Koi, der Traditionsfisch aus Japan, ist eine spezielle Zuchtvariante des Karpfens. Die Fische gelten als besonders edle Tiere, Fische mit besonderen Färbungen erzielen Preise von mehreren Tausend Euro. Doch auch mit weniger wertvollen Exemplaren, sind Kois im eigenen Gartenteich eine ganz besondere Augenweide, vor allem, wenn sie stilvoll in einem Japanischen Garten zur Geltung kommen. Allerdings bedarf der Teich einer intensiven Pflege, damit sich die Fische dauerhaft wohlfühlen.

Tiefe des Koiteichs

Der Teich muss mit einer Tiefe von mindestens 180 cm tiefer sein als ein Teich ohne Fischbesatz beziehungsweise mit kleinen anspruchslosen Fischen. Kois vertragen keine allzu großen Temperaturschwankungen (4 bis 28°C) und benötigen daher eine ausreichende Tiefe, um unbeschadet durch den Winter zu kommen.
Da keine unterschiedlichen Pflanzzonen notwendig sind, reicht beim Koiteich eine durchgängige Tiefe aus. Steile Wände schützen die Fische dabei vor Fressfeinden wie Fischreihern.
Der Standort sollte so gewählt sein, dass der Teich im Tagesverlauf sowohl etwas Sonnenlicht als auch Schatten hat.

Das Filtersystem

Kois lieben sauerstoffreiches, klares Wasser. Entsprechend wichtig ist ein leistungsstarkes Filtersystem. Die Wasserqualität sollte dabei regelmäßig auf Sauerstoffwerte, Wasserhärte und pH-Wert (idealerweise bei 7, zwischen 6,5 und 8 ist hinnehmbar), Karbonathärte (im Idealfall zwischen 6° und 8° dH, optimaler Gesamthärtegrad zwischen 10° und 15° dH), geringe Phosphatwerte und Nitrit hin überprüft werden.

Da Kois als Pflanzenfresser ohne Magen alle Teichpflanzen fressen würden, die in greifbarer Nähe sind, bleibt die Schwimmfläche frei von Pflanzen. Infolgedessen können die Pflanzen auch nicht als natürliches Filtersystem dienen, um das Wasser sauber zu halten. Gleichzeitig verschmutzen die Fische das Wasser erheblich. Daher muss ein leistungsstarkes künstliches System her - oder die Bepflanzungszone ist so angelegt, dass die Fische nicht in Reichweite sind. Ein Helofytenfilter, d. h. Pflanzen- oder Sumpffilter, reinigt das Wasser dabei durch Pflanzen und Substrate. 

Für einen Koiteich hat sich eine Kombination aus Oberflächensauer (Skimmer) und einiger Bodenläufe, der das verschmutzte Wasser absaugt als geeignet erwiesen. Diese transportieren das Wasser in einen mechanischen sowie einen biologischen Filter, wobei letzterer einer Belüftung bedarf. Am Ende des Filters sorgt eine Teichpumpe dafür, dass das saubere, gefilterte Wasser wieder zurück in das Becken gelangt. 

Einige Teichbesitzer installieren zusätzlich einen UV-C-Filter. Hier wird das Wasser an einer ultravioletten Lampe vorbei geleitet, wodurch Algen und viele andere Organismen absterben. Als Ergänzung zum klassischen Filtersystem kann die Lampe in die erste Filterphase integriert werden. Die UV-Lampe sollte jedes Jahr erneuert werden und eine Stärke von 2 bis 3 Watt je 1.000 Liter Fassungsvermögen aufweisen, um ihre Arbeit wunschgemäß zu erfüllen.
Eine zusätzlich installierte Bodendrainage kann außerdem zu Boden sinkenden Schmutz auffangen und direkt dem Abwassersystem zuleiten. So kann kein Bodenschlamm entstehen, der das Wasser trübt und die Fische krank macht.

Unterstützen muss man auch ein solches Filtersystem manuell: Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, sollte man das Laub im Teich mit einem Kescher sofort herausfischen. Andernfalls droht eine Versauerung des Teichs.

Der Fischbesatz

Mit 70 bis 80 cm werden Koi-Karpfen größer als die meisten anderen Teichbewohner. Entsprechend viel Platz benötigen sie. Als Faustregel gilt: Ein Fisch je 5.000 bis10.000 Liter Wasser, für jeden weiteren Fisch steigt das Volumen um etwa 1.000 Liter an. Da die Fische gesellige Tiere sind, sollte man mindestens fünf Tiere in den Teich setzen.
Da die Tiere mit bis zu 50 Jahren ein hohes Alter erreichen, sollte man sich vor dem Koiteich-Bau überlegen, ob man die notwendige Energie für ein langfristiges Hobby hat.

Damit Koi-Karpfen sich im heimischen Gartenteich wohlfühlen, ist ein erheblicher Aufwand erforderlich, den man nicht unterschätzen sollte. Schon der Teichbau mit seinen Filtersystemen und Drainagerohren gestaltet sich als Aufgabe für den Profi, Pflege und Wartung des Teichs sind ebenfalls nichts für Gartenmuffel. Wer sich der Aufgabe jedoch stellt, wird mit einem prächtigen Teich belohnt, der sicherlich täglich Freude bereitet.