Ein Spindelmäher ist die erste Wahl bei echten Rasenprofis. Die Handmäher arbeiten mit ihren scharfen rotierenden Messerklingen präziser als klassische Sichelmäher, eignen sich jedoch nicht für jede Rasenart. Zierrasen muss es sein, auch darf die Schnitthöhe nicht höher sein als etwa die Hälfte des Spindeldurchmessers. Wer solche Voraussetzungen bietet, trifft mit dem Spindelmäher eine hervorragende Wahl für den perfekten Rasen.

Vor- und Nachteile eines Spindelmähers

Die rotierende Klinge eines Spindelmähers schiebt sich an einer feststehenden Gegenklinge vorbei, ohne diese zu berühren. Das Prinzip ähnelt damit einer Schere - und erzielt ähnlich saubere Schnittergebnisse, die schnell verheilen. Dabei entscheidet die Anzahl der Messer über die Qualität des Schnittergebnisses, der Rasen bleibt immer sattgrün. Doch damit nicht genug: Der Handbetrieb ist so leise, dass ein Einsatz problemlos auch sonntags möglich ist, das geringe Eigengewicht, das fehlende Kabel und der nicht vorhandene Tank ermöglichen eine extrem leichte Handhabung. 

Die ist zumindest gewährleistet, so lange keine Hindernisse auf der Fläche liegen. Jeder Zweig stört den reibungslosen Ablauf der Messer, Steine können diese sogar verbiegen und dauerhaft beschädigen. Doch auch ohne Fremdeinwirkung bedürfen die Messer nach 3-4 Jahren eines Nachschärfens. Die Arbeit erledigt am besten ein Fachmann, da hierfür Spezialwerkzeug erforderlich ist. Grundsätzlich sind Spindelmäher damit etwas empfindlicher und wartungsintensiver als Sichelmäher und gewiss nicht für den Einsatz in Naturgärten geeignet.

Ein Sichelmäher arbeitet mit einer messerartigen Klinge, die über die Fliehkraft auf die Halme einwirkt und diese so teilt, dass die Schnittstellen ausfransen können. Die Folge ist im schlimmsten Fall ein Grauschleier des Rasens, der aus vertrockneten Schnittstellen resultiert.

Wie funktioniert Rasen-Mulchen?

Beim Rasenmulchen entfernt der Rasenmäher nur eine geringe Halmhöhe, die unmittelbar nach dem Schnitt auf dem Rasen verteilt wird und dort liegen bleibt. Die geringe Masse verrottet schnell und führt dem Boden so wertvolle Nährstoffe zu.

Bei der Umstellung von einem Sichel- auf einen Spindelmäher empfiehlt es sich, die Schnitthöhe schrittweise anzupassen, um den Rasen nicht zu überfordern. Dabei fällt etwas mehr Rasenschnitt an, als er für das Mulchen geeignet ist. Damit der Rasen nicht unter dem Grünschnitt fault, harkt man diesen ab, bis die Umstellungsphase beendet ist.

Vor- und Nachteile beim Mulchen

Mulchen funktioniert mit einem Spindelmäher hervorragend, da auch kurze, saubere Schnitte möglich sind. Gleichzeitig muss sich der Gärtner keinerlei Gedanken um das Entsorgen des Rasenschnitts machen, der Boden wird gedüngt und man spart Zeit, da das Schnittgut nach dem Mähen nicht mehr eingesammelt werden muss. 

Damit die Halme die Messer nicht verkleben, muss die Rasenfläche beim Einsatz eines Handmähers im besten Fall trocken sein. Bei Regen mulcht man den Rasen besser nicht.

Die meisten Modelle werfen den Rasenschnitt direkt aus, sodass sich dieser bereits optimal verteilt. Dabei haben sie einen Rückwärts-Auswurf in die Laufrichtung des Gärtners, was nicht jedermanns Sache ist. Alternativen bieten Spindelmäher mit einem Auswurf nach vorn. Wer einen Auffangsack nutzt, muss den Rasenschnitt später manuell verteilen, was zusätzliche Arbeit bedeutet.

