Regelmässiges Rasenmähen ist für einen schönen, gepflegten Garten unabdingbar. Hierbei fällt einiges an Schnittgut an, welches zum Wegwerfen definitiv zu schade ist. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Rasenschnitt im eigenen Garten sinnvoll verwerten können.

Schnittgut kompostieren
 

Sie können den Rasenschnitt ohne grossen Aufwand kompostieren. Damit das Schnittgut nicht fault und sich zersetzt, gibt es einiges zu beachten. 

So ist es empfehlenswert, den Rasenschnitt vor dem Kompostieren zunächst auszubreiten und antrocknen zu lassen. Vermengen Sie den Rasen anschliessend mit gröberen Materialien wie Laub oder Holzhäckseln, um eine ausreichende Belüftung während des Zersetzungsprozesses zu gewährleisten. Am Ende dieses Prozesses steht Ihnen nährstoffreicher Humus zur Verfügung, den Sie im nächsten Jahr als Dünger nutzen können.

Schnittgut als Mulch nutzen
 

Zum Mulchen der Beete ist Rasenschnitt ideal. Verteilen Sie ihn in dünnen Lagen unter Bäumen, Sträuchern und im Gemüsebeet und schützen Sie Ihren Boden vor schnellem Austrocknen bzw. Verschlämmen. Der Rasenschnitt zersetzt sich, fördert das Bodenleben und verbessert die Bodenqualität. Das Schnittgut sollte frei von samentragenden Gräsern sein, um regen Unkrautwuchs zu vermeiden. 

Auch der Rasen selbst kann vom Mulchen profitieren. Das fein gehäckselte Gras verbleibt auf dem Rasen und die enthaltenen Nährstoffe fungieren als Dünger. Der Boden wird vor dem Austrocknen geschützt und die Bodenqualität verbessert - und das quasi zum Nulltarif. 

Tipps zum Rasen mulchen:
 

  • Nicht bei Regen mähen, da der Rasenschnitt verklumpen könnte.
  • Nur die Halmspitzen kappen, sonst fällt zu viel Schnittgut auf einmal an.
  • Mulch sehr kleinhäckseln, sodass er in die Grasnarbe rieseln und sich dort zersetzen kann.
  • Je nach Wetterlage, Schnitthöhe und Rasensorte ist wöchentliches Mähen empfehlenswert.

Rasenmäher zum Mulchen
 

Zum Mulchen kommen unterschiedliche Rasenmäher in Betracht. Handbetriebene Spindelmäher sind für kleinere Rasenflächen geeignet. Sie sorgen für ein gleichmässiges Schnittbild. Die gegenläufigen Messer fungieren als eine Art Schere, erfassen die Halme und schneiden sie präzise ab. Die Geräte sind günstig, wartungsarm und lassen sich platzsparend aufbewahren. Allerdings ist der Handbetrieb kräftezehrend, sodass die Anwendung auf kleinere Flächen beschränkt bleibt.

Ein Mulchmäher ist motorbetrieben und für mittelgrosse Flächen geeignet. Im Gerät ist ein zweites Mähwerk verbaut. Die abgeschnittenen Halme werden verwirbelt und stark zerkleinert, bevor das Schnittgut in die Grasnarbe zurückrieselt. Anschaffungskosten, Wartungsaufwand, und Platzbedarf sind höher als beim Spindelmäher. Allerdings bieten viele Modelle eine 3in1-Funktion, welche per Hebel eine Umstellung zwischen Mähen und Mulchen gestattet.

Viele Rasenmäher lassen sich - je nach Modell- nachträglich mit einem Mulchkit ausstatten. Auch für Rasentraktoren und Aufsitzmäher sind Mulchkits erhältlich. Die Geräte sind leistungsstark und auch auf grossen Flächen bequem zu bedienen.

Mähroboter sind in unterschiedlichen Modellen erhältlich und für kleine und grosse Rasenflächen geeignet. Sie haben höhere Anschaffungskosten, nehmen aber ein Maximum an Arbeit ab. Die Messer arbeiten präzise und liefern ein gleichmässiges Schnittbild. Mähroboter arbeiten leise, haben eine geringe Wartungsintensität und niedrige Betriebskosten. Viele Geräte sind mit praktischen Zusatzfeatures wie GPS-Tracking oder Steuerung per App ausgestattet.

Welche Vorteile hat das Mulchen?

  • schnelle Bodenaustrocknung wird verhindert
  • der Boden wird mit Nährstoffen versorgt
  • fördert kräftiges und gesundes Rasenwachstum
  • Kosten- und Zeitersparnis durch seltenere Düngeintervalle

Schnittgut in die Biotonne 
 

Rasenschnitt in der Biotonne zu entsorgen erscheint simple - ganz unproblematisch ist es aber nicht. Fallen grössere Mengen an, stösst die Biotonne schnell an ihre Grenzen. Zudem besteht die Gefahr, dass der Rasenschnitt in der Tonne anfängt zu gären.

Schnittgut verbrennen oder in der Natur entsorgen 
 

In manchen Gemeinden ist es unter bestimmten Bedingungen erlaubt, geringe Mengen von getrockneten Grünabfällen zu verbrennen. Anlaufstelle hierzu ist die politische Gemeinde. Wer widerrechtlich handelt, macht sich strafbar. Der Umwelt zuliebe sollten Sie generell darauf verzichten, Grünabfälle zu verbrennen. 
Rasenschnitt in der freien Natur zu entsorgen ist ebenfalls illegal und strafbar. Kommen keine der oben genannten Verwertungsmöglichkeiten in Betracht, können Sie das Schnittgut zu einer Kompostieranlage bringen.