Sobald die Tage länger werden, wird es Zeit, die Ast- und Strauchscheren hervorzuholen und wieder mehr Zeit auf dem Grundstück zu verbringen. Denn wer sich im Sommer über einen gepflegten Garten freuen möchte, sollte beizeiten mit der Pflege anfangen. Einige der ersten Aufgaben sollte der Rückschnitt von Büschen, Rosen und Co. darstellen.

Warum werden Pflanzen im Frühjahr beschnitten?

In der kalten Jahreszeit ruhen die heimischen Gewächse. Das bedeutet, dass das Wachstum eingeschränkt ist, beziehungsweise ganz unterbrochen wurde. Erst wenn die Sonne wieder höher am Himmel steht und den Boden erwärmt, beginnen die Pflanzen, zu sprießen und neue Triebe zu bilden. Der Pflanzensaft strömt zu dieser Zeit besonders stark durch die Zellen und regt das Wachstum an. Nun ist der optimale Zeitpunkt zum Rückschnitt. Dadurch können die Pflanzen nicht nur in die gewünschte Form und Größe gebracht werden, es hilft auch, dass sich die Kraft des Pflanzensaftes auf die verbleibenden Äste und Zweige konzentriert. Das Ergebnis sind im Sommer Gartenpflanzen mit vielen und großen Blüten und/oder einem dichten Blattwerk. Des Weiteren kann Feuchtigkeit schneller abtrocknen, wodurch das Entstehen von Pilzen und anderen Erkrankungen unterbunden wird.

Der erste Rückschnitt im Jahr

Je nach Witterung kann der erste Schnitt bereits im April oder Anfang Mai erfolgen. Spätestens, wenn keine Gefahr von Nachtfrost mehr besteht und die neuen Triebe rund 2 cm lang sind. Hecken werden so dichter und kräftiger in ihrem künftigen Wachstum. Geschnitten werden sollte nur in den Morgen- beziehungsweise Abendstunden. Denn der austretende Pflanzensaft verbrennt bei praller Sonne die Stängel und Blätter der Pflanze. Unschöne schwarze Flecken können entstehen, die sich nicht mehr entfernen lassen.

Edelrosen bestechen durch ihren langen Stil und der kräftigen Blüte. Entsprechend sollte der Rückschnitt erfolgen. Man lässt nur 3 bis 5 lange kräftige Triebe stehen, mit jeweils ebenfalls 3 bis 5 Knospen. Strauchrosen und Zwergrosen hingegen sollen buschig wachsen und benötigen daher keinen starken Rückschnitt. Hier genügt es, von Zeit zu Zeit die abgestorbenen Blütenstände zu entfernen.

Das perfekte Werkzeug für den effektiven Rückschnitt

Das Beschneiden von Gartengewächsen stellt immer eine Verletzung der Pflanze dar. Umso wichtiger ist es, das optimale Werkzeug dafür zu verwenden. Es erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern hilft auch, die Verletzungen so gering wie möglich zu halten. Rostige oder verschmutzte Gartenscheren sind häufig ein Garant für das Eindringen von Krankheitskeimen in die frische Wunde. Ist die Schere hingegen stumpf, so wird der neue Trieb nicht abgeschnitten, sondern abgequetscht. Dadurch kann der künftige Durchfluss des Pflanzensaftes nicht mehr ungehindert erfolgen. Das spätere Wachstum wird gehemmt. Einen ähnlichen Effekt kann auch die Verwendung von elektrischen Heckenscheren bewirken. Denn mit diesen Gartengeräten erfolgt ein großer und ausgefranster, und kein glatter Schnitt mit einer kleinen Wundfläche.

Wer seinen Gewächsen etwas Gutes tun möchte, sollte daher immer Astscheren oder ein entsprechendes Gartengerät verwenden. Die Pflanzen werden es Ihnen mit einer reichen Blüte und einem kräftigen Wuchs danken.

Schnittzeiten im Laufe des Jahres

Je nach Art des Gewächses kann es notwendig werden, dass auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zur Gartenschere gegriffen werden muss. Besonders bei Rosensorten, die über die gesamte Saison blühen, ist das zeitnahe Entfernen der verwelkten Blüten notwendig. Bei anderen Pflanzen, besonders Hecken und Buchsbäume, genügt der kräftige Rückschnitt im Frühjahr. Auch wenn viele Gartenbesitzer darauf schwören, ein zweites Einstutzen vor der Winterpause vorzunehmen. Dadurch ist der Frühjahrsschnitt dann nicht so beschwerlich, besonders, wenn es sich um stark wuchernde Gewächse handelt. Damit die Pflanzen jedoch nicht zu Schaden kommen, ist es wichtig, diesen letzten Schnitt des Jahres vor dem ersten Frost vorzunehmen.