Für gewöhnlich ist Moos im Garten keine gern gesehene Pflanze. Der Bodendecker nimmt dem Rasen die Luft, ein regelmäßiges Vertikutieren ist notwendig. Dabei kann die Pflanze vor allem in schattigen Gartenecken für ein sattes Grün sorgen und so eine schöne Alternative zu Efeu, Teppichmispel und Schattengrün bieten. 

Nachdem Moos in Japan schon lange ein wichtiges Dekoelement in Zengärten ist, erfreut sich Moos auch hierzulande immer größerer Beliebtheit durch die durch Einfachheit beruhigend wirkenden malerischen Flächen. Man unterscheidet dabei im Wesentlichen einige wenige Sorten:

  • Hornmoose (nur selten in Deutschland)
  • Laubmoose 
    • Klaffmoose 
    • Torfmoose 
    • weitere Unterteilung in Echte Laubmoose, Vierzahnmoose, Frauenhaarmoose und Koboldmoose
  • Lebermoose 

Standort für Moos als Bodendecker

Moos wächst für gewöhnlich im Wald, d. h. an schattigen Plätzen oder Standorten mit indirektem Sonnenlicht. Die Umgebungsluft darf dabei gern so feucht wie der Boden und ein Gartenteich oder Bach in der Nähe sein, da Moos seine Feuchtigkeit für das Wachstum ausschließlich über die Luft, nicht aber den Boden aufnimmt. Besonders wohl fühlt sich Moos auf nährstoffarmen Böden mit einem sauren pH-Wert zwischen 5,0 und 6,5. 

So siedelt sich Moos von alleine am liebsten unter Laub- und Nadelbäumen sowie Hecken an. Einige Arten sind zudem kalkverträglich und wachsen auf Steinen und Mauern. Wer Moos gezielt anpflanzen möchte, unterstützt das Wachstum durch eine dünne Schicht aus Laubkompost oder Torf, auf die in einem Abstand von wenigen Zentimetern kleine Moosstücke gesetzt werden. Gartenerde eignet sich hingegen weniger als Untergrund für Moos. 

Vor- und Nachteile von Moos als Bodendecker

Moos breitet sich schnell aus und stellt so einen günstigen, immergrünen Bodendecker für schattige Gartenbereiche dar. Gleichzeitig gibt es Nachteile hinsichtlich der Durchsetzungsstärke gegen Unkraut sowie der Trittfestigkeit. 

Sternmoos als Alternative zu Rasen

Eine Alternative zu Rasenflächen bietet Sternmoos, das zwar wie Moos aussieht, jedoch keines ist. Sternmoos verwurzelt auch im Boden, ist bis zu Minustemperaturen von -35°C immergrün und stellt so einen echten Ersatz für Rasenflächen dar. Die Pflanzzeit ist dabei ganzjährig außer dem Hochsommer. 

Vor dem Setzen von ca. 15 Pflanzen je m² muss das Unkraut sorgfältig entfernt werden. Dafür ist später kein Rasenmähen notwendig und zu lange Stauden können ganz einfach mit der Gartenschere gekürzt werden.

Wenngleich diese Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse auch an sonnigen Standorten wächst, bilden sich die zahlreichen weißen Blüten im Sommer nur bei ausreichender permanenter Bodenfeuchtigkeit, wenngleich auch Staunässe zu vermeiden ist.

 

Moos als Dekoelement

Moos wirkt optisch vor allem in der Kombination mit Sand oder Kies gut. Bei der Gestaltung der Fläche achtet man am besten auf einen etwas hügeligen Untergrund, einige gezielt platzierte Steine und Felsen verleihen dem Moosgarten einen besonderen Charakter.
Um die Fläche zu bepflanzen, sammelt man ganz einfach einige Moosstücke aus der Umgebung und schneidet diese in kleine Stücke, die man auf die zu begrünende Fläche setzt. Es reicht vollkommen aus, etwa 10 Prozent der Fläche zu bedecken. Abschließend klopft man das Moos etwas fest und besprüht es mit Regenwasser (Leitungswasser ist nicht gut geeignet).

Bei der Kombination mit anderen Pflanzen ergibt sich zunächst automatisch ein Baumbewuchs, da Moos im Schatten gedeiht. Wer die typisch japanische Stimmung von Moos erzielen möchte, sollte dabei allerdings darauf achten, dass kein Sortenmix an Farben und Formen vorherrscht, da die beruhigende Wirkung vor allem durch die scheinbare Monotonie erzielt wird.

Da sich Moos schnell und flächendeckend über einen Generationenwechsel ausbreitet, lässt sich mit Moos nahezu jede Form bedecken, die durch eine Begrenzung die weitere Ausbreitung verhindert. Dies bleibt nicht nur auf Bodenflächen beschränkt, sondern es können auch komplette Wandelemente mit Moos bepflanzt werden.

Moos ist weit mehr als eine unliebsame Pflanze, die den perfekten Rasen verhindert. Gezielt eingesetzt stellt Moos ein günstiges Dekoelement mit einer beruhigenden Wirkung für schattige Nischen im heimischen Garten dar.