Der Garten ist für viele ein Rückzugsort, um dem stressigen Alltag zu entfliehen und die Seele baumeln zu lassen. Um dies zu gewährleisten, ist ein entsprechender Sichtschutz unabdingbar. Hier erfahren Sie, welche natürlichen Alternativen es zu Zäunen und Steinen gibt und welche Regeln Sie zum Thema Sichtschutz beachten müssen.

Sichtschutz - was ist erlaubt?
 

Welcher Sichtschutz zum Nachbarn hin erlaubt ist, ist von Kanton zu Kanton verschieden. Maximalhöhe und Grenzabstände sind meist im Einführungsgesetz zum Zivilgesetzbuch geregelt. Hierbei wird zwischen toten und lebendigen Einfriedungen unterschieden. 

Sie sollten Ihren Nachbarn in jedem Fall vor den Baumassnahmen informieren. Fungiert der Sichtschutz gleichzeitig als Begrenzung zum Nachbargrundstück, ist die Zustimmung des Nachbarn ohnehin erforderlich. Zudem dürfen Sie nur Pflanzen wählen, die in das Gesamtbild des Wohngebietes passen (ortsübliche Einfriedung).

Sollten Sie sich für eine Hecke als Sichtschutz entscheiden, erlegen Sie sich gleichzeitig die Pflicht zu einem regelmässigen Heckenschnitt - auch auf der Seite Ihres Nachbarn - auf.

Natürlicher Sichtschutz - Pflegeaufwand
 

Die Höhe des Pflegebedarfs ist von der Pflanzenart abhängig. Viele Gehölze wachsen unterschiedlich schnell und müssen dementsprechend zurückgeschnitten werden. 

Wuchsfreudige Pflanzen haben einen höheren Nährstoffbedarf und müssen häufiger gedüngt werden. Dies ist bei 

  • Weigelie
  • Buche
  • Jasmin 
  • Forsythie

und Kletterpflanzen wie Wilder Wein der Fall.

Efeu hingegen hat einen geringen Pflegeaufwand. Die Pflanze klettert allein an Rankhilfen und Zäunen empor und breitet sich in der Fläche aus. Um die Kletterpflanze in Form zu halten, reicht es aus, sie einmal jährlich mit einer Gartenschere zurechtstutzen.

Sichtschutz - immergrüne Hecken und blühende Hecken
 

Immergrüne Hecken schirmen den Garten auch in den Wintermonaten blickdicht ab. Sie behalten ihre Belaubung das ganze Jahr, sodass anstrengendes Laubsammeln im Herbst entfällt. Häufig verbreitet ist die Kirschlorbeer-Hecke. Auch andere Gewächse wie 

  • Bambus
  • Thuja 
  • Zypressen
  • Eibe  
  • Liguster

oder Ilex kommen in Betracht.

Ist Ihnen das Grün auf Dauer zu langweilig, können Sie mit blühenden Hecken zusätzliche Farbakzente setzen. Hier bieten sich folgende Pflanzenarten an: 

  • Flieder
  • Forsythie
  • Ginster
  • Weigelie
  • Hibiskus
  • Duft-Magnolien "Ferry"
  • Jasmin "Star of Toscane"

Besonders bunt wird der Sichtschutz, wenn Sie verschieden blühende Sträucher im Wechsel setzen. Diese Hecken werden meist weniger akkurat geschnitten und in Form gebracht und benötigten daher mehr Platz in der Breite. 

Zäune und Mauern mit Kletterpflanzen begrünen
 

Bestehende Sichtschutzwände oder Zäune können mit Kletterpflanzen begrünt werden. Prunkwinde, Glockenrebe oder Clematis-Hybriden wie "Perle d'Azur" und "Huldine", bieten sich an.

Gartengeräte für die Heckenpflege
 

Welches Gartengerät am besten für den Heckenschnitt geeignet ist, hängt von Höhe, Länge und Breite der Hecke ab.

Die mechanische Heckenschere ist mit Wellenschliff und geradem Schliff erhältlich und eignet sich für kleine Hecken und kunstvolle Formschnitte. Sie schneidet die Triebe sauber ab. Geringe Wartungsintensität, ein günstiger Anschaffungspreis und leiser Betrieb sind weitere Vorteile. Allerdings erfordert das Gerät einiges an Kraftaufwand. 

Die Elektro-Heckenschere ist in unterschiedlichen Längen erhältlich und für kleine und mittelgrosse Hecken geeignet. Sie ist leistungsstark, wartungsarm im Betrieb, günstig in der Anschaffung und durch ihr geringes Gewicht angenehm zu bedienen. Ein Nachteil liegt in der Flexibilität, da die Elektro-Heckenschere kabelgebunden ist.

Hier schafft die Akku-Heckenschere Abhilfe. Sie ist etwas leistungsschwächer, bietet aber die Flexibilität eines Benzinmodells und gleichzeitig die Vorteile einer Elektro-Heckenschere. Sie ist leicht, wartungsarm im Betrieb und vergleichsweise umweltfreundlich, hat aber etwas höhere Anschaffungskosten. 

Benzin-Heckenscheren sind sehr leistungsstark und schneiden auch dickere Äste mühelos. Diese Kraft geht allerdings zulasten der Umwelt. Die Geräte sind schwer, wartungsintensiv und laut im Betrieb. Aufgrund höherer Anschaffungskosten und mühevoller Bedienung kommen sie überwiegend im professionellen Gartenbau zum Einsatz.
 

Welche Alternativen gibt es zu Pflanzen als natürlichen Sichtschutz?
 

Auch andere Naturmaterialien lassen sich als Sichtschutz nutzen. Rohstoffe wie Schilf, Haselnusszweige oder Äste stellen dekorative Alternativen dar. Derartige Konstruktionen müssen ausreichend befestigt werden, damit Windböen den Sichtschutz nicht beschädigen können.