Stauden gehören zu den liebsten Pflanzen von Hobbygärtnern. Sie zeigen jedes Jahr zuverlässig ihre Pracht und bedürfen häufig nur wenig Pflege. Manche Exemplare wachsen schneller und nehmen mehr Fläche in Anspruch. Damit im Beet wieder etwas Platz frei wird, können Sie die Stauden teilen. Sie benötigen nur ein paar Gartengeräte, um einen Strauch fachgerecht zu trennen. Kahle Stellen lassen sich so verjüngen und die Staude erhält ihre Blühkraft zurück. Auf diese Weise kann das Gewächs auch vermehrt werden. Die Teilstücke der Pflanze lassen sich mit Wurzelballen an einem neuen Ort einsetzen, wo sie sich entfalten dürfen.

So teilen Sie die Stauden fachgerecht
 

Ein Spaten sind die perfekten Gartengeräte, um Stauden professionell teilen zu können. Mit den Werkzeugen kann der Wurzelballen gelöst werden, das Teilen erfolgt anschliessend mit einem scharfkantigen Spaten. Wurzeln lassen sich mit einem Messer durchtrennen. Bei besonders kompaktem Wurzelwerk kann eine Säge Abhilfe schaffen. Mit zwei Grabegabeln können Stauden ebenfalls geteilt werden. Rammen Sie dazu einfach die beiden Gartengeräte in die gewünschte Trennungslinie und drücken Sie den Wurzelstock mit den Gabeln auseinander.

Verletzte Pflanzenteile sollten nach dem Teilen entfernt werden, damit das Gehölz keine unnötige Energie verschwendet. Alle unsauberen Trennungsstellen sind am besten mit einem Messer nachzubearbeiten. Wer die abgetrennten Stücke anderorts einpflanzen will, sollte diese nicht zu klein oder gross geraten lassen. Die Grösse einer Faust ist optimal. Kleine Teilstücke wachsen schneller zu kräftigen Pflanzen. Zudem ist darauf zu achten, dass die Ableger mindestens zwei Triebknospen haben.

Stauden, die wie Chrysanthemen und Schwertlilien dicke und fleischige Rhizome besitzen, sollten mit einem Messer geteilt werden. Zum Desinfizieren der Schnittflächen eignet sich ein Pulver aus Holzkohle. Wenn Sie diese Stauden vervielfältigen wollen, sollten die Teilstücke über ein paar gesunde Blätter und Nährwurzeln verfügen.

Wann sollte man Stauden teilen?
 

Im Sommer oder im Herbst blühende Stauden sollten Sie im Frühjahr teilen. In dieser Phase des Jahres haben die Pflanzen schon wichtige Nährstoffe für die kommende Wachstumsperiode gespeichert. Handelt es sich bei dem Gewächs um einen Frühjahrsblüher oder eine im Frühsommer blühende Staude, ist das Teilen direkt nach der Blütezeit vorzunehmen. Der Storchschnabel, die Grasnelke und die Bart-Iris fallen in diese Kategorie. Der Johannistag im Juni gilt hier als Stichtag. Manche Stauden können an verschiedenen Zeitpunkten im Jahr zerstückelt werden. So überstehen Taglilien eine Teilung nach der Blüte sowie im Frühjahr und im Herbst ohne Probleme.
Ein nicht zu warmer Tag, an dem der Himmel bewölkt ist, ist geeignet, um Stauden zu teilen. Starke Sonneneinstrahlung kann die geteilten Stauden zusätzlich belasten und Wurzeln trocknen nach dem Ausgraben schneller aus.
 

Empfohlene Häufigkeit nach Staudenart
 

Das regelmässige Teilen der Staude hält das Gewächs jung und vital. Die Lebensdauer und das Wuchsverhalten bestimmen die Häufigkeit der Teilungsarbeiten. Staudenarten mit einer relativ kurzen Lebensspanne sind alle zwei oder drei Jahre zu trennen. Hornveilchen, Federnelken und Mädchenaugen gehören dazu. Bei Lupinen, Purpurglöckchen und Astern ist nach vier Jahren das Teilen der Stauden sinnvoll. Andere Arten zeigen erst mit zunehmendem Alter ihre ganze Pracht und sollten deshalb möglichst selten geteilt werden. Die Akelei und Pfingstrose, der Rittersporn, das Tränende Herz und die Trollblume sind lieber sich selbst zu überlassen. Das regelmässige Teilen bekommt diesen Stauden gar nicht gut.

Behandlung nach dem Teilen
 

Wenn Sie die Stauden teilen, sollten Sie alle Teilstücke schnell in die Erde bringen. Die Nährwurzeln sind empfindlich und trocknen an der Luft aus. Nachdem der Wurzelballen wieder optimal mit dem Erdreich verbunden ist, gilt es die Pflanze ordentlich zu wässern. Die Stauden wachsen dadurch besser an. Vertrocknete Pflanzenteile müssen im Herbst nicht unbedingt entfernt werden, da sie sich als Schutz für den Winter eignen können. Kranke Stellen sind immer und unmittelbar zu entfernen. Gartengeräte wie Scheren helfen dabei.