Der Boden bietet nur bedingt Nährstoffe für das Pflanzenwachstum. Im Gemüsegarten kann man dem sinkenden Nährstoffgehalt teilweise mit einer Fruchtfolge und der Gründüngung begegnen, an anderen Standorten wachsen Pflanzen viele Jahre am gleichen Ort - eine künstliche Düngung ist unabdingbar, damit sie dauerhaft mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind.

Granulat oder Flüssigdünger?

Ein wahrer Allrounder bei der Düngung des Gartens ist sicherlich der eigene Komposthaufen. Hier sind nahezu alle Nährstoffe enthalten, die eine Pflanze benötigt. Steht dieser jedoch nicht zur Verfügung, bieten zahlreiche Produkte eine Alternative. Einen Unterschied gibt es dabei zunächst in der Form des Düngers. Während für Balkon- und Zimmerpflanzen oftmals Düngestäbchen zum Einsatz kommen, werden für den Garten vor allem Granulat und Flüssigdünger angeboten.

Flüssigdünger hat dabei den Vorteil, dass die darin enthaltenen Nährstoffe für die Pflanze sofort verfügbar sind. Allerdings ist dieser in der Regel hoch konzentriert und muss im Gießwasser verdünnt werden. Ein großflächiges Gießen mit dem Schlauch ist damit ausgeschlossen.

Granulat hingegen hat oftmals den Vorteil einer Langzeitwirkung, indem die Nährstoffe nach und nach in den Boden abgegeben werden. Allerdings ist hier zumindest im Gemüsebeet eine punktuelle Einarbeitung erforderlich. Beim Düngen des Rasens reicht hingegen die großflächige Verteilung des Düngers aus.

Inhaltsstoffe von Düngern

Jede Pflanze hat ihre ganz eigenen Ansprüche an eine optimale Konzentration an Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Magnesium und Kalzium. So gibt es keinen Dünger, der sich gleichermaßen für alle Pflanzen eignet, wenngleich ein Volldünger mit einem ausgeglichenen Verhältnis der Nährstoffe universell einsetzbar ist. Blattpflanzen benötigen z. B. einen höheren Stickstoffanteil, langsam wachsende Pflanzen wie Kakteen einen nur geringen Stickstoffanteil.
Hinsichtlich der Inhaltsstoffe unterscheiden sich beispielsweise Rasendünger und Tomatendünger erheblich. Es ist also durchaus sinnvoll, den jeweils geeigneten Dünger für eine Sorte zu wählen, um ein optimales Wachstum zu garantieren.

Welchen Nährstoff die Pflanze gerade benötigt, sieht man auch an typischen Mangelerscheinungen. Hellgrüne bis rötliche Blätter und ein langsames Wachstum deuten beispielsweise auf Stickstoffmangel hin, Phosphormangel erkennt man an einer geringen Blütenausbildung und blassen Blütenfarben. Pflanzen, die schnell welken oder deren Blattränder blass sind und absterben, leiden unter Umständen an einem Kaliummangel. Werden insbesondere junge Blätter gelb, liegt vermutlich ein Eisenmangel vor.

Zeitpunkt und Dosierung von Dünger

Eine Pflanze benötigt lediglich in der Wachstumsphase zwischen März und August Dünger. In dieser Zeit empfiehlt sich das regelmäßige Düngen in Maßen. Ein Überangebot an Nährstoffen schadet Pflanzen genauso, sie wachsen beispielsweise zu schnell in die Höhe. Ein Blick in die Gebrauchsanleitung hinsichtlich des empfohlenen Turnus für die Düngung kann nicht schaden. Allerdings findet man hier nur Durchschnittwerte - welche Nährstoffe der Boden im eigenen Garten hat, lässt sich nur durch eine Bodenuntersuchung ermitteln.

Um das Bio-Erlebnis des eigenen Gartens nicht zu trüben, eignet sich vor allem im Gemüsebeet ein Bio-Dünger besonders gut. Dieser hat im Vergleich zu mineralischen Düngern zudem den Vorteil, dass er wie andere organische Dünger auch Düngefehler eher verzeiht. Auch ist hier die Gefahr nicht so groß, dass die Pflanze „verbrennt“, wenn man sie etwa bei Sonneneinstrahlung düngt.

Welche Pflanze wie düngen?

  • Bäume, Hecken und Stauden düngt man im Herbst am besten mit Kompost, im Frühjahr mit einem Dünger. Zu vermeiden ist dabei sowohl das Düngen auf einen trockenen Wurzelballen als auch eine zu hohe Dosierung. Lieber düngt man hier einmal häufiger in geringer Konzentration.
  • Rosen hingegen braucht man nur im Frühjahr sowie zur Blütezeit düngen. Ab dem Sommer verhindert ein Düngen, dass sie ausreichend frosthart werden.
  • Sommerblumen hingegen benötigen ab Juni eine regelmäßige Düngung.
  • Rasen versorgt man am besten mit einem speziellen Rasendünger mit den notwendigen Nährstoffen, sodass sich ein dichter, gleichmäßiger Bewuchs einstellt.
  • Im Gemüsebeet ist zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern zu unterscheiden. Benötigen die einen viele Nährstoffe, gedeihen andere Pflanzen am besten in einer nährstoffarmen Umgebung.

Das richtige Düngen ist eine Kunst für sich. Damit die Pflanzen im eigenen Garten dauerhaft prächtig gedeihen und Gemüse eine ertragreiche Ernte liefert, ist das regelmäßige Düngen unabdingbar. Langzeitdünger und Bio-Präparate erleichtern dabei das Düngen, da sie nur selten angewendet werden müssen und auch Düngefehler verzeihen.