Unkraut nutzt jede noch so kleine Nische, um sich auszubreiten. Rinnsteine, Treppenfugen und Mauerecken bleiben auf Dauer genauso wenig verschont wie Plattenfugen und Fugen zwischen Pflastersteinen - schließlich sind genau diese Ecken prädestiniert, um Staub, Erdresten und Staubpartikeln eine Sammelstelle zu bieten. Rückstände von Regenwasser, das sich darin sammelt, begünstigt das Wachstum weiter. 

Die Folge: Der Garten sieht irgendwann nicht mehr gepflegt aus, gleichzeitig kann sich Wasser unter den Platten bilden, das in Kombination mit Frost zu Langzeitschäden führt, die sich nur mühsam beseitigen lassen.

Das Entfernen von Gras, Moos und Unkraut, um den Garten und die Terrasse wieder ansehnlich zu gestalten, kann eine echte Plackerei sein. Mit den richtigen Werkzeugen lässt sich die Arbeit jedoch erheblich erleichtern.

Herbizide sind verboten

Die einfachste Lösung, um den lästigen Gewächsen den Garaus zu machen, wäre sicherlich der Einsatz von Herbiziden. Doch ist das gesetzlich verboten, denn auf befestigten Flächen drohen die giftigen Chemikalien ins Grund- und Oberflächenwasser zu gelangen. Kann Flüssigkeit nicht einfach versickern, landet sie in der Kanalisation und sorgt im Wasserwerk für Entsorgungsprobleme. Es muss also eine Lösung ohne Unkrautvernichter her.

Bürste und Wasser gegen Unkraut

Ein Hausmittel gegen Unkraut in Plattenfugen ist die klassische Wurzelbürste und heißes Wasser. Das erfordert allerdings den Einsatz von jeder Menge Muskelkraft, auch ist die Arbeit auf den Knien auf Dauer schweißtreibend.

Auch besteht die Gefahr, dass die Oberfläche empfindlicher Steine Schaden nimmt. Vorsicht geboten ist bei der Zugabe von Salz oder Essig - das verhindert den Pflanzenwuchs zwar dauerhaft, ist bei einem konzentrierten Einsatz direkt auf der Pflanze jedoch ebenfalls verboten, da es sich auch dann per Definition um ein Pflanzenschutzmittel handelt. Gleichzeitig greift Essig empfindliche Oberflächen an.

Alternativen zum Gasbrenner

Während die Pflanzen bei Temperaturen um die 1000 °C bei einem Gasbrenner direkt zu Asche zerfallen, sterben die Pflanzen beim Einsatz eines Elektroflammgerätes nur ab, da dieses lediglich Temperaturen um 650 °C erzeugt. Wirksam sind letztlich beide Methoden gleichermaßen.

Eine innovative, umweltfreundliche, doch sehr kostspielige Methode sind Infrarotgeräte, die auf die Eiweißzellen einwirken und dazu führen, dass die Pflanze unmittelbar verwelkt. Auch Flugsamen werden mit dem gezielten Einsatz direkt eliminiert.

Hochdruckreiniger zum Reinigen von Plattenfugen

Der Einsatz eines Hochdruckreinigers ist wohl der Klassiker für die Reinigung von gepflasterten Gartenwegen und Plattenfugen. Die Anwendung ist einfach, rückenschonend und die Arbeit geht zügig von der Hand. Der einzige Nachteil: Das Fugenmaterial kann unter dem Druck des Hochdruckreinigers aus der Fuge herausplatzen und auch empfindliche Oberflächen sind vor Schäden nicht sicher. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit einem weniger intensiven Strahl bei einem Aufprallwinkel von etwa 45 Grad zu beginnen. Eventuell ist nach der Arbeit die partielle Erneuerung der Fugen notwendig.

Umweltschonend und einfach: der Fugenkratzer

Die wohl umweltschonendste und einfachste Lösung ist das Herauskratzen des Mooses und Unkrauts aus den Fugen mit einem speziellen Fugenkratzer oder einer Fugenbürste. Die Geräte gibt es zum Teil optional auch mit Teleskopstiel, sodass ein rückenschonendes Arbeiten garantiert ist. Die Geräte lassen sich so individuell auf eine angenehme Arbeitshöhe bringen, das Messer des Kratzers beziehungsweise die Stahlborsten der Bürste entfernt das Unkraut anschließend mit wenig Kraftaufwand. Der Vorteil bei dieser Methode: Auch empfindliche Platten erleiden keinerlei Beschädigungen, das gelöste Unkraut kann anschließend ganz einfach mit einem Besen zusammengefegt werden.

Von Fugenkratzern gibt es auch elektrische Varianten, die die Arbeit weiter erleichtern. Allerdings sind diese auch wesentlich teurer in der Anschaffung, sodass sich der Einsatz nur bei großen Flächen lohnt.

Alternative: Gezielte Ansaat

Wer sich grundsätzlich nicht an grünen Fugen stört, kann dem Unkraut zuvor kommen und gezielt trittfeste Kräuter in den Fugen säen. Dazu wird das Saatgut mit Kompost oder Erde vermischt und in die Fugen gefegt, sodass die Oberkante der Saatmischung ca. 1-2 Zentimeter unterhalb der Plattenoberkante liegt. Vor allem in naturnahen Gärten lässt sich so eine ansehnliche und nachhaltige Lösung schaffen, die die Fugenreinigung dauerhaft unnötig macht.

Auch das feste Verfugen von Wegen durch Mörtel reduziert den Moosbewuchs, da sich so weniger organisches Material in den Rillen sammeln kann, das den Samen einen Nährboden bietet.

 

Die regelmäßige Fugenreinigung von Platten auf Treppen, Terrassen und Garageneinfahrt ist zum einen optisch begründet, schützt den Wegbelag zum anderen jedoch auch vor Langzeitschäden. Zur Unkrautbeseitigung stehen gleich mehrere Methoden zur Auswahl. Der Einsatz einer Fugenbürste oder eines Fugenkratzers ist dabei die einfachste und zugleich umweltschonendste Methode.