Um die Rasenflächen in Ihrem Garten gesund zu erhalten, sollten Sie diese regelmäßig vertikutieren. Denn dadurch wird nicht nur der Boden von unerwünschtem Bewuchs befreit, sondern auch durchlüftet. So gelangt Sauerstoff an die Wurzeln, wodurch das Wachstum gefördert wird. Die Auflockerung des Bodens bewirkt jedoch auch, dass sich Staunässe nicht mehr bilden kann. Fäulnis kann so dem Rasen nicht mehr schaden. Der Bewuchs erfolgt gleichmäßig und dicht. 

Was ist ein Vertikutierer und wie funktioniert er?
 

Bei einem Vertikutierer handelt es sich um ein Gartengerät, welches ähnlich einem Rasenmäher verwendet wird. Mit seiner Hilfe werden besonders schwere und komprimierte Böden aufgelockert. Zusätzlich werden unerwünschte Moose und Flechten entfernt. Luft und Nährstoffe können so wieder besser an den Rasen gelangen. 

Der Vertikutierer besteht aus einem Gehäuse, inklusive einer sich drehenden Achse, an der sogenannte "Messer" befestigt sind. Wie auch der Rasenmäher wird das Gerät nun über die Grünfläche geschoben. Die Messer schneiden dabei in das Erdreich ein. Da sie leicht gebogen sind, dringen sie nicht nur in den Boden ein, sondern lockern ihn auch gleichzeitig auf. Die Schäden, die dadurch zwangsläufig an den Wurzeln der Rasenpflanzen entstehen, heilen von selbst ab und führen sogar dazu, dass sich stärkere Wurzeln nachbilden. Das kräftigt den Rasen. 

Da die störenden Unkräuter und Moose meist nicht so lange Wurzeln besitzen wie Gräser, werden sie in der Regel durch das Vertikutieren herausgezogen. Ausnahmen bilden Pflanzen mit Pfeilwurzeln wie der Löwenzahn, die separat entfernt werden müssen. Abschließend werden die Pflanzenabfälle nur noch zusammengekehrt und entfernt werden. 
 

Die unterschiedlichen Arten von Vertikutierern und ihre Vor- beziehungsweise Nachteile
 

Vertikutierer wurden in verschiedenen Ausführungen auf den Markt gebracht. Man unterscheidet die einzelnen Modelle in handbetrieben und elektrische Geräte, die sich wiederum in der Art ihres Antriebs voneinander abheben. 

Vertikutierer ohne einen Motor sind preiswert und besitzen ein geringes Gewicht. Sie eignen sich jedoch eher für kleinere Grünflächen und/oder verwinkelte Stellen, für die ein für die ein schwerer Motor-Vertikutierer zu unhandlich ist. Es wird kein zusätzlicher Treibstoff beziehungsweise Strom benötigt, wodurch diese Modelle sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel schonen. Gelegentliches abspritzen genügt, eine Wartung im üblichen Sinne ist nicht erforderlich. 

Vertikutierer mit einem Motor erleichtern die Arbeit, besonders auf weitläufigen Flächen. Es entstehen jedoch Folgekosten durch den Treibstoff beziehungsweise den Strom. Zur regelmäßigen Wartung gehört auch ein Ölwechsel. Markenprodukte besitzen eine solide Qualität und gute Leistung, bei einer langen Lebensdauer. Einzelne Geräte können jedoch wegen des Motors eine etwas höhere Geräuschentwicklung aufweisen. In diesem Falle sollten Sie auf die Ruhezeiten in der Mittagszeit sowie dem Wochenende achten, um die Nachbarschaft nicht zu verärgern.

Um zu wissen, welcher Vertikutierer sich für den eigenen Garten eignet, ist ein Vergleichen der jeweiligen Modelle sinnvoll. Dies kann durch einen online Vergleich oder Ratgebertest erfolgen. Auch Kundenrezensionen können bei der Kaufentscheidung behilflich sein. 

Wann sollten Sie Ihren Rasen vertikutieren?

 

Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollten Sie zur richtigen Zeit Ihren Rasen vertikutieren. Es versteht sich von selbst, dass nur Grünpflanzen behandelt werden sollten, in denen die Graspflanzen ausgewachsen sind und über eine genügend kräftige Wurzelbildung verfügen. Das bedeutet, dass ein Rasen frühestens nach 3-4 Jahren vertikutiert werden sollte. Aber auch die Jahreszeit kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. 

Als Zeitpunkt bieten sich natürlich der Frühling und Sommer an, denn dann kann sich der Rasen schnell wieder erholen. Frost in der Nacht ist ungünstig, da dieser in das gelockerte Erdreich eindringt und die empfindlichen Wurzeln schädigt. Aber auch das Vertikutieren an heißen Sommertagen sind nicht zu empfehlen, da zu dieser Zeit die Regeneration der Wurzeln nur langsam stattfinden kann. 

Vor dem Vertikutieren steht in der Regel das Rasenmähen. Denn nur dann können die Messer gleichmäßig tief in das Erdreich eindringen. 
Das Vertikutieren selbst sollte doppelt erfolgen, erst einmal gleichmäßig in eine Richtung und anschließend im Winkel von 90° versetzt ein zweites Mal. 

Nach dem Vertikutieren sollten Sie einen Vertikutier-Mix aufbringen. Dieser besteht aus einer Rasensamen sowie einem Langzeitdünger, einem Bodenaktivator und meist auch einer Magnesium-Kalk-Mischung. Dadurch wird die Grünfläche nicht nur gelockert und von unerwünschtem Bewuchs befreit, sondern gleichzeitig auch in seiner Qualität aufgewertet. Für einen schönen und dichten Rasen.