Liegt die eigene Terrasse direkt neben Nachbars Garten oder führt ein Fußweg nur knapp am Grundstück vorbei, ist der Aufenthalt auf der Terrasse schnell nicht mehr entspannt. Um sich vor neugierigen Blicken zu schützen, gibt es gleich eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen für den Sichtschutz - die praktischerweise teilweise gleichzeitig als Lärm- oder Windschutz funktionieren.

Zunächst stellt sich die Frage: Wie groß soll der Sichtschutz sein? Soll die komplette Terrasse vor allzu neugierigen Blicken der Passanten geschützt werden oder vielleicht nur eine Seite?

Ausziehbarer Sicht- und Windschutz für die Terrasse

Eine einfache Lösung, die gleichzeitig nur bei Bedarf zur Anwendung kommen kann, ist eine ausziehbare Seitenmarkise.

Die Montage erfolgt einfach mit zwei Ständern auf dem Terrassenbelag, wovon der eine die Markise enthält, der andere als Endpunkt zum Einklippen der ausgezogenen Markise dient. Die Markise selbst ist üblicherweise aus Polyester, Textil- oder Kunststoffgewebe und damit in vielfältigen Farben und Mustern erhältlich, sodass sich sicherlich zu jedem Stil das passende Element findet.

Ein Manko dieses Sichtschutzes ist der eingeschränkte Windschutz: Bei starkem Wind ist die Markise nicht mehr brauchbar und kann kaputt gehen, wenn sie nicht eingerollt wird. 

Stein, Metall & Kunststoff

Für ein modernes und kühles Ambiente sorgen meist Materialien wie Stein und Metall. Doch lässt sich beispielsweise durch die Beleuchtung von perforierten Metallelementen oder Oberflächen wie Kupfer oder rostigem Stahl eine ganz besondere Stimmung erzeugen, die den Sichtschutz gleichzeitig zum Dekoelement macht. Auch eine Kombination mit Glas oder Holz kann sehr reizvolle Kontraste erzeugen.

Kunststoff ist aufgrund seiner Flexibilität und des vergleichsweise günstigen Preises attraktiv, hält jedoch auch weniger Belastungen stand. Denkbar sind hier bei ausreichend Kreativität neben Rattan-Nachbildungen zahlreiche Produkte wie beispielsweise die Nutzung von PVC-Rohren.

Recht massiv wirken mit Steinen gefüllte Gabionen. Gleiches gilt für Sichtschutzwände, die aus gestapelten Holzscheiten gebaut sind. Dieser vermeintliche Nachteil kann auch ein Vorteil sein: Die Stärke des Sichtschutzes sorgt gleichzeitig für einen Lärmschutz - perfekt, um die idyllische Stille zu genießen.

Natürlicher Sichtschutz auf der Terrasse

Möchte man beim Sonnenbad nicht auf eine Wand starren, sondern einen möglichst natürlichen Sichtschutz haben, der sich gleichzeitig in den Ausblick auf den Garten einfügt, bieten sich Rankgitter und Spaliere mit Pflanzen oder ausladende Kübelpflanzen bzw. ein bepflanztes Hochbeet an. Für die Bepflanzung geeignet sind neben klassischen Hecken auch Bambus oder Chinaschilf.

Der Nachteil von Rankgittern ist sicherlich, dass es einige Jahre dauern kann, bis die Pflanzen hoch und dicht gewachsen sind, um auch wirklich die Blicke der Nachbarn abzuwenden. Dafür wird die Wartezeit mit einem tollen Blick auf Rosen, Wein, Efeu oder in sonnigen Gefilden exotischen Kletterpflanzen wie Passionsfrüchten belohnt. 

Sichtschutz aus Holz

Lösungen aus Holz gibt es für den Sicht- und Windschutz zahlreiche. Ein Klassiker sind fertige Elemente aus dem Baumarkt, die nur noch nebeneinander montiert werden. Diese haben den Vorteil, dass die Wände nicht komplett geschlossene Flächen bieten, sondern das Holz kleine Schlitze aufweist, die luftdurchlässig sind. So wird der auftreffende Wind zwar abgebremst, kann jedoch durch die Wand strömen. Stellt die Wand  eine dichte Barriere dar, sucht sich der Wind seinen Weg über den Sichtschutz hinweg und kann auf der anderen Seite im Sitzbereich zu unangenehmen Verwirbelungen führen.

Eine weitere Überlegung könnte sein, den Sichtschutz aus dem gleichen Holz wie den Terrassenbelag zu wählen und einen Zaun aus Bohlen zu bauen. Das wirkt besonders harmonisch - vor allem bei horizontal verlegten Brettern.  Ein schöner Palisadenzaun aus Holz stellt zu einem Steinboden einen spannenden Kontrast dar.

Wem der Blick auf eine Holzwand zu steril ist, nutzt einfach farbige Lasuren oder bepflanzt den Bereich vor dem Sichtschutz mit einigen rankenden Pflanzen.

Weidenruten, Schilf oder Bambus

Eine reizvolle Alternative zur Holzwand ist ein Sichtschutz aus natürlichen Materialien wie Weidenruten, Schilf oder Bambus. Weiden zeichnen sich vor allem durch eine hohe Widerstandsfähigkeit aus, wirken gleichzeitig aber luftig und fügen sich als natürlicher Sichtschutz hervorragend in die Gartengestaltung ein.
Ein exotischer Baustoff wie Bambus wirkt auf dem Land vielleicht eher befremdlich, kann sich im Stadtgarten jedoch gut machen, wenn z. B. einfach die Stämme hochkant nebeneinander gestellt werden.

Windschutz für die Terrasse

Geht es lediglich darum, den Sitzplatz auf der Terrasse vor unangenehmen Böen zu schützen, soll die Sicht in die Umgebung jedoch nicht eingeschränkt werden, bietet sich vor allem Glas oder Vinyl als Windschutz an. So bleibt der Bezug zur natürlichen Umgebung ohne störende Sichteinschränkungen erhalten, gleichzeitig erhöht sich der Wohlfühlfaktor.
Ist die Terrasse überdacht, gibt es Schiebeelemente aus Glas, die die Terrasse bei schlechtem Wetter ganz einfach in einen Wintergarten verwandeln. Das schafft ein Maximum an Flexibilität.

Beim Sichtschutz für die Terrasse ist Kreativität gefragt. Zur Auswahl stehen ganz unterschiedliche Materialien und Bauarten für jeden Stil, die sich perfekt in die Gartengestaltung einfügen.