Die Arbeit mit einem mechanischen Gerät ist zweifelsohne etwas anstrengender als der Einsatz eines elektrischen Mähers, doch liegt der körperliche Einsatz bei einem regelmäßigen Mähen noch voll im Rahmen. Wem das Schieben zu aufwendig ist, greift einfach zu einem Modell mit Akku, der die Spindel automatisch antreibt.

Mit dem regelmäßigen Rasenschnitt steigt die Menge des Wasserverlustes durch Verdunsten, sodass Rasenflächen, die häufig gemäht und/oder gemulcht werden, ganz besonders intensiv gewässert werden müssen. Umgekehrt schützt der Mulch die Fläche vor dem Austrocknen und hält Boden und Wurzeln kühl.

Welche Rasen-Schnitthöhe ist ideal?

Die Schnitthöhe definiert sich bei einem Spindelmäher durch den gerätespezifisch festgelegten Abstand des feststehenden Messers zum Boden hin. Ideal für den Einsatz eines Spindelmähers sind Schnitthöhen zwischen 25 und 40 mm, d. h. etwas weniger, als es für einen Nutzrasen der Fall wäre (30 bis 50 mm). Ein zu kurzer Schnitt birgt hingegen die Gefahr, dass sich Seitentriebe bilden und der Rasen irgendwann unschöne Lücken aufweist.

Ein Spindelmäher hat jedoch den Nachteil, mit hohem Gras nicht allzu gut zurecht zu kommen. Wenngleich die Messer eine tiefe Schnitthöhe erlauben, so gerät ein solches Gerät bei langen Halmen schnell an seine Grenzen. Mindestens wöchentliches Rasenmähen ist damit unabdingbar.

Für einen englischen Rasen sind sogar 2-3 Schnitte je Woche vonnöten, eine urlaubsbedingte Pause verspricht einige Extra-Mährunden. Letztlich hängt die Schnitthäufigkeit jedoch auch von der Jahreszeit ab - im Frühsommer treibt der Rasen schneller aus als z. B. im Herbst. Einen Golfrasen schließlich, der über eine Schnitthöhe von nur wenigen Millimetern verfügt, schneidet man noch häufiger. Dazu ist der Einsatz eines benzinbetriebenen Spindelmähers fast unabdingbar, da sich andernfalls keine derartig akkurat kurzen Ergebnisse erzielen lassen.

So mulchen Sie Ihren Rasen mit einem Spindelmäher

Der erste Rasenschnitt des Jahres erfolgt mit einem klassischen Rasenmäher. Dieser Schnitt ist zu lang und zu grob, um als Mulch auf der Rasenfläche liegen zu bleiben. Doch bereits ab dem zweiten jährlichen Schnitt kann mit dem Mulchen begonnen werden. Praktisch lässt sich ab diesem Zeitpunkt jeder Mähvorgang zum Mulchen nutzen.

Die klassischen Spindelmäher im Hausgebrauch sind Handspindelmäher, die mit einer Schnittbreite zwischen 35 und 76 cm perfekt für Flächen von etwa 300 m² geeignet sind. Größere Flächen oder extreme Tiefschnitte wie bei einem Golfrasen sind hingegen nur mit einem benzinbetriebenen Gerät möglich. 

Völlig zu Unrecht beschränkt sich die massenhafte Verbreitung von Spindelmähern auf die Britischen Inseln, während die Verwendung in Deutschland eher eine Seltenheit darstellt. Schließlich lassen sich mit einem Spindelmäher - abgesehen von einem Mähroboter - die gepflegtesten und saubersten Schnittergebnisse und gleichzeitig eine wertvolle Nährstoffzufuhr über den Mulch erzielen.