Wie auch der Mensch eine ausreichende Zufuhr an Vitaminen und Mineralien für ein gesundes Leben benötigt, brauchen Pflanzen ausreichend Nährstoffe für ein optimales Wachstum. Diese nehmen sie über die Wurzeln aus dem Boden auf. Gleichzeitig bietet der Gartenboden Halt und dient als Luft- und Wasserspeicher. Nicht jeder Boden verfügt von Natur aus über die ideale Zusammensetzung für das Pflanzenwachstum - nicht zuletzt, da jede Pflanze unterschiedliche Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellt. 

Grundsätzlich gilt jedoch: Der ideale Gartenboden besteht aus einer ausgewogenen Mischung von mineralischen und organischen Bestandteilen, ist locker und krümelig, besitzt eine gute Speicherfähigkeit für Wasser, ist gut durchlüftet und wird regelmäßig durch Kalken und Düngen mit notwendigen Nährstoffen versorgt.

Bodenbeschaffenheit testen

Während einige Böden sandhaltig sind, d. h. zwar viel Luft aufnehmen und sich im Frühjahr rasch erwärmen, jedoch nur wenige Nährstoffe aufnehmen und Wasser schlecht speichern, sind schwere Böden nur wenig durchlässig für Wasser. Die goldene Mitte ist ein mittelschwerer Boden mit guten Speichereigenschaften.

Ein idealer Gartenboden lässt sich nur generieren, wenn man die Ausgangslage kennt, um die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Mit einem einfachen Test lässt sich ermitteln, ob es sich um einen sandigen, lehmigen oder sandig-lehmigen Boden handelt. Dazu feuchtet man etwas Erde in einem Becher mit Wasser an und zerreibt diese zwischen den Fingern. Fühlt ich die Erde rau an, ist der Boden leicht und sandig; verklumpt sie, ist der Lehmanteil zunehmend hoch. Entsprechend lassen sich Maßnahmen zur Bodenverbesserung ergreifen:

  • Sandiger Boden: Anreicherung mit Tonmineralien, Mischen mit schwerem Boden, bei pH-Wert unter 5,5 Kalkschicht auftragen, häufiges Wässern
  • Schwerer Boden: Auflockerung mit Kompost, Sandbeigabe, tiefes Umgraben vor dem ersten Frost
  • Humusboden: Kalken gegen Säuregehalt, Aufwertung mit Lehm und Sand
  • Kalkboden: Humus und Kompost ausbringen
  • alkalische Böden: Ausbringen von Granitmehl, Haferanbau, Kaffeesatz, Nadelkompost und Torf

Der Verbesserung der Bodenqualität schenkt man am besten bereits bei der Gartenanlage Aufmerksamkeit. So lange keine Pflanzen wachsen, lässt sich die Arbeit maschinell durch großflächiges Fräsen erheblich vereinfachen. Alternativ ist die kräftezehrende Arbeit mit einem Kultivator oder Rechen gefragt. Geeignet sind Korngrößen bis etwa 2 mm.

Kalken des Gartenbodens

Kalk verbessert die Durchlüftung des Gartenbodens und sorgt damit dafür, dass sich Bodenbewohner einfacher vermehren und so in einem zweiten Schritt den Humusgehalt des Bodens steigern. Gleichzeitig können einige der Kleinstlebewesen den Stickstoffgehalt der Luft so mithilfe der Pflanzen leichter in den Boden holen.

Kalk hilft zudem gegen einen zu hohen Säuregehalt im Boden. Ein pH-Test aus der Apotheke oder dem Gartenhandel kann Aufschluss darüber geben, ob ein Kalken erforderlich ist. Umgekehrt hilft bei zu alkalischen Böden die Beigabe von Torf, um den pH-Wert zu senken.

Bei besonders leichten Böden hingegen empfiehlt sich das jährliche Zufügen von Betonit, das die Speicherfähigkeit des Bodens für Wasser, Mineralien und Nährstoffe verbessert.

Humus als Grundlage für Pflanzenwachstum

Kleine Lebewesen im Boden sorgen für die Anreicherung des Bodens mit Humus - der wiederum eine Grundvoraussetzung für das Pflanzenwachstum ist. Gleichzeitig verbessert ein hoher Humusgehalt die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern und den Boden aufzulockern. Die Humus produzierenden Lebewesen benötigen zur Verstoffwechselung stets ausreichend organisches Material, das sie zersetzen können.

Als organischer Dünger eignen sich z. B. Kompost, Pferde- oder Kuhmist, Hornspäne oder auch Knochenmehl. Alternativ ist eine Gründüngung durch die Aussaat von Raps, Sonnenblumen, Klee, Gelbsenf oder Lupinen möglich, die später in den Boden eingearbeitet werden. Diese organische Düngung sollte stets die erste Wahl bei der Düngung des Gartens sein. Alternativen sind künstliche Dünger, die jedoch meist auch einige Nachteile haben.

 

Vorteile

Nachteile

mineralischer Dünger

schnelle Wirkung

Wirkung lässt schnell nach

Gefahr der Überdüngung

organisch-mineralischer Dünger

schnelle und lang anhaltende Wirkung

 

Flüssigdünger

schnelle Wirkung

Gefahr der Überdüngung

häufiges Nachdüngen nötig

Langzeitdünger

dauerhafte Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen

 

Rindenmulch als Bodenschutz

Im Unterboden leben weniger Lebewesen, auch ist der Humusgehalt geringer. Damit der Boden nicht schutzlos Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, bietet sich eine Abdeckung mit Rindenmulch an. Dieser verhindert ein Austrocknen vor der Sonne und reguliert die Feuchtigkeitszufuhr des Bodens. Gleichzeitig siedeln sich mehr Lebewesen im Boden an, die ein gleichbleibendes Bodenklima zu schätzen wissen. 

Verfügt man über eigene Gehölze oder Bäume, lässt sich Rindenmulch beim jährlichen Rückschnitt mit einem Häcksler ganz einfach selbst produzieren.

Bei der Bearbeitung des Gartenbodens ist Vorsicht geboten

Der Gartenboden besteht aus vielen unterschiedlichen Schichten, in denen jeweils spezielle Pilze, Insekten oder Algen heimisch sind und zur Verbesserung der Bodenqualität beitragen. Pflügt man den Boden spatentief um, geraten all diese Schichten durcheinander, das Gleichgewicht wird gestört. Sinnvoller als ein wildes Umgraben mit einem Spaten ist daher insbesondere bei leichten Böden das Belüften des Bodens mit einer Forke.

Bei schweren, lehmhaltigen Böden hingegen ist das Umgraben im Herbst eine geeignete Methode zur Verbesserung der Bodenqualität. In die aufgebrochenen Furchen dringt Regenwasser bis in die tieferen Schichten ein, das im Winter friert. So sprengen große Erdklumpen auf, der Boden wird zum Frühjahr hin fein und krümelig. 

Neben der Berücksichtigung von Schatten, Halbschatten und sonnigen Standorten gedeihen Pflanzen besonders prächtig, wenn sie optimale Nährstoffverhältnisse vorfinden. Vor dem gezielten Düngen gilt es jedoch, eine gute Voraussetzung durch einen idealen Gartenboden zu schaffen.