbarn - schlechte Nachbarn 

Unter Pflanzen gibt es Sympathien und Antipathien. Wer dies im Garten beachtet, wird ein weitaus besseres Pflanzenwachstum beobachten. Gute Nachbarn sind Möhren und Zwiebeln, Tomaten, Kohlarten, Sellerie und Zucchini. Gartenpflanzen die sich nicht positiv beeinflussen sind Kombinationen von Erbsen, Kartoffeln, Aubergine, Lauch, Bohnen und Rettich. Um geeignete Pflanzengemeinschaften zu bilden, informieren Sie sich anhand der Tabelle

Die Kombination "Mischkultur Fruchtfolge" ist unschlagbar

Eine wohldurchdachte Kombination von Mischkultur und Fruchtfolge garantiert gesundes Pflanzenwachstum und einen guten Ertrag. Dies hat mit der Nachbarschaft der Pflanzen zu tun, die sich mögen und die sich zugleich gegenseitig schützen. Zwiebeln beispielsweise stehen gerne neben Möhren. Sie schützen sich gegenseitig und sind sich in ihrem Nährstoff- und Wasserbedarf ähnlich. Während der Duft der Zwiebeln die Möhrenfliege vertreibt, mögen Schädlinge, die Zwiebeln befallen, nicht den Duft der Möhren.

Dasselbe funktioniert mit Zwiebeln und Salat, Erdbeeren und Knoblauch. Wichtig ist erstens, dass Sie passende Pflanzengemeinschaften erfolgreich auswählen. Zweitens setzen Sie ausschließlich Gewächse mit den gleichen Nährstoff- und Wasseransprüchen zueinander. Salat beispielsweise würde auf einem stark gedüngten Gartenbeet zuviel Nitrat aufnehmen. Dasselbe gilt für Spinat und Rote Bete.

Wenn Ihr Garten und Ihre Familie klein sind und es sich nicht lohnt, ganze Gartenbeete allein mit einem Gemüse zu bepflanzen, bietet sich die kleine Kulturfolge auf dem Beet an. Diese Möglichkeit des erfolgreichen Gärtnerns besteht darin, vom Gemüse eine Vorkultur, später eine Hauptkultur und hinterher Nachkulturen anzulegen. Ein Beispiel mag dies verdeutlichen:

Früh im Jahr säen Sie Spinat sowie eine frühe Salatsorte aus. Im Frühsommer kommen, nachdem Sie die Vorkultur geerntet haben, auf dieses Gartenbeet Sommerkohl, Tomaten, Paprika und anderes Gemüse. Nach der Ernte, gegen Ende August, wird Feldsalat und Winterschnittsalat eingesät. Hier spielen die "Sympathie" der Pflanzen zueinander sowie der Nährstoff- und Wasserbedarf erneut eine Rolle. 

Mit diesen Anbaumethoden ernten Sie monatelang eine gesunde Gemüsevielfalt.