Kamen Kartoffeln einst aus Übersee nach Europa, sind sie heute aus der Küche kaum noch wegzudenken. Wie Tomaten, Paprika und Auberginen gehören sie zu den Nachtschattengewächsen, die zum festen Bestandteil fast aller Nutzgärten gehören – nicht zuletzt, weil der Anbau von Kartoffeln recht unkompliziert ist.

Aussaat von Kartoffeln

Vermutlich kennt jeder Kartoffeln, die in einer Küchenecke vergessen wurden und anfangen, stark auszutreiben. Genau diese sogenannten Saatkartoffeln sind die Grundlage für das Pflanzen. Haben die Kartoffeln ausreichend Triebe gebildet (das funktioniert auch bei einem gezielten Vorkeimen bei etwa 15 Grad), folgt zwischen Mitte April und Anfang Juni das Pflanzen ins Nutzbeet. Bei Frühkartoffeln erfolgt das Setzen bereits ab Mitte März, wobei sich hier eine Folie als Frostschutz empfiehlt.


Als Böden eignen sich vor allem leichte bis mittelschwere Böden ohne Staunässe. Da die Pflanzen sehr nährstoffliebend sind, gedeihen sie besonders gut, wenn im Herbst zuvor Mist aufgebracht oder vor der Pflanzung Kompost verteilt wurde.

Am besten legt man dazu Dämme mit einer Breite von etwa 60 cm an, in die man die Kartoffeln in eine Tiefe von 8-10 cm mit den Trieben nach oben und einem Abstand von ca. 30-35 cm setzt. Bei mittel- und spätreifen Sorten empfiehlt sich ein noch größerer Abstand von etwa 35-40 cm zwischen den Reihen. Die Dämme haben den Vorteil, dass sie sich besser erwärmen als der ebene Boden, die Knollen mehr Platz haben und sich die Erde besser auflockern lässt.

Steht nach dem Pflanzen noch ein Frost an und sind die Triebe schon sichtbar, häufelt man entweder die Erde über diesen an oder deckt die noch jungen Pflanzen mit Stroh oder Decken ab. Andernfalls schwächt der Frost unter Umständen die Entwicklung der Pflanzen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Krankheiten führt.

Die Pflege von Kartoffeln im Garten

Nachdem die Kartoffeln ausgetrieben haben und wachsen, bedarf es einer regelmäßigen Auflockerung der Erde, damit Regenwasser besser in die Oberfläche eindringen kann. Gleichzeitig gilt es, immer wieder Unkraut zu jäten. Wer hier am Anfang besonders fleißig ist, spart sich im Verlauf des Sommers einiges an Mühe. Neben einer langstieligen Unkrauthacke eignen sich bei Kartoffeln auch Kleingeräte wie jene der multistar-Serie von WOLF-Garten, um den Boden unter dem üppigen Pflanzenwuchs zu bearbeiten.

Und auch die Dämme brauchen Pflege. Damit sie nicht durch Regen weggeschwemmt werden und die Kartoffeln irgendwann frei an der Oberfläche liegen, Licht abbekommen und leicht giftig werden, häufelt man die Dämme immer wieder an. Sind die Stiele etwa 25 cm hoch, kann man den Damm so weit hochziehen, dass noch ca. 10 cm Blattwerk herausschauen. Diesen Arbeitsschritt wiederholt man 1-2 Mal in der Wachstumsperiode, bis der Grat der Hügel ca. 30 cm hoch ist. Besonders einfach geht die Arbeit dabei mit einem speziellen Anhäufel-Aufsatz von der Hand.

Kartoffelkäfer und andere Schädlinge

Der größte Feind der Kartoffelpflanze ist der gelb-schwarz-gestreifte Kartoffelkäfer. Sowohl die ausgewachsenen Tiere als auch die Eier und Raupen können einen Totalverlust der Ernte verursachen. Als wirkungsvolles Bekämpfen hilft nur das konsequente Absammeln der Eier an den Blattunterseiten sowie der Raupen und Käfer. Da pro Jahr bis zu drei Generationen entstehen können, ist dieser Arbeitsgang unter Umständen recht mühsam und zeitintensiv.

Kartoffelschorf zeigt sich vor allem in trockenen und kalkhaltigen Böden und äußert sich in Form von dunklen schorfigen Stellen auf den Kartoffeln. Diese beeinträchtigen insbesondere die Haltbarkeit der Knollen. Um diese Erkrankung zu vermeiden, die Böden nicht kalken und für eine gute Humusversorgung sorgen.

Früher oder später begrenzt zudem die Kraut- und Braunfäule das Wachstum der Blätter, die im Anschluss absterben. In Jahren mit einem hohen Niederschlag tritt dieser Zeitpunkt früher ein. Um zu verhindern, dass der Pilz auf die Knollen übergeht, erntet man dann auch die Knollen etwas eher. Damit sich die Krankheit nicht über mehrere Jahre ausbreitet, pflanzt man Kartoffeln im Folgejahr am besten an einer anderen Stelle im Garten und kehrt erst nach ca. 4-5 Jahren wieder an den Ursprungsplatz zurück. Als Mischkulturen eignen sich Karotten, Dicke Bohnen und Pastinaken, als Nachkultur Senf und Ölrettich als Gründünger.

Ernte und Aufbewahrung

Der Beginn der Blütezeit der Kartoffeln zeigt an, dass sich unterirdisch schon die ersten Babykartoffeln gebildet haben. Während der Blütezeit nimmt deren Masse weiter zu, sodass man mit der Ernte am besten wartet, bis die Pflanzen anfangen zu welken und braun werden. Die Kartoffeln verteilen sich unterirdisch in einem Radius von etwa 50-60 cm um den Hauptstiel der Pflanze herum. Unter optimalen Bedingungen liefert ein Kilo Saatkartoffeln am Ende der Erntezeit ca. 10 Kilo.

Vorsicht: Manchmal wachsen Kartoffelknollen zu nah an der Oberfläche und nehmen dann eine leicht grüne Farbe an. Diese sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie Solanin enthalten, das giftig ist.
Vor der Lagerung der Kartoffeln trocknet man sie am besten einige Stunden lang an einem sonnigen Ort. Anschließend eignet sich zur Aufbewahrung ein kühler, dunkler und nicht allzu trockener Platz in einem Korb oder Sack.

Der Anbau von Kartoffeln im eigenen Garten ist relativ unkompliziert. Häufelt man die Erde um die Pflanzen regelmäßig mit geeigneten Gartengeräten wie dem Anhäufel-Aufsatz an, wachsen die Knollen fast von allein.