Die Ausrichtung eines Balkons kann man sich vor allem in der Mietwohnung nicht immer aussuchen. So hat nicht jeder das Glück, einen Sonnenbalkon mit Südausrichtung sein eigen zu nennen, auf dem sich die klassischen Balkonblumen wohl fühlen. Die Folge. Vielen Nordbalkonen mangelt es an der Bepflanzung, der Wohlfühlfaktor bleibt aus. Doch das muss nicht sein! Es gibt eine Vielzahl von Pflanzen, die sich gerade im Schatten wohlfühlen - und den Nordbalkon in eine grüne Oase verwandeln.

Die Pflanzenauswahl

Farne, Gräser und die meisten Funkien eignen sich hervorragend, um den Balkon in einen regelrechten Dschungel zu verwandeln. Die schattigen Bedingungen empfinden sie als Segen und gedeihen hier zum Dank besonders gut.

Asparagus ist auch als Zierspargel bekannt. Die Pflanze mit den nadelförmigen Blättern gedeiht vor allem bei leichtem Regen und einer hohen Luftfeuchtigkeit. In Balkonkästen lockert die mehrjährige Pflanze das Gesamtbild auf, wenngleich nur ältere Pflanzen gelegentlich blühen.

Um etwas Farbe auf den Balkon zu bringen, eignen sich zum Beispiel Kugelprimeln, Fleißige Lieschen, Fuchsien oder Begonien. Auch Tränende Herzen und Vergissmeinnicht fühlen sich im Schatten wohler als in der Sonne.

  • Fleißige Lieschen gibt es in vielen Sorten, auch mehrfarbige Varianten sind dabei. Sie begeistern den Gärtner durch eine langanhaltende Blütezeit und sind anspruchslos. 
  • Begonien gibt es ebenfalls in verschiedenen Sorten, die sich durch Blätter- und Blütenfarben unterscheiden. Sie lassen sich hervorragend untereinander kombinieren und erzeugen eine herrliche Blütenpracht, die von April bis September reicht.
  • Die großkelchigen einfarbigen oder gefleckten Blüten der Gauklerblume fühlen sich im Schatten besonders wohl.
  • Fuchsien fallen nicht nur durch ihre besondere Blütenpracht auf, auch sind sie eine der wenigen blühenden Hängepflanzen, die sich für den Nordbalkon eignen. Dafür kann man sich gleich mehrere Jahre lang an den Pflanzen erfreuen, sofern sie in einem kühlen Raum von 7-8 Grad überwintern.
  • Tränende Herzen fühlen sich sowohl in Blumenkübeln als auch im Balkonkasten wohl und bezaubern bei entsprechender Überwinterung in Plusgraden gleich mehrere Jahre mit ihren hängenden rot-weißen Blüten.

Etwas mehr Platz benötigen Hortensien, Lupinen oder Mispeln, die sich besonders in großzügigen Kübeln wohlfühlen und schattige bis halbschattige Standorte bevorzugen. Prachtspieren (Astilben) sind ein echter Geheimtipp und sorgen mit einem Wuchs von bis zu einem Meter Höhe für eine großflächige Blütenpracht im Pflanzkübel.

Der Balkon bietet Platz für Kletterpflanzen? Efeu fühlt sich im Schatten ebenso wohl wie die Pfeifenwinde, einige Clematis-Sorten und Wilder Wein. Vor allem letzterer ist ein echter Hingucker, wenn man abends den Tag auf dem Balkon ausklingen lässt. Efeu hingegen bietet nicht nur einen immergrünen, mehrjährigen Sichtschutz, sondern kann durch entsprechende Spaliere auch horizontal wachsen und so für ein schützendes Gründach sorgen.

 

Die Pflege der Nordbalkon-Pflanzen

Grundsätzlich unterscheidet sich die Pflege von Pflanzen auf dem schattigen Balkon nicht von jenen in der Sonne. Allerdings bedarf es weniger Wasser. Ohne direkte Sonneneinstrahlung verdunstet das Wasser langsamer. Das birgt vor allem in feuchten Perioden die Gefahr der Staunässe, die Wurzeln können faulen. Umgekehrt stören sich die Pflanzen auch nicht daran, wenn man bei einer mehrtägigen Abwesenheit mal auf das Gießen verzichtet.
Es empfiehlt sich, die Pflanzen für einen optimalen Wuchs dabei alle zwei Wochen etwas zu düngen.
Nach einem Jahr sollten Balkonpflanzen umgetopft werden, da sich die Nährstoffe in der Erde auswaschen.

 

Auch ein schattiger Nordbalkon lässt sich zu einer grünen Oase verwandeln. Entscheidend ist die richtige Auswahl der Pflanzen, die auch mit wenig Sonne ihre volle Pracht entfalten.