Laubbläser können nicht nur Laub, sondern auch Kleintiere und Insekten aufsaugen. Der starke Lärm der Geräte kann Tiere ängstigen und verschrecken. Sanfter und tierfreundlicher wird Laub mit einer Harke oder einem Rechen entfernt. In den Wintermonaten darf das Laub sogar liegen bleiben. Es schützt viele bodennahe Gewächse vor Frost und bietet Insekten und Kleintieren einen Kälteschutz.
Konzept Wilder Garten
Im wilden Garten sollten die gepflegten Rasenflächen durch eine üppige Schmetterlingsweide und eine blühende Bienenweide ersetzt werden. Für die Aussaat der bunten Blumen eignet sich eine fertige Mischung mit Wildblumensaat, die eine grosse Vielfalt an Farben und Arten beinhaltet.
Pflanzen für den wilden Garten
Insekten und Bienen freuen sich über heimische Nahrungsquellen wie Disteln, Wildkräuter und Brennnesseln. Sie werden, ebenso wie Schmetterlinge, von typischen Kräuterpflanzen angezogen. Zu den bevorzugten Nahrungsquellen gehören Melisse, Minze, Schnittlauch, Salbei und Oregano. Blühpflanzen wie der duftende Lavendel, Königskerze, Vergissmeinnicht, Frauenmantel und Kapuzinerkresse lassen sich ganz unkompliziert mit einer fertigen Mischung Wildblumensaat in den Garten bringen.
Neues Gartenkonzept oder schrittweise Umgestaltung
Für einen neu anzulegenden wilden Garten kann ein komplettes Konzept geplant und realisiert werden. In einem bereits bestehenden Garten lässt sich das naturnahe Gärtnern nach und nach in Teilschritten umsetzen. Für eine gewisse Ordnung im Chaos des wilden Gartens sorgen Sichtachsen, besondere Blickfänge an bestimmten Punkten und eine durchdachte Gestaltung der einzelnen Beete.
Mit winterharten Gewächsen, die nicht nach jeder Saison ausgetauscht werden müssen, ist eine nachhaltige und pflegeleichte Bepflanzung möglich. Stark wuchernde Pflanzen haben ihren idealen Platz in den Randlagen des Gartens. Hier können sie frei wachsen, aber auch gut kontrolliert und zurückgeschnitten werden, ehe sie anderen Gartenpflanzen den Lebensraum nehmen.
Naturnahes Gärtnern
Chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger gehören nicht in den wilden Garten. Wo Schädlinge die Nutzpflanzen befallen, kommen natürliche Schutzmittel zum Einsatz. Mit einer selbst angesetzten Jauche aus Brennnesseln können die Schädlinge vertrieben werden. Wer seinen eigenen Komposthaufen anlegt, verfügt auch gleich über einen chemiefreien und naturbelassenen Dünger.
Baumschnitt, der sich nicht mit dem Kompost zersetzt, wird im äusseren Bereich des Gartens aufgehäuft. Solche Haufen aus Ästen und Zweigen bieten Kleintieren wie dem Igel einen idealen Unterschlupf. Besonders im Herbst darf der Haufen nicht abgebaut und versetzt werden, da die Tiere sich um diese Zeit dauerhaft dort niederlassen.
Sträucher, die Samen und Obst tragen, bleiben über die Wintermonate mit ihren noch nicht abgeernteten Früchten stehen. Hier finden Vögel auch in der frostigen Jahreszeit Nahrung. Ein Rückschnitt der Sträucher kann ohne weiteres im Frühling erfolgen, wenn die Vögel wieder leichter anderes Futter finden.
Naturschutz im wilden Garten
Versiegelte Flächen sollten in einem naturnahen Garten die Ausnahme sein. Wo Sicherheitsaspekte einen festen und brandsicheren Untergrund erfordern, etwa beim Aufstellen eines Grills, lässt sich eine Bodenversiegelung nicht vermeiden. In allen anderen Gartenbereichen sollte aber das Regenwasser ungehindert im Boden versickern können.
Regenwasser wird in einer Regentonne gesammelt. Die Tonne sollte über eine Abdeckung verfügen, damit kletternde Kleintiere nicht hineinfallen und ertrinken. Der Tonnendeckel schützt zudem vor dem raschen Verdunsten des Wassers. Für durstige Vögel und Kleintiere werden im Garten Vogeltränken oder kleine Schälchen mit Wasser aufgestellt.
Der naturnahe und wilde Garten bietet mit einer Bienenweide und der Schmetterlingsweide wichtige Lebensräume. Er schützt damit Umwelt und Artenvielfalt. Die natürliche Bepflanzung lässt sich im gesamten Garten oder in einzelnen Bereichen mit vorgemischter Wildblumensaat gestalten.