Rasen ist nicht gleich Rasen
Rasenflächen zählen nach wie vor zu den wichtigsten Gestaltungselementen in unseren Gärten. Das dekorative Grün ist allerdings kein Einheitsgrün. Je nach Nutzungsintensität finden unterschiedliche Rasenarten Verwendung, denen verschiedene Saatgutmischungen zugrunde liegen. Im privaten Bereich dominieren Zier- und Gebrauchsrasen.
Zierrasen
Wünscht sich der Gartenbesitzer ein optisch einwandfreies Grün, greift er am besten zum Zierrasen. Das Anlegen dieser Rasenart ist allerdings nur sinnvoll, wenn der Rasen wenig beansprucht wird. Häufiges Betreten vertragen die feinblättrigen Strauß- und Schwingelgräser nämlich nicht gut.
Mit einem kurzen Schnitt kommen der Rotschwingel oder auch die Zarte Kammschmiele hingegen sehr gut zurecht.
Die feinen Gräser erfordern viel Pflege in Form von regelmäßigem Mähen, Düngen und Vertikutieren. Von anhaltender Trockenheit erholt sich der Zierrasen nur schwer und gegenüber Krankheiten zeigt er sich anfälliger als andere Rasenarten.
Gebrauchsrasen
Während Zierrasen häufig vor dem Haus angelegt wird, findet sich Gebrauchsrasen meistens hinter dem Haus. Er kann ohne Probleme betreten werden, ohne dass die Gräser Schaden nehmen. Für die vergleichsweise hohe Beanspruchung kommen Grassorten wie das Deutsche Weidelgras oder das Wiesenrispengras zum Einsatz. Mit ihnen erhält der Gartenbesitzer eine satte und regenerationsfähige Grünfläche, die im Gegensatz zum Zierrasen einer wesentlich geringeren Pflege bedarf.
Spielrasen
Zu den Gebrauchsrasen gehörend, zeichnet sich der Spielrasen durch seine besonders hohe Robustheit aus und wird auf Flächen, auf denen Kinder regelmäßig spielen und toben, angelegt.
Landschaftsrasen
Landschaftsrasen werden in der Regel im öffentlichen Bereich angelegt. Mit dieser Rasenart lässt sich kein so dichtes Grün wie beim Zier- oder Gebrauchsrasen erreichen. Dafür wachsen die Gräser langsamer, sodass die Mahdintervalle deutlich größer sind und damit der Pflegeaufwand geringer ist.
Schattenrasen
Für schattige Bereiche des Gartens empfiehlt sich Schattenrasen, der eine Unterart des Zier- oder Gebrauchsrasens darstellt. Die entsprechenden Samen benötigen für das Wachstum weniger Licht und zeigen sich darüber hinaus weniger empfindlich gegenüber Krankheiten.
Magerwiesen
Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich naturnahe Gärten, in deren Rasen neben Gräsern auch Kräuter gern gesehen sind.
Hierfür gibt es spezielle Saatgutmischungen, die zur Freude von Bienen und Schmetterlingen auch Wildblumen enthalten. Mit ihnen holt sich der Naturfreund ein Farbenmeer in den Garten, das nur wenig Pflege erfordert. Dabei ist die Wiese nicht nur etwas für das Auge. Eine Vielzahl an Kräutern lässt sich auch in der eigenen Küche verwenden.
Während Zier- und Gebrauchsrasen ein gewisses Maß an Nährstoffen benötigen, gibt sich die Kräuterwiese auch mit nährstoffarmem Boden zufrieden. Allerdings ist die Nutzbarkeit der Magerwiese aufgrund der hohen Vegetation eingeschränkt.